Kapitel 38: Maritas Geheimnis

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Die ganze Nacht hindurch haben die Vampire unsere Freundin Marita gesucht. Auch im umliegenden Wald war keine Spur von ihr gewesen. Silas blieb bei mir, denn ich war kurz vor einem Zusammenbruch. Ich hatte Angst dass Lilith sich meine Freundin geschnappt hatte. Warum sonst, sollte sie sich einfach in Luft auflösen?

Kurz bevor die Sonne aufging, die Vampire wieder bei der Hütte waren und wir alle am Verzweifeln waren, tauchte die Hexe so plötzlich auf, wie sie verschwunden war.

"MARITA!!!" riefen wir alle durcheinander. Die Verwirrung und Erleichterung war uns buchstäblich ins Gesicht geschrieben.

"Wo warst du?"

"Was ist passiert?"

"Wo bist du gewesen?"

Wir alle stürmten auf Marita mit Fragen über ihr Verschwinden ein. Diese allerdings meinte sie wisse nicht wovon wir reden würden. Hielt sie uns für dumm?

"Marita... Bitte. Das war nicht das erste Mal dass du verschwunden warst. Das letzte mal dauerte es zwar nicht so lange, aber... Erzähl uns wo du warst!" fuhr ich sie an. Zunächst verweilten die Blicke der anderen auf mir, da sie diesen Tonfall von mir nicht kannten und ich selbst war auch etwas überrascht darüber. Aber es änderte nichts daran, dass ich eine Erklärung von meiner Freundin wollte.

Marita seufzte leise aus und nickte.
"Na gut, ich erzähle es euch."
Sie wirkte nicht begeistert darüber. Was hatte sie für ein Geheimnis dass noch niemand kannte, nicht mal Lucius mit dem sie ja schon jahrelang befreundet war.

Sie atmete noch ein paar Mal durch ehe sie erklärte.
"Ihr dachtet ich sei verschwunden, weil ich einen Verschleierungszauber angewendet habe."

Einen Verschleierungszauber? Warum? Sie war hier doch unter Freunden. Was hatte sie veranlasst so etwas zu tun?
"Das bedeutet du warst gar nicht weg, sondern wir haben dich nur nicht gesehen?" fragte Silas nach und die Hexe nickte.
Plötzlich meldete sich Lestat zu Wort, der die ganze Zeit eher teilnamslos gewirkt hatte. Ich wusste nicht ob er auch mit Marita befreundet war oder nicht. Ob er vor seinem Aufbruch mit Lene überhaupt viel mit Marita zu tun gehabt hatte.

"Wenn Marita vor euch etwas verborgen halten will, solltet ihr sie nicht zwingen ihr Geheimnis bekannt zu geben. Jeder hat etwas worüber er nicht sprechen möchte. Ihr, als ihre Freunde, solltet das akzeptieren." meinte er. Und ich musste zugeben, dass er irgendwo auch recht hatte.

"Das mag schon sein, aber in diesen Zeiten kann es gefährlich werden. Was ist wenn Marita mal in Gefahr schwebt, und wir wissen es nicht weil sie des öfteren verschwindet? Oder sie wird angegriffen während dieser Art von Zauber. Und ausserdem passt diese Art von Magie nicht zu dir, Marita." argumentierte Lucius, und auch ihm musste ich recht geben.

Silas und Isabella blieben vorerst ruhig, und auch ich dachte über gesagtes nach. Vorsichtig ging ich einen Schritt näher auf Marita zu.

"Es ist ok wenn du uns nicht alles sagst. Aber wir haben uns Sorgen gemacht. Wenn du das nächste Mal verschwindest, sag uns bitte Bescheid. Wir wollen nicht dass dir was zustößt."

Meine Freundin bekam Tränen in den Augen und im nächsten Moment befand ich mich mit ihr in einer herzlichen Umarmung.
"Ich weiß. Es tut mir leid dass ihr in Sorge wart."

Nach mir nahm auch Lucius und Isabella Marita in die Arme. Die Sonne ging auf und Lestat und Isabella mussten in die Hütte. Lucius hatte zwar noch mein Blut in seinem Körper, aber er entschied sich seinen Eltern Gesellschaft zu leisten und ein wenig zu schlafen.

Zu meiner Überraschung fragte mich Lucius aber, ob ich nicht mitkommen wollte. Und ich musste zugeben, dass ich auch schon ganz müde war. Was aber kein Wunder war wenn man einen ganzen Tag und die darauf folgende Nacht bis Sonnenaufgang wach war.

Lestat und Isabella legten sich in Isabellas Kuschelecke, die sie sich kurz nach ihrem Einzug zurecht gemacht hatte.

Lucius legte sich wie immer in mein Bett. Nur mit dem Unterschied, dass ich mich diesmal zu ihm legte. Mit meinen Rücken kuschelte ich mich an seinem starken Oberkörper während er mir seinen Arm um die Hüfte legte. Mein Vampir küsste meinen Kopf und flüsterte mir zu "Schlaf gut, meine Schöne." Ich lächelte, Lucius andere Hand streichelte zärtlich über meine Haare.

Es war wunderschön mit meinen Liebsten so da zu liegen und ich schloss zufrieden meine Augen. Meine Gedanken jedoch ließen mich zunächst nicht einschlafen. Ich dachte über Marita nach und fragte mich, was sie veranlasst hat so einen Zauber auszuführen. Was verbarg sie vor uns? Vielleicht hatte es etwas mit ihrer Vergangenheit zu tun, über die ich so gut wie nichts wusste. Es musste einen Grund geben, warum Marita, die einzige Hexe im Wald, hier lebte. Weit weg von ihres Gleichen. Was war wohl passiert, dass sie im blauen Wald Schutz suchte?

Ich merkte dass Lucius eingeschlafen war, denn seine Streicheleinheiten hörten auf und sein Atem wurde ruhig und regelmäßig. Nach einer Weile schlief auch ich ein, hin und her gerissen zwischen Sorge um meine Freunde, offene Fragen und der Liebe, die mich durch und durch erfüllte.

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Ich hoffe dieses und die letzten Kapitel haben euch gefallen, wenn dem so ist, würde ich mich total über ein Vote freuen. Auch über ein oder zwei Kommentare was ihr euch bei den Szenen so denkt, wäre ich mega Happy und steigert natürlich die Motivation (:

Luana, Gefangene des ÜbernatürlichenWhere stories live. Discover now