Kapitel 29

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         • My dangerous destiny •
         by dxxx000
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  - Alessia Bianchi -

Irgendwann verlor selbst der Mensch den Überblick, von allem. Selbst von der vergangenen Zeit, obwohl diese sehr wichtig sein könnte.

Ich hatte den Überblick der Zeit komplett verloren und wusste deshalb nicht, wie lange ich nun hier war.

Wie lange ich mich einsam und in Gefahr gefühlt hatte. In diesem Moment fühlte ich mich wirklich so, als würde von Minute zu Minute mein Körper austrocknen und so am Ende des Tages auch mit mir sterben.

Ich hatte seit langem keinen Kontakt zur Außenwelt, sondern war die ganze Zeit in der Finsternis gefangen, da diese mich einfach nicht loslassen konnte und irgendwie ebenfalls auch nicht wollte.

Auch wenn es sehr selten war, ließ sich Angélo ab und zu mal blicken, um mir nur ein trockenes Brot, welches wahrscheinlich nicht mal einer Maus reichen würde, und mir ein kleines Glas Wasser zu geben. Er sah mich dann für eine sehr kurze Zeit an und ließ mich dann ängstlich wieder zurück.

Dies war immer der Ablauf von morgens bis abends. Auch jetzt gerade war ich dabei, dass kleine Brot langsam Stück für Stück aufzuessen, doch es blieb mir im Hals stecken. Mir fiel das essen des Brotes schwerer und meine Tränen flossen ununterbrochen weiter meine Wangen herunter.

Tag zu Tag hoffte ich jede Sekunde, dass mich Lorenzo hier rausholen und mir sagen würde, dass nun alles vorbei wäre. Doch ich war nicht in einem Märchen, wo am Ende das arme, hilflose Mädchen gerettet werden und dann ein glückliches Ende haben würde.

So war das Leben nicht und würde es auch niemals sein.

Es war echt bewundernswert, wie schnell man von »Ich möchte weg von dir« zu »Nehm' mich in die Arme und sage mir, dass das nun alles vorbei wäre« wechseln konnte.

Ich wollte immer weg von Lorenzo, da er mir meine Freiheit geraubt hatte, doch wenn ich dies mit dem Vorfall von ihm und mir vergleichen würde, dann hatte ich es eigentlich ziemlich gut bei Lorenzo.

Denn eigentlich verliefen Entführungen so ab und nicht so wie bei D'amico.

Mit meinem beschmutzten und verletzten Handrücken wischte ich mir schnell meine Tränen weg, als ich hörte, wie jemand die Tür öffnete und hereintrat.

Es dauerte nicht all zu lange, als ich die männliche Gestalt, die mir Schaden zufügen wollte, vor mir erkannte.

,,Was verschafft mir die Ehre, dass du mich nun ein zweites Mal besuchst ?", fragte ich ihn mit krächzender Stimme und merkte, wie mein Hals trocken war.

Normalerweise besuchte er mich nur ein einziges Mal und das nur für eine Mahlzeit, weswegen ich nun unzählige Fragen in meinem Kopf hatte, die ich nicht beantworten konnte.

Angélo hockte sich wie immer vor mich hin und umfasste schmerzvoll meinen Kinn mit seinen Fingern, was mich leicht die Augen schließen ließ, da er mit einem Mal so zugepackt hatte, dass es schon wehtat.

,,Denkst du, D'amico würde sich freuen, endlich seine Geliebte wiederzusehen ?", fragte er mich grinsend und sah mich dabei scharf genau an. Er würde mich niemals gehen lassen, weshalb ich ein wenig Panik bekam, was seinem Satz anging ,,Aber-", fing er an und ließ seinen Finger meinen Hals entlang gleiten ,,Natürlich nicht in diesem Zustand, dafür siehst du noch zu rein aus, findest du das nicht auch, meine Schöne ?"

Als seine Hand nun immer weiter runter glitt und ich nichts machen konnte, da ich immer noch gefesselt und zwischen ihm und der Wand war,  schüttelte ich deshalb panisch meinen Kopf und die Tränen brannten meiner Wange wieder hinunter.

My dangerous destinyWhere stories live. Discover now