Kapitel 16

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• My dangerous destiny •
                               by dxxx000
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- Alessia Bianchi -

Ich frage mich, ob es vielen Menschen schwer fällt, die Wahrheit zu sagen, oder sie eigentlich dies viel zu anstrengend finden.

Lorenzo legte für einen kurzen Moment seinen Kopf in den Nacken und blickte mir dann stumm in die Augen.

Ich wünschte, ich könnte herauslesen, was viele Menschen nicht von ihm wissen.

Er ist wie ein geöffnetes Buch, welches jedoch leere Seiten besitzt.

Ein Buch, welches nur darauf wartet, geschriebene Seiten zubekommen.

,,Dann werde ich dir jetzt eine Antwort geben."

Ich wusste nicht, ob er mir freiwillig eine Antwort gab oder sich gezwungen fühlte, aber mir war dies in diesem Moment ehrlich gesagt komplett egal.

,,Ich mache es kurz und knapp.", fing er an zu reden ,,Du bist in der Mafia gelandet."

Diese Direktheit, wie er mir die Wahrheit sagte, war echt überraschend.

Er sagte mir dies, ohne überhaupt mit den Wimpern gezuckt zu haben.

Mit großen Augen fing ich auf einmal an zu lachen, was Lorenzo dazu brachte, mich verwirrt anzusehen.

Wenn das die Wahrheit wäre, würde ich mir eine Kugel geben.

Viele Menschen nahmen als Notwehr irgendeine Lüge, aber ich habe noch nie mitbekommen, dass jemand die Mafia als die einzige Lüge sah.

,,Wieso lachst du denn jetzt ?", fragte Lorenzo mich mit einer hochgezogenen Augenbraue.

Man sah ihm an, wie überfordert er gerade mit der Situation doch war, da er wahrscheinlich nicht mit solch einer Reaktion von mir gerechnet hatte.

Doch als ich langsam bemerkte, dass er nur darauf wartete, dass ich verstummte, erlosch meine Lache und direkt räusperte ich mich.

Lorenzo brachte kein einziges Wort raus, weshalb ich mit einem Mal mich komplett in seiner Gegenwart unwohl fühlte. 

,,Du...du meinst das ernst ?"

Dieses Mal schlich dem Mann vor mir ein Grinsen auf seinen Lippen, was mich noch unsicher werden ließ. Als wäre dies nicht genügend nickte dieser auch dann und teilte mir so stumm mit, dass ich mich wirklich in der Mafia befand. 

Ich dachte anfangs, dass dies nur meine einzige Frage wäre, aber nun hatte ich tausende, die wahrscheinlich alle unbeantwortet bleiben würden.

,,Und wer waren dann diese Leute, die auf uns geschossen hatten ?", fragte ich ihn leise und hoffte erneut auf eine Antwort ,,Deine Mafia Freunde waren es ganz bestimmt nicht, oder ?", sagte ich ironisch und musste leicht verzweifelt auflachen.

Meine Lache war eigentlich komplett aus reiner Verzweiflung, denn nun war ich wirklich am Boden zerstört und wollte doch so schnell wie möglich von hier weg.

,,Gut erraten, Sherlock Holmes.", sagte er so, als hätte ich eine unglaublich schwere Frage beantwortet ,,Sie sind nicht unsere Freunde, geschweige, wir kennen sie nicht einmal. Doch keine Sorge, mi amor, sie werden noch dafür leiden, für das, was sie dir angetan haben.", erneut überraschte Lorenzo mich mit seiner kompletten Ehrlichkeit.

Mein Blick schweifte von ihm für einen kurzen Moment weg, da ich nicht wusste, wie ich all diese Sachen aufnehmen sollte.

Eine Mafia.
Ein Lorenzo D'amico.
Ein einziger Fehler und ich wäre tot.

My dangerous destinyWhere stories live. Discover now