Aufgeflogen:

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Als Annika sich in dem Wald befand wusste sie, dass sie in Unimatrix 0 war. Jede Nacht verbrachte sie dort viel Zeit, traf sich mit Axum oder mit anderen Drohnen, die dort ihre Individualität auslebten.

„Gut, dass du hier bist" begrüßte Rosemary sie. „Wir haben wichtiges zu besprechen"

„Um was geht's?" fragte Annika.

„Wir wollen die morgige Mission verhindern" begann Alissa zu erklären.

Annika rief ihr Gedächtnis auf, sie hatte am Vortag tatsächlich den Befehl erhalten von der Borg Königin: „Wir werden die Alexes vor der Assimilation retten"

„Wir werden den Plan ausführen" verkündete Vera. „Wir müssen nur noch die Aufgaben verteilen. Eine Person muss das Virus am modifizierten Alkoven installieren. Das erfordert viel..."

Annika hob ihre linke Hand: „Ich werde das machen"

„Bist du dir sicher?" hakte Vera nochmal nach.

„Absolut"

„Diese Aufgabe ist von enormer Wichtigkeit" erinnerte sie Alissa.

„Und denk daran: Während der Installation darf das Kollektiv nicht von unserem Plan erfahren. Ansonsten scheitert die Mission" sagte Vera.

Die Blondhaarige seufzte: „Das ist mir durchaus bewusst"


Am nächsten Tag war es dann soweit, der Plan musste ausgeführt werden. Annika führte zunächst ihren unauffälligen Alltag fort, indem sie zur Schule ging und danach zum Eiskunstlauftraining.

Danach wurde sie nach oben aufs Borg Schiff gebeamt, wo bereits Rosemary und die Anderen auf sie warteten. Sie gaben ein kurzes Signal, dass bedeutete, dass Annika mit ihrer Aufgabe beginnen soll.

Annika begann damit den Virus am modifizierten Alkoven der Königin zu programmieren. Dem Kollektiv gab sie einfach vor, eine Wartung mit zusätzlichen Verbesserungen durchzuführen.

Rosemary hielt währenddessen Wache, während Annika fleißig am Virus arbeitete. Der Virus sollte im Zentralen Plexus ausgesetzt werden und somit dann den Kubus lahmlegen. Den Erreger zu transportieren und auszusetzten war dann schließlich Veras Aufgabe.

Alissa verhielt sich unauffällig und behielt die Beiden dennoch gut im Auge in einer sicheren Distanz, sodass kein Verdacht geschöpft werden konnte. Die Königin war voll und ganz auf die bevorstehende Assimilation fokussiert und bekam von dem Ganzen nichts mit.

Annika war inzwischen schon mit der Installation fertig und übergab diese an Vera, die kurz darauf sich auf dem Weg machte es am zentralen Plexus freizusetzten. Nun hieß es: Abwarten.

Nach kurzer Zeit waren jedoch Alissa, Rosemary und Annika von mehreren Drohen umgeben. Das hieß nichts Gutes! Dachte sich Annika. Gibt es Schwierigkeiten. Annika musste sich beherrschen.

„Stimmt irgendetwas nicht?" fragte Rosemary schließlich direkt nach.

„Ja, allerdings" kam es von der Königin persönlich. „Mir ist zu Ohren gekommen, dass jemand gegen unser Vorhaben arbeitet...Könnt ihr mich aufklären?"

„Ich weiß nicht wovon Sie sprechen" behauptete Alissa und verschränkte dabei ihre Arme vor der Brust.

Die Königin hielt der Gruppe ein kleines Stäbchen hin, worin sich eine gelbliche Flüssigkeit befand: „Kommt es euch bekannt vor?" dann wandte sie sich an Vera, die direkt neben ihr stand: „Danke, Nine of nine"

„Du hast die ganze Zeit lang uns getäuscht" rief Rosemary empört. „Der Plan, deine Geschichten. Alles gelogen..."

Alissa, Annika und Rosemary wurden schließlich von den Drohnen abgeführt und in einem gesicherten Bereich in einer größeren Assimilationskammer festgesetzt um ihnen herum wurde ein Kraftfeld aufgebaut.


Während die Alexes assimiliert wurden, saßen die Drei in der Kammer fest und konnten nur abwarten bis etwas Neues passierte. Was mit ihnen geschehen wird, wussten sie noch nicht. Womöglich werden sie frühzeitig in Drohnen verwandelt.

„Noch irgendwelche letzten Worte bevor wir uns in Drohnen verwandeln?" fragte Alissa in die Runde.

„Ich frage mich ob es schmerzhaft ist, wenn man assimiliert wird" überlegte Annika.

„Du wirst dann in einer Reifungskammer untergebracht" beantwortet Alissa ihre Frage. „Während des Assimilationsprozesses wirst du bewusstlos sein und nichts davon mitbekommen. Ich spreche aus Erfahrung, glaub mir"

„Hört auf so pessimistisch zu sein" mischte sich nun Rosemary in die Unterhaltung ein, ihre Stimme klang genervt. „Lasst uns lieber einen Fluchtplan schmieden"

„Was für ein Fluchtplan?" fragte Annika. „Das Kollektiv erfährt sofort davon"

„Macht eh keinen Sinn" sagte Alissa.

Das Gespräch wurde schlagartig unterbrochen, als Vera vor dem Kraftfeld erschien, sie wirkte alles andere als stolz auf ihre Tat. Annika konnte sogar etwas Reue in ihrem Gesichtsausdruck erkennen.

Rosemary verschränkte ihre Arme vor der Brust: „Na sieh mal einer an wer uns da besuchen kommt"

„Du hast uns verraten, wieso?!" rief Annika der Weißhaarigen zu.

„Ich tat was mir aufgetragen wurde" sagte Vera. „Ich testete eure Loyalität. Ihr solltet wissen, dass diese Mission von enormer Wichtigkeit für das Kollektiv ist"

„Aber Vera, wieso?" fragte Alissa sie verzweifelt. „Die Borg zerstören jeden Tag andere Heimatwelten. Du weißt doch selbst das dies nicht richtig ist was sie tun und trotzdem sind wir vier die Leidtragenden"

„Es geht mit der Zeit einfacher" versicherte Vera den Dreien.

„Du bist aber auch ein Individuum" redete Alissa auf sie ein.

„Ich weiß"

„Dann zeig es uns und lass uns hier raus" flehte Alissa.

Vera senkte ihren Kopf: „Das kann ich leider nicht tun"

„Und wer spioniert dann für das Kollektiv?" fragte Annika. „Schließlich benötigt ihr noch eine Menge Informationen von dieser Zeitlinie. Wir spielen eine ganz wichtige Rolle in der Mission der Borg. Wenn du die Königin überzeugen..."

Vera unterbrach sie, indem sie das Kraftfeld deaktivierte, Rosemary und Annika befreite, Alissa hingegen wurde in der Kammer zurückgelassen. Sofort verließen die Beide ihr Gefängnis.

„Wurde aber auch Zeit" sagte Rosemary.

„Ihr Zwei habt Glück, dass ihr unersetzbar seid" sprach Vera zu den Mädchen.

Annikas Blick haftete an Alissa: „Was ist mit ihr?"

„Sie hat leider nicht so viel Glück wie ihr"

„Schon in Ordnung" rief Alissa ihr zu. „Ich komme klar"

Widerwillig verließen Rosemary und Annika den Bereich. Sie mussten zugeben, dass die Borg es leider geschafft haben die Alexes zu assimilieren. Innerhalb weniger Stunden fühlte sie die neuen Stimmen in ihrem Kopf, die auf sie einhämmerten. Annika fühlte sich schlecht bei den Gedanken...

GestrandetWhere stories live. Discover now