Kapitel 1: Das Erwachen ✅

1.8K 86 59
                                    

Ein kühler Wind streichelte meine Haut. Ich fühlte die feuchte Luft um mich herum als hätte es gerade in Strömen geregnet. Mein Unterbewusstsein kletterte langsam an die Oberfläche zurück und wollte wieder Kontrolle über meinen Körper übernehmen. Doch als ich versuchte meine Augen zu öffnen, gelang es mir nicht. Sie fühlten sich schwer und träge an. Egal wie oft ich es auch versuchte, meine Augen blieben gegen meinen Willen geschlossen.

Ich wusste nicht was passiert war, aber da mir die Fähigkeit zu sehen verwehrt wurde, versuchte ich mich auf meine anderen Sinne zu konzentrieren. Ich konnte einen erdigen Geruch vernehmen und noch einen anderen Duft, den ich leider nicht zuordnen konnte. Aber eines wusste ich mit Sicherheit, ich lag irgendwo auf hartem Grund.

Mein Körper fühlte sich an wie gelähmt. Meine Lippen, meine Finger, nichts konnte ich dazu bringen eine Bewegung zu vollziehen. Ich fühlte mich hilflos, kraftlos, und wollte nach Hilfe schreien, wenn ich doch nur meine Stimme finden könnte. Irgend jemand musste doch bei mir sein, oder? War hier niemand der mir helfen konnte?

Es war aber so unglaublich ruhig um mich herum. Keine Geräusche bis auf das leise Pfeifen des sanften Windes. Wo auch immer ich war, war ich wirklich völlig allein?

Doch dann war da plötzlich doch ein Geräusch! Eine Art Rascheln. Und ich konnte wahrnehmen wie sich etwas um mich zu bewegen schien und konnte dann etwas an meinen Bein fühlen! Irgendwas war doch hier. Hier bei mir. Krampfhaft versuchte ich mich aufzurichten und meine Augen erneut auf zu bekommen, aber Fehlanzeige. Und dann begann mein Bewusstsein wieder zu fallen. Immer tiefer und tiefer. Bis in die Unendlichkeit.

Ich wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, als ich erneut zu Bewusstsein kam. Doch diesmal schaffte ich es meine Augen zu öffnen. Aber dennoch konnte ich nicht viel sehen da um mich herum alles dunkel war. Anscheinend war es Nacht. Und es war kalt. Mir kam eine Gänsehaut am gesamten Körper auf, also schlang ich meine Arme etwas um mich selbst als ich mich aufsetzte und versuchten etwas zu erkennen.

Bäume. Um mich herum waren unendlich viele Bäume, also soweit ich blicken konnte. Sie waren gigantisch groß und ragten in den Himmel. Der Himmel, der unzählige Sterne preisgab und dadurch unglaublich magisch wirkte. Genauso wie der Vollmond, der alles in ein sanftes Licht tauchte. Der Mond war wunderschön und nahezu perfekt. Irgendwie fühlte ich eine gewisse Anziehungskraft zu ihm, und ich versuchte mich zu erinnern ob ich sowas schon mal gefühlt hatte.

Aber ich konnte mich nicht erinnern. Hatte ich zuvor schon mal einen Vollmond gesehen? In mir herrschte eine Leere welche mir augenblicklich Angst machte. Aber ich konnte nicht weiter darüber nachdenken denn augenscheinlich befand ich mich in einem Wald. Völlig allein und mitten in der Nacht.

Wie war ich überhaupt hier her gekommen?

Wie lange war ich schon in diesem Wald?

Bestimmt schon eine Weile, so viel stand fest. Ich begann an meinen gesamten Körper zu zittern, vermutlich war ich völlig ausgekühlt. Ich frohr und hatte wirklich nur sehr wenig an. Ein T-Shirt und eine kurze Hose. Ich musste mich bewegen um mich selbst aufzuwärmen und ich musste einen Weg aus diesem Wald finden. Also stand ich auf und suchte nach einem Weg oder dergleichen der mich hier weg führen könnte, als ich in dieser unheimlichen Stille ein leises Geräusch wahr nahm.

Nachdem ich mich noch Mal genauer umsah, meinte ich eine Gestalt auf vier Pfoten zu erkennen. Als diese näher kam, dachte ich es wäre ein Hund, aber als ich sah was es wirklich war, wurden meine Augen vor Panik ganz groß.

Es war ein riesiger Wolf!

Doch der Wolf stand einfach nur da. Weder scheute er noch gab es Anzeichen dass er mich angreifen wollte. Er schien wie die Ruhe in Person zu sein und starrte mich mit seinen leuchtend gelben Augen einfach nur an.

Luana, Gefangene des ÜbernatürlichenKde žijí příběhy. Začni objevovat