Love & Cigarettes: the life after | yoonmin side-story

Chapter 19 - Wildfire

"Ich spreche aus Erfahrung, wie unangenehm das sein kann, Jiyoon Schatz..", murmelte Yoongi leicht besorgt und lehnte sich an den Türrahmen, als ich mich einigermaßen wieder beruhigt hatte und neben dem Klo saß.
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[Jiyoon]

Seufzend und mit dröhnendem Kopf weckte mich mein lauter Wecker.
Ich schlug ihn achtlos vom Nachttisch und wollte mich wieder umdrehen, da öffnete sich meine Zimmertür.
"Jiyoon?", hörte ich Yoongi leise flüstern, was angenehmer war als der nervige Ton meines Weckers.

Vorsichtig trat er an mein Bett, kniete sich daneben und strich mir sanft über die Stirn.
"Was meinst du... Kannst du heute zur Schule?", flüsterte er kaum hörbar, doch ich zuckte nur mit den Schultern.
Yoongi seufzte.
"Wenn es zu viel wird, hol ich dich ab. Ich hab heute sowieso frei, okay?", murmelte er und ich nickte.
"Gut... Dann komm mal runter frühstücken", flüsterte er und gab mir einen Kuss auf die Stirn.
-

Mit einem leicht flauen Gefühl im Magen betrat ich, nachdem Yoongi mich brachte, das Schulgelände.
Sooyoung hatte sich für heute krank gemeldet, wegen dem Kater den er hatte.
Also lief ich allein über den vollen Schulhof und bemerkte die komischen Blicke meiner Mitschüler.

Verwirrt steuerte ich das Hauptgebäude an und trat ein.
Auch hier wurde mir sofort unwohl, als sich plötzlich alle Blicke auf mich richteten.
Unsicher suchte ich meinen Spind auf und öffnete ihn.
Sekunden später flog mir ein unscharfes Bild vom gestrigen Abend entgegen.
Meine Augen weiteten sich.
Ich küsste den betrunkenen Seojun. Auf dem Bild mit Edding geschrieben: ekelhafter Hurensohn.

Mein Herz raste vor Unsicherheit und ich bekam Panik.
Der einzige Täter der mir sofort in den Sinn kam, war Siwon. Er war der einzige, der von meiner Sexualität wusste. Und es wäre die perfekte Rache gegen mich, dafür dass ich damals zum Direktor gegangen war.

Ich versuchte mir die Unsicherheit nicht anmerken zu lassen, schloss mit meinen nötigen Büchern den Spind und lief in die Klasse.
Auch dort fing ich mir leises tuscheln und lachen ein, als ich mich auf meinen Platz setzte.
Der Lehrer kam rechtzeitig in die Klasse und begann mit dem Unterricht.

Mitten in der Arbeitszeit flogen mir immer wieder Papierkügelchen gegen den Kopf und aufs Papier.

-Bist zu weit gegangen, Schwuchtel
-Hau endlich ab
-Komm nie wieder
-Niemand liebt dich
-Ein Wunder, dass dich deine Eltern überhaupt wollten

Sofort schossen mir die Tränen in die Augen und ich wollte nur noch im Erdboden verschwinden.

Am Anfang der Pause legte ich meine Bücher wieder in meinen Spind, als mir wieder das Bild entgegen kam.
"Ey! Min!", brachte mich plötzlich eine feste Stimme aus der Starre.
"Ich hoffe dir gefällt das Bild", lachte niemand anderes als Siwon und pinnte mich sofort an meinem Spind fest.
"Was soll das, Siwon!?", regte ich mich auf.

"Wir wollen dich und diese Schwulen-Scheiße hier nicht, klar? Ich hoffe du lernst aus deinen Fehlern und gehst nicht mehr so schnell zum Direktor. Du willst mir doch keinen Verweis einhandeln, oder.", zischte er, brachte einige Leute zum Lachen und tuscheln und schaffte es mir sofort die Tränen in die Augen zu jagen.
Ich riss mich grob los und rannte zur Tür.

"Ja, Lauf nur! Und komm am besten nicht mehr her!", rief Siwon mir hinterher, als die anderen Schüler mich achtlos zur Seite schubsten und anrempelten.
-

Mit zittrigen Händen schloss ich die Haustür auf und platzte ins Haus. In diesem Moment lief Yoongi die Treppe vom Schlafzimmer hinunter, mit einer Tasse Kaffee in der Hand und sah sofort zu mir.

"Jiyoon? Was ist los?", kam es besorgt von ihm, als er meine Tränen entdeckte.
Yoongi lief die letzten Stufen zu mir runter und breitete die Arme aus.
"Komm her", er schaffte es mich unkontrolliert schluchzen zu lassen und drückte mich an seine Brust.
"Schon gut... Lass es raus", beruhigte er mich, ohne zu wissen worum es ging.

Sanft strich er mir über den Rücken und hielt mich schützend in seinen Armen, sodass ich mich Hemmungslos ausheulen konnte.