Gestrandet

Sektion 31:

Nach dem anstrengenden Unterricht verließ Annika schließlich die Schule um danach pünktlich zu ihrem Training zu erscheinen. Sie freute sich heute ganz besonders, da eine neue Choreo einstudiert wird.
Doch plötzlich wurde sie von hinten gepackt, bevor sie sich umdrehen und rechtzeitig reagieren konnte spürte sie schon das Hypospray an ihrem Hals zischen. Sofort gaben ihre Muskeln nach und sie verlor allmählich das Bewusstsein.

Die Voyager flog inzwischen aus dem Orbit und setzte ihre Suche fort. Bis jetzt konnte sie leider keine Erfolge erzielen, also mussten sie die Suche weiter ausdehnen. Nummer 1 der Hauptverdächtigen waren die Borg.
„Logbuch der Voyager, vom 10. Januar 2013. Annika wird immernoch als vermisst gemeldet und konnten sie bis jetzt noch nicht finden. Wir werden einen Abstecher zu einem Borg Schiff machen. Vielleicht können wir dort ihren Aufenthaltsort lokalisieren."

Ganz langsam öffneten sich ihre Augen, das letzte woran sich Annika erinnern konnte war, dass sie das Schulgebäude verließ und dann plötzlich von überfallen und betäubt wurde. Sie stand auf und begann sich umzusehen.
Den Ort in dem sie sich befand wirkte auf dem ersten Blick wie ein ganz normales Quartier. Es hatte etwas Ähnlichkeiten zur Sternenflotte, doch es gab auch deutliche Unterschiede. Sie blickte in einen Spiegel und bemerkte, dass sie ein anderes Outfit trug. Sie trug nun einen dunkelgrauen Einteiler, der sowohl ihre Figur betonte aber auch genug verbarg um seriös zu wirken. Ihre Haare waren zu einem ordentlichen Zopf frisiert, sie wirkte dadurch etwas älter.
„Es steht Ihnen ausgezeichnet" kam eine männliche Stimme jenseits des Schattens.
„Wer sind Sie und wo bin ich?" verlangte Annika zu wissen, den Blick dabei auf die Silhouette gerichtet.
Nun machte der Mann endlich Anstalten sich aus dem abgedunkelten Bereich zu bewegen. Es war ein Mensch mit dunkelblonden Haaren und markanten Gesichtszügen: „Es tut mir leid, dass wir uns leider nicht unter anderen Umständen kennenlernen konnten. Ich bin Luther Sloan und du müsstest Annika Hansen sein"
Die Blondhaarige verschränkte ihre Arme vor der Brust: „Was wollen Sie?"
„Sie informieren" antwortete ihr Gegenüber schlicht.
„Über was?"
Sloan blickte kurz in die Ferne: „Sie sind in einer sehr gefährlichen Mission involviert"
Annika rollte mit ihren Augen: Das wievielte Mal wurde ich schon entführt? Und das wievielte Mal erfuhr jemand von ihrem Borg Dasein? Ich muss eine galaktische Berühmtheit sein! „Wow, weiß jetzt inzwischen das gesamte Universum, dass ich Borg bin?"
Ihr Gegenüber lächelte sie nur kurz an: „Keine Sorge. Das ist nicht der Fall. Ich möchte Ihnen auch gerne ein Angebot machen"
„Und das wäre?"
„Schließen Sie sich uns an. Wir können Ihnen so vieles mehr an Klarheit verschaffen, wir könnten Sie über die Wahrheit informieren. Sie sind definitiv in viel mehr verwickelt, als Sie selber tatsächlich wissen" erklärte Sloan.
„Tut mir leid" begann Annika. „Aber ich misstraue Leuten, die mich entführen und mich mit irgendwelchen Dingen zuschwafeln"
Luther Sloan bewegte sich langsam und zielsicher zum Ausgang ihres Quartieres, dabei sprach er: „Misstrauisch, effektiv und anpassungsfähig. Kein Wunder, dass Sie ausgewählt wurden"

Es vergingen mehrere Stunden in denen Annika auf ihr Quartier beschränkt war, vor der Tür wurden Wachen postiert, die eine Flucht verhindern sollten. Die Blondhaarige wollte nur noch eins: Raus hier!
Doch dann wurden ihre Gedankengänge unterbrochen, indem jemand ihr Quartier betrat. Sie wirbelte herum und erblickte Rosemary. Sie trug das gleiche Outfit wie Annika. Womöglich eine Uniform?
Annikas Augen wurden groß: „Rosemary? Oh mein Gott! Du wurdest auch entführt?"
„Nein, das wurde ich nicht" antwortete ihre beste Freundin schlicht.
Die Blondhaarige runzelte ihre Stirn: „Okay, jetzt bin ich aber verwirrt"
„Ich gehöre Sektion 31 an, ich wurde von denen ausgebildet und für die Mission vorbereitet" antwortete Rosemary auf ihre Frage.
„Es sind deine Leute?"
„Ich wurde geschickt um Kontakt zu dir aufzubauen. Ich wurde mit dem Nanosonden Virus infiziert was ursprünglich nicht geplant war. Meine Mission war, deine Assimilation zu verhindern leider kam jede Hilfe zu spät" erklärte sie.
Nun war Annika empört: „Das war alles geplant? Die Kontaktaufnahme, unsere Freundschaft?"
Rosemary blickte traurig zu Boden: „Es tut mir..."
Doch sie wurde von einer wütenden Annika unterbrochen: „Nein! Komm bloß nicht mit dieser Tour an!"
„Schließe dich uns an" flehte sie Annika an. „Gemeinsam können wir die ursprüngliche Zeitlinie wiederherstellen"
„Ich kann nicht" widersprach ihre Freundin. „Nicht bevor ich endlich die ganze Wahrheit erfahren habe"
Erneut blickte Rosemary enttäuscht hinfort: „Das geht momentan nicht. Wir werden höchstwahrscheinlich belauscht. Wir müssen vorsichtig sein"
„Und genau aus diesem Grund kann ich euch nicht vertrauen" sagte Annika bestätigend.
Rosemary stand vom Sessel auf: „Du bekommst selbstverständlich mehr Bedenkzeit. Dir ist es gestattet auf die Voyager zurückzukehren"

Annika wurde gestattet ein Shuttle zu nehmen und den Kurs zur Voyager einzugeben. Kurz vor ihrer Abreise wurde die Position des Schiffes lokalisiert bevor sie ihre Heimreise antrat. Soll ich über das Angebot nachdenken? Fragte sich Annika.