Besuch von der anderen Seite:

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Der große Mann ergriff ihre Hand, drehte sich um und zog sie hinter sich her. Beide rannten, als wenn ihnen ein Monster auf den Fersen wäre. Er sah sich mit weit aufgerissenen Augen nach ihr um und grinste das breiteste Grinsen, dass sie je gesehen hatte. Beide waren in tödlicher Gefahr, das wusste sie. Die rannten um deren Leben und sie hatten Spaß dabei.

Dann befanden sie sich plötzlich in einem cardassianischen Kriegsschiff.

Und mit einem Mal war sie von Schwärze und Stille umgeben, für einen Moment oder die Ewigkeit, das war hier gleich.

„Keine Angst, du bist nun in Sicherheit", flüsterte eine vertraute Stimme. „Das verspreche ich dir" Annika trieb durch die schwarze Unendlichkeit.
„Mein Kind"

Dieser Rokassa-Saft schmeckte interessant und sie entspannte sich immer mehr. Die Schmerzen und die Übelkeit waren mittlerweile vom Vortag verschwunden. Anstatt Skrains Frage vom vorherigen Morgen zu beantworten, stand sie auf und ging mit dem Glas zum Replikator in die Küche, um mehr von diesem Saft zu ordern.

Sollte ich ihm von dem netten Abend mit Garak erzählen oder nicht? Die beiden Männer trennte offensichtlich mehr als nur Antipathie.

Annika setzte sich wieder und der ungeduldige Blick des Mannes vor ihr ließ sie grinsen.

„Garak hat sich gestern Abend nach meinem Befinden erkundigt", beantwortete sie die Frage, die immer noch in der Luft hing.

„Ach, und das hat Stunden gedauert?" Skrains Stimme hatte einen dunklen, drohenden Ton angenommen und in ihr stieg Wut hoch.

„Überwachst Du mich?", fragte sie sehr leise und funkelte ihn wütend an.

„Das ist gar nicht nötig. Die Com-Konsole speichert Informationen über eingehende und ausgehende Gespräche. Ich kontrolliere die gespeicherten Daten routinemäßig, wenn ich hier bin. Aber ja, gestern habe ich die Com-Konsole Deinetwegen kontrolliert. Nachdem ich Dich gestern nahezu bewusstlos aufgefunden und ins Bett tragen musste, habe ich mir Gedanken gemacht!" Er war aufgestanden, und während seiner Erklärung immer lauter geworden. Annika erhob sich ebenfalls.

„Willst Du behaupten, Du kontrollierst mich, weil Du Dir Sorgen um mich machst?", schrie sie aufgebracht. „Zu Deiner Information, ich bin kein kleines Mädchen. Ich kann auf mich selbst aufpassen. Du musst mir nicht nachspionieren, weil ich einen netten Abend hatte!" Skrain riss seine Augen auf und seine Hände genervt in die Höhe.

„Ja, ich habe mir Sorgen gemacht!" blaffte er sie an und schritt um den Tisch. „Darf ich das etwa nicht? Und zu Deiner Information, Du bist hier vollkommen fremd. Eventuell kannst Du nicht ganz so gut auf Dich Acht geben, wie Du denkst!" belehrte er sie, hoch aufgerichtet und mit in die Seiten gestützten Hände, und sie bekam ein schlechtes Gewissen, weil sie ihn deshalb angezickt hatte.

„Wir haben uns nur nett unterhalten. Ich war in einer eigenartigen Stimmung, unsicher wegen meiner Lage. Garak wollte mich aufmuntern und mir helfen Antworten zu finden. Er hat mich ein bisschen abgelenkt." Warum fühlte ich mich gerade wie ein Teenager, der beichtet, sich heimlich nachts aus dem Haus geschlichen zu haben? Ich war Skrain doch keine Rechenschaft schuldig!

„Das war alles?", fragte er, immer noch aufgebracht, aber mit ruhigerer Stimme.

„Ja, das war alles. Außer dem Kanar und so, da bin ich wohl etwas eskaliert." gestand sie.

„Ich verstehe nicht, warum Du Dich mit Garak abgibst." explodierte der Cardassianer plötzlich. „Du hast keine Ahnung, zu was er in der Lage ist!" Wieder wallte Wut in ihr auf.

„Jetzt beruhig Dich mal", blaffte sie zurück. „Ich denke, ich kann selbst entscheiden, wie und mit wem ich meine Zeit verbringe. Und es ist ja nicht so, dass ich hier schon viele Leute kennengelernt hätte. Weshalb regt Dich das so auf?" sie bekam keine Antwort, nur einen zornigen Blick und wandte sich von ihm ab um nach draußen zu gehen.

Noch bevor sie zwei Schritte gegangen war, packte er sie an den Schultern und drehte sie zu sich herum.

„Deshalb!" zischte er, umfasste ihren Kopf mit beiden Händen und küsste sie.

Annika wollte Skrain wegschieben, seine Hände von ihrem Gesicht lösen, aber er gab nicht nach. Vorsichtig knabberte er an ihren aufeinander gepressten Lippen, seine Hände lösten sich von ihrem Gesicht und zogen sie in eine feste Umarmung. Mit einer Hand liebkoste er ihren Nacken, direkt unterhalb des Haaransatzes und wanderte mit seinen Fingern zärtlich zu ihrem Kinn.

Ein Schauder lief ihren Rücken herab und Annika fühlte sich von Sekunde zu Sekunde unwohler, ein Knurren entwand sich ihrem Mund.

Doch Dukat küsste sie lange und gierig. Annika war von ihm angeekelt.



„Du bist in Sicherheit" Der große Mann reichte ihr seine Hand. „Das verspreche ich dir!"

Annika stieße den überrascht dreinblickenden Dukat von sich und taumelte einige Schritte, bis sie sich an einem Stuhl festhalten konnte. So schnell, wie das Bild von dem großen Mann gekommen war, so schnell war diese Vision vorüber. Annika hatte das Gefühl, ihre Erinnerung liegt direkt vor ihr. Es fehlte nur noch ein winzig kleiner Funke, eine Idee, ein Bild ....

„Ist alles in Ordnung?" Dukat klang verunsichert. Mit dieser Reaktion auf den langen Kuss hatte er offensichtlich nicht gerechnet. Annika drehte sich zu ihm und lächelte, aber sie merkte selbst, dass ihr Lächeln gezwungen wirken musste.

„Ja, ich hatte gerade nur so etwas wie eine Erinnerung."

„Aber keine gute, wie mir scheint." Er kam ihr einen Schritt entgegen, hielt dann aber inne, als von der Com-Konsole ein ohrenbetäubender Alarmton schrillte und Dukats Kommunikationsgerät am Handgelenk wütende Töne von sich gab.

Mit wenigen Schritten war der Cardassianer an der Konsole, gab einige Befehle ein und das Gesicht eines anderen Cardassianers erschien auf dem Bildschirm und begann unaufgefordert mit seinem Bericht.

„Dukat, ein Schiff, dass wir nicht identifizieren oder scannen können, nähert sich der Station. Die Geschwindigkeit des Schiffes ist recht hoch und wenn es nicht abbremst oder den Kurs ändert, wird es mit Terok Nor kollidieren."

„Was für ein Schiff? Wovon reden Sie?" Dukat war außer sich.

„Wie ich schon sagte, wir können es nicht identifizieren." Gab der cardassianische Soldat zurück. „Sollen wir es abschießen?"

„Natürlich sollen Sie es vernichten, wenn es die Station gefährdet. Geben Sie mir ein Bild des Schiffes auf den Schirm." fuhr Dukat seinen Untergebenen an.

Ein sich schnell um die eigene Achse drehendes, rechteckiges Ding füllte den Bildschirm aus und Eis rieselte durch ihre Adern. Wie ein Wasserfall strömten Erinnerungen in ihren Kopf und innerhalb von Sekunden ergab alles einen Sinn.

„Du bist nun in Sicherheit", flüsterte sie, „Das verspreche ich dir." Dukats Kopf drehte sich und er sah sie fragend an.

„Du weißt, was das ist?" Annika nickte, trat näher an die Konsole und bekam kein Wort heraus, bis sie sich räusperte.

„Dieses cardassianische Schiff kommt von der anderen Seite." Vor Aufregung zitterte ihre Stimme.

„Bitte feuert nicht auf das Schiff! Können wir sofort zurück zur Station fliegen? Bitte."

Das Gesicht des Soldaten erschien auf dem Schirm.

„Wir haben auf das Schiff gefeuert, aber konnten es nicht beschädigen oder aufhalten! Allerdings scheint es langsamer zu werden und die Shuttlebucht anzusteuern. Es wird in wenigen Minuten hier eintreffen."

„Skrain, lass ihn bitte landen. Da ist jemand von der anderen Seite, das Schiff kommt meinetwegen." Annika sah ihn flehentlich an und legte eine Hand auf seinen Arm.

„Von der anderen Seite?"

Die Tür flog auf und Ravec stürzte herein.

„Dukat, ich habe den Alarm erhalten. Ich nehme an, wir fliegen zurück?" Dukat sah zwischen Ravec und ihr Hin und Her und wandte sich dann an den Soldaten, dessen Gesicht mit versteinerter Miene auf neue Befehle wartete.

„Öffnen Sie die Shuttlebucht und lassen Sie das das Schiff landen. Und bewachen Sie die Tore, ich möchte nicht, dass, wer auch immer da eintrifft, die Station betritt, bis ich da bin. Wir machen uns umgehend auf den Rückflug."


Annika eilte ins Schlafzimmer um ihre Sachen zusammen zu packen und um etwas anderes zu erledigen, was sie schon immer loswerden wollte. Sie kontaktierte mit Hilfe des modifizierten Padds Rosemary. Sofort als sie ihr Gesicht erblickte, begann sie zu sprechen: „Du hast die ganze Zeit alles gewusst, nicht wahr?"
Rosemarys Gesichtsausdruck blieb undeutbar: „Ja"
„Wieso hast du mir nichts gesagt?" Annika war den Tränen nahe.
Doch es kam wie immer eine von den Standardantworten: „Ich hatte Befehle"
Die Blondhaarige schüttelte ungläubig mit dem Kopf: „Ich habe dir vertraut!"
„Es tut mir leid"

Annika schwieg während des gesamten Flugs in Gedanken versunken. Dukat wäre es lieber gewesen, sie hätte ihm zumindest einige der Fragen beantwortet, die in ihm brannten, aber er war sich sicher, dass sie in Kürze beantwortet würden. Auch Ravec hatte Fragen, das war ganz offensichtlich. Natürlich war ihm klar, dass er als sein Leibwächter versuchte, die Gefahren auf der Station abzuschätzen, und Ravec war sicherlich wütend, dass er ihn nicht über die Situation aufklärte. Mehrere Male drehte er seinen Kopf und Dukat sah aus dem Augenwinkel, dass er auf ein Zeichen von ihm wartete, doch er ignorierte seine Körpersprache und er kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass ihm nicht danach war, seine Neugier zu befriedigen.

Schließlich gab er seine Zurückhaltung auf, drehte sich um und sein entschlossener Gesichtsausdruck verriet ihm, dass er seinen Wunsch, nicht zu reden jetzt übergehen würde.

„Also was ist auf Terok Nor los? Gibt es einen Angriff?" Mit einem Finger nervös tippte er auf der Armlehne herum und wandte seinen Blick nicht ab von Dukat. Der Cardassianer schüttelte den Kopf und ungewollt entfuhr ihm ein genervtes Seufzen

„Nein Ravec, kein Angriff. Nur ein ungebetener Gast nehme ich an." Dukat blickte zu Seven, die die Unterhaltung ignorierte, falls sie das Gespräch überhaupt wahrnahm.

„Wie es aussieht, bekommen wir früher als gedacht ein paar Antworten."

Direkt nach dem Andocken an Terok Nor informierte ihm aufgeregt der Diensthabenden Glinn während er sich auf den Weg zur Shuttlebucht begab.

„Gul Dukat, wie angeordnet wurde die Shuttlebucht von uns abgeriegelt. Es hat einige Male am Eingang geklopft, aber wir haben das ignoriert." Er druckste herum und er musste auf dem Weg stehen bleiben den Soldaten scharf anblicken, bis er endlich weitersprach.

„Aber offensichtlich verfügt ... der Besucher über eine Technik, die unsere Verriegelungsmechanismen öffnen kann." Neben ihm begann Annika laut zu lachen.

„Der Schallschraubenzieher, na sicher!" Die Männer blieben alle stehen und sahen sie fragend an, doch Seven ging kopfschüttelnd und lachend weiter und forderte den Glinn auf, mit seinem Bericht fortzufahren.

„Na ja, der Besucher ließ sich nicht überzeugen, im Shuttlehangar zu bleiben und wir haben mehrere Betäubungsschüsse auf ihn abgefeuert, ..."

„Ihr habt was?" Annika drehte sich um und stürmte auf den Glinn los, der abwehrend seine Hände vor sich hielt und sofort beschwichtigte.

„Es geht ihm gut, er hat offenbar einen persönlichen Schutzschild, den unsere Waffen nicht durchdringen können. Wir haben ihm vorgeschlagen, im Konferenzraum zu warten, aber wollte ...", wieder suchte der Soldat nach Worten. „er wartet im Quarks, und als ich ihn das letzte Mal gesehen habe, hat er sich glänzend mit einigen Erzfrachter-Kapitänen unterhalten."

Seven funkelte erst den Glinn, dann Dukat an und lief eilig zum Turbolift. Ravec und der Gul sprinteten hinterher und erreichten die Tür, kurz bevor sie sich schloss. Der andere Glinn war nicht so schnell.

„Wer ist er, Seven?" versuchte er sein Glück. Sie machte immer noch nicht den Eindruck, ihm eine Antwort geben zu wollen. Dukat fasste die Frau bei den Schultern und drehte sie zu ihm herum.

„Wer ist er, möchte ich wissen? Ist er ein Freund?" Sie wich seinen Blicken aus.

„Er kommt von der anderen Seite, und ich reise mit ihm." Diese Aussage konnte viel bedeuten, beantwortete aber nicht seine Frage. Dukat hielt Seven weiter fest und starrte sie an.

Der Turbolift hielt am Promenadendeck an und Annika schob seine Hände von ihren Schultern. Mit schnellen Schritten, fast rennend, lief sie zum "Quarks", dicht gefolgt von Ravec und dem Gul.

Im Eingang der Bar blieb die Frau so plötzlich stehen, dass er nur mit Mühe einen Zusammenprall verhindern konnte, doch Ravec hatte weniger Glück, prallte auf Dukat und er ruderte einen Augenblick lang unelegant mit den Armen. Alle Blicke richteten sich auf das Geschehen.

„Annika!" Ein großer, schlanker Cardassianer sprang von einem der Tische auf, an dem er mit mehreren Erzfrachter-Kapitänen und Cardassianern gesessen hatte, die ihm alle bekannt waren.

„Tekeny!" Die Anspannung, die Seven seit Beginn des Alarmes auf Bajor gefangen gehalten hatte, fiel sichtlich von ihr ab und sie trat einige vorsichtige Schritte vor.

„Meine liebe Annika!" Der große Mann, der Cardassianer, kam mit ausgebreiteten Armen auf Seven zugeeilt, umschlang sie und wirbelte sie herum, während Seven jauchzte. Dann setzte er sie wieder ab, hielt sie mit gebeugten Beinen von sich und begutachtete die Frau von oben bis unten.

„Annika, Annika, Annika. Ich habe mir solche Sorgen gemacht. Als ich erfuhr, dass du ausversehen in einer anderen Zeit gestrandet warst und noch dich in einem anderen Universum befandest. Haben ich und meine Kollegen sich auf die Suche gemacht, doch es gab Komplikationen. Nach den Reparaturen hatte ich einige Mühen, die korrekte Zeit zu finden." der Cardassianer sprach so schnell, dass Dukat ihm kaum folgen konnte, aber was er sagte, gab auch keinen Sinn.

„Du meinst, die Sache mit der falschen Zeit und dem falschen Universum war ein Unfall? Und durch diesen Transporterunfall habe ich auch noch die Erinnerungen verloren?" Auch wenn ihre Stimme wütend klang, umspielte ein Lächeln ihren Mund.

Der Cardassianer trat einen Schritt zurück und setzte eine schuldbewusste Mine auf, dann lachte er und riss die Arme in die Höhe.

„Aber ich habe Dich gefunden. Das Schiff ist repariert und wir können weiterreisen. Du wolltest doch zu den Glasfällen auf Nurtron." Erwartungsvoll blickte er Seven an. Sie wollte gerade antworten, als Dukat vortrat und sich in diese Unterhaltung einmischte.

„Wer zur Hölle sind Sie?" Der Große sah ihn herablassend an, als wäre ihm erst jetzt aufgefallen, dass Seven nicht allein ins "Quarks" gekommen war. Dukat mochte ihn nicht.

„Ich bin der Tekeny Ghemor", antwortete er in einem selbst gefälligen Tonfall, der Dukats Frage äußerst dämlich wirken ließ. Dukat susste mich korrigieren, er hasste diesen Kerl.

„Und wer sind Sie?" Wieder musterte er ihn mit diesem herablassenden Blick, Dukat wollte ihn schlagen.

„Ich bin Gul Dukat, der Kommandeur von Terok Nor." Er legte den Kopf schief.

„Euer Terok Nor also?" Dukat trat vor und wollte diesen unverschämten "Besucher" am Kragen packen, doch Seven legte ihm ihre Hand auf den Arm, schüttelte den Kopf, und sah abwechselnd zu dem Mann und ihm.

„Jungs, bitte." Dann wandte sie sich an Dukat.

„Skrain, können wir nicht irgendwo anders hingehen und in privater Atmosphäre reden?"

„Skrain?" Tekeny hob eine Augenbraue.

„Diesem Gespräch würde ich mich gerne anschließen." Die Beiden drehten sich alle dem Neuankömmling zu.

„Das geht Sie nichts an, Garak." entschied Dukat und ignorierte den Schneider sofort wieder.

„Ich würde sagen, wir sollten diese Unterhaltung in meinem Büro fortsetzen."

Garak gesellte sich trotzdem zu der Gruppe, schob sich zwischen den großen Mann und Dukat und richtete sich zu seiner vollen Größe auf.

„Sie sind also dafür verantwortlich, dass Annika in einer Kryostase-Einheit im Raum treibend gefunden wurde? Vielleicht können Sie mir dann erklären, wie Sie so verantwortungslos mit dem Leben dieser reizenden Frau umgehen konnten? Hm?" Die Gäste des "Quarks" beobachteten das Schauspiel, das sich gerade abspielte.

„Also gut, Garak, kommen Sie auch mit, aber ich möchte das nicht weiter in der Öffentlichkeit diskutieren." Dukat wandte sich zum Gehen und schlug den Weg zum nächstgelegenen Konferenzraum ein. Garak wollte er unter keinen Umständen auf der Ops haben. Ravec sorgte freundlich, aber bestimmt dafür, dass die anderen ihm folgten. Ein kurzer Blick über die Schulter zeigte, dass Seven offensichtlich zu diesem Besucher eine langjährige Freundschaft pflegte und dafür mörderische Blicke von Garak kassierte.

„Wissen Sie überhaupt, in was für eine Lage Sie Annika gebracht haben? Sie konnte sich praktisch an nichts erinnern." Garak hatte sich als einziger nicht gesetzt und stand wie ein Lehrer mit erhobenem Finger am Kopfende des langen Tisches. Der Blondhaarigen verwunderte sein Wunsch, sie zu schützen ein wenig, aber es gefiel ihr auch. Und Ghemor hatte ein wenig Ärger durchaus verdient. Dieser grinste angesichts der Tirade nur, lehnte sich dann verschwörerisch zu ihr herüber und wies mit seinem Daumen über die Schulter.

„Du hast wohl Eindruck hinterlassen. Aber sei ehrlich, bist Du mir böse?"

„Garak, ich danke Dir für Deinen Einsatz, aber das ist wirklich nicht nötig." sie blickte in die Runde.

„Ihr habt Euch alle so aufmerksam um mich gekümmert. Auch, wenn ich mich zunächst an nichts erinnern konnte, habe ich die Zeit hier sehr genossen. Aber bei dem Leben, dass ich führe, ... gibt es gewisse Risiken und ich bin sicher, mein Ziehvater ist in Zukunft vorsichtiger. Nicht wahr, Ghemor?" Annika funkelte ihn an und er verkniff sich eine lustige Bemerkung und nickte nur.

„Ich hätte meine Kapsel gerne zurück", sagte er mit erhobenem Finger in das kommende Schweigen.

„Leider ist an Ersatz nur schwer zu kommen, seit Tains eigentliches Vorhaben zerstört wurde."

Skrain schüttelte den Kopf.

„Ich will Erklärungen. Wer sind Sie? Wie konnte Seven auf unsere Seite in dieser Kapsel liegen. Und was hat bitteschön es mit der anderen Seite auf sich?"

Wieder lehnte sich Gehmor zu ihr herüber.

„Der steht auf Dich." Er zwinkerte ihr zu und deutete auf Dukat. „Und der auch." Er nickte in Richtung Garak. Dann sah er zu Ravec, der still neben der Tür stand, seit die Gruppe hier eingetroffen war.

„Er nicht. Er steht auf den Dünnen. Aber ich glaube, er mag Dich." Ravec verschluckte sich fast und hüstelte, Skrains Hautfarbe wechselte zu dunkelgrau und Garak lächelte zufrieden.

„Lass das." Ermahnte sie Ghemor. Dieser richtete sich wieder auf.

„Ist Ihnen das Konzept der Zeitreise bekannt?", fragte er in die Runde? Das würde ein längeres Gespräch werden.
Allmählich begann sich Annika zu erinnern...


GestrandetWhere stories live. Discover now