Kapitel 26

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Als ich am nächsten Tag aufwache, schaue ich in die Augen von Michi, die mich liebevoll betrachten. „Guten Morgen, schöne Frau", lächelt er mir zu. Ich kann nicht anders, als ihm einen langen Kuss zu geben, obwohl ich das gleich nach dem Aufwachen normalerweise nicht so mag. „Wie hast du geschlafen? Geht's dir gut?" „Ich habe so tief geschlafen, wie schon lange nicht mehr und mir geht's bezaubernd. Und dir?" „Mir geht's auch sehr gut. Der gestrige Abend war wunderschön. Ich hoffe, es hat dir genauso gut gefallen wie mir" „Ja, wenn nicht besser. Danke, dass du dich so gut um mich gekümmert hast." „Das hab' ich dir doch versprochen. Ich werde mich immer gut um dich kümmern." Ich lächle ihm zu und gebe ihm nochmal einen Kuss. „Hast du mitbekommen, dass mein Vater nach Hause gekommen ist?" „Ja, etwa um 2 habe ich seine Schlafzimmertür zugehen hören." „Glaubst du, dass er noch sehr müde ist?" „Naja, ich bin ja schon immer recht müde, wenn ich von einem Dienst so spät nach Hause komme. Wir können ihm ja ein leckeres Frühstück machen, um ihm das Aufstehen zu erleichtern", schlägt Michi vor. „Das ist eine gute Idee. Ich gehe nur noch schnell duschen." „In Ordnung. Ich habe schon vorher geduscht – ich bereite schon mal alles vor." Ich gebe ihm noch einen letzten flüchtigen Kuss und verschwinde danach ins Badezimmer.

„Guten Morgen. Und, noch sehr müde?", begrüße ich meinen Vater, als er nach etwa einer dreiviertel Stunde noch etwas schlaftrunken in die Küche spaziert. „Es geht eigentlich. Vielleicht kann ich ja jetzt dann beim Filme schauen noch ein bisschen schlafen." „Ja, bestimmt. Wir haben uns gedacht, wir brunchen und haben schon einige leckere Sachen vorbereitet", sage ich mit einem Blick auf den Küchentisch. „Mhhm, das sieht sehr gut aus und riecht auch schon sehr köstlich. Soll ich noch irgendwas helfen?" „Nein, setz dich schon mal – wir sind eh gleich fertig. Schatz, du kannst dich auch schon dazusetzen – ich komm' schon alleine zurecht.", bietet Michi mir an. „Bist du sicher?" Er nickt „Na dann nehme ich das Angebot sehr gerne an", sage ich und setze mich zu meinem Vater. „Du hast dir echt einen Guten ausgesucht. Den musst du behalten", sagt er so, dass es auch Michi hören kann. Ich schaue zu Michi rüber, der lächelt wie ein Honigkuchenpferd und gebe meinem Vater einen Kuss auf die Wange. „Ja, da hast du recht."

Wir hatten bis jetzt einen total schönen, entspannten Tag. Nachdem wir fertig gefrühstückt hatten, haben wir uns vor den Fernseher gesetzt und ein paar Filme angesehen. Dann sind wir in die Stadt gegangen, um zu spazieren und uns einen Kaffee zu holen. Mein Dad und Michi haben sich die ganze Zeit um Themen unterhalten, von denen ich keine Ahnung habe, wie zum Beispiel Football – medizinische Themen haben sie aber zum Glück weggelassen. Trotzdem hat es mir Spaß gemacht, den beiden zuzuhören, da ich einfach nur froh bin, dass sich zwei der wichtigsten Männer in meinem Leben so gut verstehen. Vor etwa einer halben Stunde sind wir nach Hause gekommen und haben noch die restlichen Geschenke unter den Baum gelegt und alle Kerzen angezündet. „So, endlich fertig. Wer will mit dem Auspacken beginnen?", fragt mein Vater und grinst mir zu, da er weiß, dass ich es liebe, Geschenke auszupacken. „Ich will!", rufe ich aufgeregt. „Na dann", sagt Michi und reicht mir das erste Geschenk, welches von meinem Vater ist. Wir packen nacheinander unsere Geschenke aus, bei denen sich wirklich jeder von uns Gedanken gemacht hat. Michi freut sich total über die AirPods und die Uhr, die ich ihm gekauft habe.

Als letzte Geschenke des Abends packe ich seine aus. Gespannt entferne ich das Geschenkpapier, wobei ich versuche, es nicht komplett zu zerreißen. Es sind zwei kleine Geschenke, von dem ich zuerst das schachtelförmige auspacke. Sie ist klein, aber sehr schön. Als ich sie öffne, traue ich meinen Augen nicht. „Woher?..." Er lächelt stolz zu meinem Vater, der ihm zuzwinkert. Ich falle Michi weinend um den Hals und küsse ihn, jedoch nur kurz, da ein längerer Kuss vor meinem Vater irgendwie komisch wäre. „Soll ich sie dir umhängen?", bietet er an. Ich nehme das Angebot dankbar an und drehe mich in seine Richtung. Es ist eine Kette, die genauso aussieht, wie die Kette, die mir damals meine Mutter geschenkt hat, wie ich meine erste Tanzaufführung hatte. Ich habe sie vor etwa einem halben Jahr verloren, was mir damals das Herz gebrochen hat. „Woher wusstest du das?", frage ich ihn, immer noch weinend. „Als du mal noch nicht fertig warst, habe ich mir im Vorzimmer die Fotos angesehen. Die Halskette ist mir sofort aufgefallen und dann sind dein Vater und ich irgendwie ins Gespräch gekommen und er hat mir erzählt, dass du sie verloren hast und dass sie dir unglaublich wichtig war." „Danke", flüstere ich nochmal und umarme auch meinen Vater, der ebenfalls Tränen in den Augen hat. Danach löse ich das Papier von meinem zweiten Geschenk, worunter sich ein Umschlag befindet. Ich öffne ihn gespannt und bin geschockt von seinem Inhalt: Karten für das Konzert meiner Lieblingssängerin in einem Jahr. „Ich dachte, es wäre schön, wieder zu einem ihrer Konzerte zu gehen, da wir uns ja dort kennengelernt haben" „Ja, ist es. Danke, danke, danke!", rufe ich und falle ihm erneut um den Hals. „Die Geschenke von euch beiden sind echt der Hammer, danke. Ich bin so froh, euch in meinem Leben zu haben." Mein Vater kommt auf uns zu und gibt uns beiden eine Umarmung, so, dass es eine Familiengruppenumarmung wird. Leider schafft es mein Bruder dieses Jahr nicht, zu kommen, da er einiges zu tun hat, aber ich sehe auch ihn hoffentlich bald wieder, da er mir besonders jetzt gerade schon sehr fehlt.

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Mal wieder ein Kapitel ohne medizinischen Inhalt. Ich hoffe, es hat euch trotzdem gefallen:) Es wird noch ein paar Kapitel dieser Art geben - vermutlich 3-4. Keine Sorge, danach gibt's wieder ganz viel medizinischen Content ^^ 

Warum ausgerechnet Arzt? (Teil 1)Where stories live. Discover now