Kapitel 21

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Jackies P.O.V.:

Ich habe den Saft genommen, unter der Bedingung, dass ich Michi sage, wenn ich Schmerzen habe. Wir haben uns einen gemütlichen Tag im Bett gemacht. Da ich ja sowieso nur sitzen und liegen darf, kann ich mich dabei wenigstens ein bisschen entspannen. Ich habe selten so viel gegessen wie heute, da Michi mir so viel gekauft hat und wie das immer bei mir ist: Sobald die Snacks da sind, esse ich sie auch. Es war alles unglaublich lecker, aber jetzt ist mir sogar ein bisschen schlecht von dem ganzen Zeug. Als mein Vater heimkommt, liegen wir immer noch auf der Couch und schauen fern. „Hallo Schatz, wie geht's dem Fuß?", fragt er, nachdem er ins Wohnzimmer gekommen ist und nachdem er mir einen Kuss auf die Stirn gegeben hat. „Geht so, aber es wird sich sehr gut um mich gekümmert", sage ich und schaue Michi mit einem Grinsen an. „Das sehe ich", lacht Dad, als er auf die leeren Pizzaschachteln schaut. „Aber ich bin froh, dass sich so gut um dich gekümmert wird, wenn ich weg bin" Ich bin so dankbar, dass Michi tatsächlich nichts von heute Morgen erwähnt, da mein Vater sonst echt ausrasten würde. „Ist noch was von der Pizza da?" „Ja, im Kühlschrank liegt noch was." „Dann werde ich das jetzt noch essen und dann auch bald schon schlafen gehen – die Schicht war echt anstrengend." „Tu das, gute Nacht" „Genau, ich kümmere mich in der Zwischenzeit um unsere verwöhnte Prinzessin hier", sagt Michi scherzhaft. „Hey! Ich bin gar nicht verwöhnt!!" „Das glaubt dir hier keiner, mein Schatz", sagt mein Vater. „Ich freu mich ja, dass ihr zwei euch so gut versteht, aber zwei gegen einen ist echt unfair", sage ich gespielt beleidigt. „Ich bin schon weg. Gute Nacht", verabschiedet mein Vater sich und geht in die Küche. „Gute Nacht", sagen Michi und ich fast gleichzeitig.

„Ist es ok, wenn ich nochmal Sophie anrufe und sie frage, wie die Audition war?" „Ja klar, ich gehe inzwischen rauf und lerne ein bisschen, ja?" „Ok danke, bis dann", sage ich und gebe Michi einen Kuss. Danach geht er nach oben, so, dass ich in Ruhe mit Sophie telefonieren kann. Ich erzähle ihr natürlich nichts von heute Morgen – das wäre ja mega peinlich. Zum Glück hat sie eh genug zu erzählen. Sie war nämlich so gut, dass sie ihr, weil ich ausgefallen bin, die Hauptrolle gegeben haben, obwohl sie nicht dafür vorgetanzt hat. „Macht es dir sicher nichts aus? Ich kann natürlich auch absagen, wenn dir das nicht recht ist." „Hör auf Sophie, ich freue mich so für dich. Ich hätte diese Rolle niemanden mehr gewünscht, als dir." „Naja, wenn du nicht so ungünstig gefallen wärst, hättest du jetzt diese Rolle. Ich hab' irgendwie ein schlechtes Gewissen." „Sophie, bitte, ich bin so froh, dass du diese Rolle bekommen hast. Du hast sie so verdient, ok? Also bitte fühl dich jetzt nicht wegen mir schlecht und genieß es einfach für uns beide, ja?" „Ich werde alles für dich geben" „Wehe, wenn nicht", scherze ich. Wir reden noch ein bisschen übers Vortanzen und die Rolle. Ich merke nicht, wie die Zeit vergeht, aber als ich, während des Gesprächs, irgendwann mal auf die Uhr schaue, ist es schon 11 Uhr – mit ihr vergeht die Zeit immer wie im Flug. Obwohl es schon so spät ist, reden wir noch etwa eine halbe Stunde weiter. „Ich werde dich irgendwann mal besuchen kommen, aber es wird jetzt vermutlich stressig sein mit den Proben" „Fühl dich nicht unter Druck gesetzt. Du musst mich gar nicht besuchen kommen, aber falls du mal Zeit hast, würde ich mich freuen" „Mach ich. Ich hab' dich lieb" „Ich dich auch. Wir hören uns", sage ich und lege auf.

Mein Fuß tut immer noch echt weh, aber ich möchte es Michi nicht sagen, weil ich kein Zäpfchen will. Also rufe ich ihn an, worauf er nach unten kommt und mich holt. „Und? Wie sind die Schmerzen?", fragt er mich, als wir auf dem Weg nach oben sind, worauf ich ihn anlüge und sage, dass mir nichts weh tut. Er sieht mich etwas skeptisch an, sagt aber nichts dazu. Ich gehe jetzt einfach mal schlafen und hoffe, dass es morgen in der Früh besser ist. Obwohl ich am Nachmittag schon ein paar Nickerchen gemacht habe, fällt es mir nicht schwer, einzuschlafen – ist aber eigentlich kein Wunder, da ich in Michis Armen einschlafe.

Mitten in der Nacht wache ich mit einem Schmerz im Fuß auf, der so weh tut, dass ich ihn nicht mal beschreiben kann. Soll ich Michi aufwecken? Wenn ich ihn jetzt aufwecke, bekomme ich zu 100% ein Zäpfchen, aber es tut so weh, dass ich das jetzt vermutlich sogar in Kauf nehmen würde. Vielleicht schaffe ich es ja sogar, ihn dazu zu überreden, noch den anderen Saft auszuprobieren. Ich schaue auf mein Nachtkästchen, wo noch die Packung mit den Tabletten liegt – vermutlich besser als ein Zäpfchen. Es sind immerhin einige Jahre vergangen, seitdem ich die Letzte geschluckt habe – vielleicht schaffe ich es ja. Ich nehme all meinen Mut zusammen, was ziemlich sicher daran liegt, dass ich solche Schmerzen habe, lege die Tablette in meinen Mund und spüle mit dem Wasser, dass ich immer neben meinem Bett habe, nach. Jedoch verspüre ich sofort wieder den mir nur zu gut bekannten Würgereiz, worauf ich es sofort bereue. Michi wird wach und sieht mich verwirrt an. „Was ist denn los!?" „Bad!", rufe ich panisch, weil ich meinen Mund nicht länger aufmachen will, da ich mich in jedem Moment übergeben könnte. Er versteht es zum Glück, nimmt mich schnell hoch, trägt mich ins Bad und setzt mich bei der Toilette ab. 


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Ich hoffe, das Kapitel hat euch gefallen! :)

Was glaubt ihr? Wird Michi ihr ein Zäpfchen geben, oder werden sie noch den anderen Saft probieren? Würde Jackie sich das einfach so gefallen lassen?


Warum ausgerechnet Arzt? (Teil 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt