Kapitel 41: Die Kraft Der Liebe

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Silas

Ich konnte nichts mehr sehen. Das Licht dass von Katharina ausging, erhellte alles um mich herum. Was passierte da mit ihr? Das Licht blendet so stark, dass ich meine Augen zumachen musste.

Als ich sie wieder öffnete, herrschte Stille. Diese sogenannte Todesfee, wie die Hexe dieses Wesen bezeichnete, war verschwunden. Auch Lucius Schmerzen schienen wie weg geblasen zu sein. Ich konnte nicht begreifen was hier eben passiert war, doch dieser Dämon hatte es ganz offenbar auf den Vampir abgesehen und ich wollte ihn beschützen. Lucius war zu meinen Freund geworden. Einen Freund den ich nicht verlieren wollte. Doch meine Angriffe schlugen allesamt fehl. Ich konnte nichts machen. Ich war keine Hilfe gewesen. Aber Katharina. Was hatte sie da eben gemacht? So etwas wie das, hatte ich noch nie gesehen!

Lucius eilte in seiner übernatürlichen Geschwindigkeit zu Katharina, die nun bewusstlos am Boden lag. Auch Marita und ich eilten zu ihr hin. Von diesem Licht war nichts mehr zu sehen. Meine Seelengefährtin sah aus als würde sie schlafen. In meiner Wolfsgestalt winselte ich und versuchte sie mit einem sanften Lecken über ihre Wange zu wecken. Lucius hielt sie in seine Armen und drückte Katharina fest an sich.

"Sie hat ihr Licht gefunden." flüsterte Marita.

Luana

Als ich wieder zu mir kam, sah ich in das Gesicht meiner Freunde. Alle drei schauten mich mit gemischten Gefühlen an und ich konnte mich zunächst nicht erinnern was eben passiert war. Doch dann kam alles wieder hoch. Dieser Dämon der es auf meinen geliebten Vampir abgesehen hatte.

"Geht es dir gut? Was ist passiert?" fragte ich an Lucius gerichtet. Dieser atmete erleichtert aus und drückte mich eng an seine Brust.

"Mir geht's gut. Du... Du hast sie besiegt. Du warst unglaublich, Luana. Du... Bist wahrlich ein Engel."

Wenige Momente später, erklärte uns Marita was es mit dieser Todesfee auf sich hatte. Sie war eine der dunklen Kreaturen die sich im schwarzen Tal des Waldes aufhielten, und für gewöhnlich blieben sie auch dort. Todesfeen ernährten sich von den Qualen anderer Wesen. Und offenbar waren die Qualen, die Lucius in diesem Moment empfand, als Lestat in verstoßen hatte, zu verführerisch für sie. Doch irgendwas hatte sie dazu bewegt, das schwarze Tal zu verlassen, und wir wussten alle was dies war. Lilith. Die böse Hexe. Sie hatte bereits Fuß im blauen Wald gefasst und angefangen die Kreaturen zu beeinflussen.

"Wir müssen auf der Hut sein. Es könnten weitere Angriffe auf uns zukommen. Einer schlimmer als der andere." fügte Marita dann hinzu.

"Aber wie habe ich es geschafft sie zu besiegen, Marita? Ich weiß nicht wie ich das gemacht habe." hakte ich nach. Ich konnte mich nur noch an diese Gefühle erinnern. Ich wusste nur noch, dass ich unbedingt Lucius retten musste.

Marita lächelte mich an. Lucius hielt fest meine Hand. Silas lag dicht an meinen Körper. Der Werwolf und der Vampir sagten nichts. Sie lauschten nur dem Gespräch zwischen der Hexe und mir.

"Weist du noch als ich dir von der Botschaft von Elea erzählt habe? Sie sagte dass du das Licht hättest, die Schatten zu vertreiben. Und ich denke genau dieses Licht hast du eben gefunden. Das Licht des Engels in dir."

"Aber wie?" fragte ich. Denn ich wollte für den Fall der Fälle bereit sein und dieses Licht erneut in mir finden. Diese Kraft, war eine große Hoffnung. Dieses Kraft würde bedeuten, dass ich es wirklich schaffen konnte meine Freunde zu beschützen.

"Deine Liebe zu Lucius. Du wolltest in diesem Moment nichts mehr, als ihn zu retten. Und dieses Gefühl, brachte dein wahres Ich zum Vorschein. So glaube ich es. Anders kann ich es mir nicht erklären."

Meine Liebe? Wenn das stimmte, dann war die Liebe meine Kraft? Wenn ich darüber nachdachte, dann konnte diese Theorie wirklich stimmen. In letzter Zeit war mir oft aufgefallen, dass ich dieses Gefühl bei den anderen stärker wahr genommen hatte als sonst. Ich konnte die Liebe der anderen Wesen spüren. Sogar bei Lestat. Er liebte seinen Sohn. Das wusste ich. Ob Lilith auch ihn beeinflusst hatte?

Die restliche Nacht verbrachten wir eher ruhig. Wir waren nun nur noch zu viert, und Silas wollte in seiner Wolfsgestalt bleiben, da er sich so einfach besser und stärker fühlte. Marita begann zu lesen. All ihre Bücher die irgendwie mit Engeln oder ähnlichen Erscheinungen zu tun hatten, begann sie genaustens zu studieren. Aber ich wollte erstmal einfach nur für Lucius da sein. Wir verkrochen uns in mein Bett, dass durch ein paar Decken die ich vor einer Weile aufgehängt hatte, etwas Privatsphäre schufen.

Mein Vampir und ich kuschelten zunächst nur schweigend. Ihm war nicht nach reden zumute, und ich akzeptierte es. Dennoch hatten wir erhöhten Redebedarf. Nicht nur wegen dieser dunklen Kreatur und meinen Licht, nein auch wegen dem was Lestat gesagt hatte. Ich war fest entschlossen dies nicht so stehen zu lassen, und Lucius wieder mit seinen Eltern zu vereinen. Er sollte nicht alles aufgeben, nur um bei mir zu sein. Er durfte mein Leben nicht über seines stellen.

Luana, Gefangene des ÜbernatürlichenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt