Chapter 90 - Nearly Dead

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"I-ich... will mit dir fahren...", flüsterte er mit brüchige Stimme und griff aus Reflex und Angst sofort nach meiner Hand.
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[Kai]

Wir fuhren dem Krankenwagen direkt hinterher, während Geum-jae nur stumm aus dem Fenster starrte.
Bisher hatten wir beide kein Wort über die Lippen gebracht und waren tief in Gedanken versunken.

Es dauerte nicht lange, da kamen wir zeitgleich mit dem Krankenwagen an und fuhren in die Rettungswagen-Einfahrt ein.

Ich schnallt mich ab und Geum-jae tat es mir gleich, als die Sanitäter die Doppeltür des Wagens aufschlugen und Yoongi auf der Trage aus dem Fahrzeug heraus hoben.

"Oh mein Gott!", druckste Geum-jae unter Tränen hervor, als wir beide ausstiegen und Yoongi betrachteten.

"Doktor Kim! Der Patient hat einen Krampfanfall!", schrie die Sanitäterin zu mir rüber, während sie Yoongi auf der Trage hinein brachten.

Ich rannte los und begleitete sie ins Gebäude.
Yoongi war nicht mehr bei Bewusstsein. Seine Augen rollte zurück und sein Körper verkrampfte sich und zitterte unkontrolliert.

"Holt Seokjin sofort hier her!", brüllte ich angespannt und lautstark durch den Eingangsbereich und brachte den Älteren in den ersten freien Behandlungsraum der Notaufnahme-Station.

Die Schwestern setzten sich in Bewegung, piepten Jin an und schlossen Yoongi an einen Überwachungs-Monitor an.

"Spritzt ihm 15 Milligramm Diazepam über eine Infusion! Na macht schon!", trieb ich die Schwestern an, die mir eindeutig zu langsam arbeiteten.

Ich hörte seine Lunge mit meinem Stethoskop ab, um sicher zu gehen, dass er normale Lungengeräusche aufwies.

Plötzlich sprang die Tür auf und Jin platzte in den Raum.
"Was gibt's, Kai?", rief er und trat näher ans Bett heran.

"Wir behandeln ihn wie jeden anderen Patienten auch, verstanden?", rief ich und stabilisierte Yoongis Kopf während des Krampfanfalls.

"Was?-", fragte Jin verwirrt und dann erkannte er seinen besten Freund. "Oh mein Gott...!"

"Jin... Hast du mich verstanden!?", zischte ich angespannt, während Yoongi immer noch stark krampfte.
"J-Ja... Natürlich..", rief er und begann mit seinem Job.

"Das Diazepam sollte schon längst wirken! Gebt ihm nochmal 10 Milligramm mehr.", ordnete ich gereizt die Dosis an und konnte jetzt nur abwarten, während die Schwestern und Jin um mich herum wuselten.

Keine Sekunde später, nachdem die nächste Dosis Diazepam verabreicht wurde, beruhigte Yoongi sich schnell.
"Oh... Gott sei Dank. ", murmelte ich und ließ Yoongis Kopf sachte los, bevor ich um sein Bett herum lief.

"I-ist es... Vorbei?", hörte ich Geum-jae plötzlich neben mir fragen und richtete meinen Blick auf ihn.
Er war in den Raum gekommen und starrte seinen Bruder mit einem erschrockenen Ausdruck an.
Geum-jae zitterte stark.

"Nein,... Er ist noch nicht über den Berg, Hyung...", grummelte Jin und lief zu dem Älteren rüber.
"Bring ihn hier raus, Jin.", murmelte ich gereizt und Jin führte Yoongis Bruder aus dem Behandlungsraum.

Ich lehnte mich an Yoongis Bett und seufzte.
"Sagt mir gleich sofort bescheid, wenn sich sein Zustand verändert, okay?", murmelte ich erschöpft zu den Schwestern rüber, die noch im Raum beschäftigt waren.

Eine meiner besten Angestellten nickte leicht, während sie einige Sachen aus dem Weg räumte.
"Ich gebe ihm noch 400 Milliliter Aktivkohle zum Entgiften des Zolpidems.", verkündete ich, während die Schwestern den Raum verließen und ich mein Vorhaben in Yoongis neues Krankenblatt eintrug.

Er war immer noch bewusstlos und bekam Sauerstoff über eine Nasensonde.
Sein Monitor piepte in regelmäßigen Abständen, als ich sein Krankenblatt ausgefüllt hatte und den Aktivkohle-Einlauf vorbereitete.

Ich führte einen langen Schlauch, eine Magensonde, durch Yoongis Speiseröhre und kam dann in seinem Magen an.
Dann füllte ich die Aktivkohle in die Sonde, um die Entgiftung zu starten.
-

Die Behandlung war gerade abgeschlossen, da zog ich vorsichtig den Schlauch aus Yoongis Körper, als der Monitor Alarm schlug.
Sein Kreislauf sackte blitzschnell ab...!

Ich zog den Rest der Sonde aus ihm heraus und lehnte mich über sein Bett, um den Knopf an der Wand zu drücken und einen Alarm für Notfälle auszulösen.

Der laute Alarm ertönte im Flur, als ich das Bett etwas von der Wand entfernt hatte und mit der Herzmassage begann.
"So ein Scheiß!"

"Was ist passiert?"
Jin platzte in den Raum und lief schnell zu uns, als er den Alarm mitbekommen hatte.

"Ich hab eine Entgiftung durchgeführt und kurz bevor ich fertig war, ist sein Kreislauf zum stillstand gekommen!", erklärte ich hektisch und Jin übernahm die Herzmassage für mich.

Die Tür sprang erneut auf und Geum-jae platzte mit zwei Schwestern und Assistenzärzten in den Behandlungsraum.
"Was ist mit ihm?!", schluchzte Geum-jae unter Schock und zitterte stark weinend.

"Sein Kreislauf ist stehengeblieben, Geum-jae... Er ist nicht gut dran..", berichtete ich ihm und hörte die Brust seine Bruders ab, als Jin die Herzmassage für einen kurzen Moment ab brach.

Geum-jae schluchzte laut los und trat zu Yoongi ans Bett heran.
"Bitte... Bitte nicht.. Bitte helft ihm doch, Kai...", schluchzte er und flehte unter Tränen und griff nach Yoongis Hand.

"Seine Lunge hat sich noch mehr mit Wasser gefüllt...", murmelte ich zu Jin, als ich die Flüssigkeit in seiner Lunge hören konnte.
Jin währenddessen fuhr mit der Herzmassage fort und drückte auf seinen Brustkorb, um Yoongi wieder zu holen.
"Ich würde sagen, du intubierst ihn, Kai..", keuchte Jin und sah zu mir.

Ich nickte nur kurz, und sah zu meinem Freund hinunter.
Er schien so friedlich zu schlafen... Dabei hing sein Leben nur noch am seidenen Faden.
Eine der Schwestern beatmete ihn manuell mit einem Ambubeutel.

Ich signalisierte ihr mit einem kurzen Handzeichen, dass ich für die Intubation bereit war.
"W-Was machst du!", schrie Geum-jae entsetzt, als ich das Laryngoskop gereicht bekam und Yoongis Kopf in den Nacken legte.

"Ich... Führe Yoongi jetzt einen Schlauch in den Hals ein, damit er besser atmen kann.", erklärte ich ihm konzentriert und führte zu erst das Laryngoskop in seinen Rachen, bis zu seinen Stimmbändern ein, und machte Platz für den Tubus.

"Gebt mir einen 20er Tubus bitte.", verlange ich den Schlauch, während ich ebenfalls versuchte das Laryngoskop gerade und still zu halten, um Yoongis inneres nicht zu verletzen.

Dann wurde mir der Tubus in die Hand gedrückt und ich führte den Schlauch entlang des Laryngoskops in Yoongis Rachen ein.
"Okay... Ich habs. Beatmet ihn.", rief ich und zog den vorhandenen Führungsdraht aus dem Tubus heraus, damit Yoongi zu erst manuell beatmet werden konnte. Die Schwester übernahm sofort meine Anweisung.

Ich atmete auf: "Ohhh... Er stabilisiert sich..."
Sein Monitor begann wieder die regelmäßigen, fast schon beruhigenden Piep-Töne von sich zu geben.
"Willkommen zurück, mein Freund.", lächelte Jin erleichtert mit Tränen in den Augen und streichelte Yoongis Brustkorb.
Geum-jae währenddessen war nun komplett zusammen gebrochen und lehnte sich laut schluchzend auf die Brust seines Bruders.

"Tu mir das nie wieder an! Du Mistkerl!", verfluchte er Yoongi mit Wut und gleichzeitig purer Erleichterung in seiner Stimme.
Sein Körper bebte unregelmäßig und Geum-jae krallte sich in den nackten Oberarm seines kleinen Bruders.

Ich zog mir die Handschuhe von den Händen und lief zu Geum-jae herum.
"Na komm.. Ich bring dich ins Ärztezimmer, Hyung.", flüsterte ich behutsam und strich ihm über den Rücken.

Er schluchzte laut, richtete sich jedoch sofort auf und hielt sein Gesicht versteckt in seinen Händen.
"Ich seh alle halbe Stunde nochmal nach ihm.", rief mir Jin hinterher, als ich Geum-jae zur Tür brachte und meinem Kollegen einen Daumen hoch als Antwort gab.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 03, 2023 ⏰

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Love & Cigarettes: the life after | yoonmin side-storyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt