Kapitel 36

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• My dangerous destiny •
                               by dxxx000
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                               - Lias Sanchéz -

Ob aus Freundschaft jemals mehr werden könnte ?

So oft habe ich mir diese Frage gestellt und sie jedes Mal mit einem »Nein« beantworten lassen, obwohl ich genau wusste, dass diese Antwort nicht einmal wahr sein konnte.

Denn die Wahrheit erkannte ich im frühen Alter, als mir die Geschichte meiner Eltern erzählt wurde.

Von Generation zu Generation war es so abgemacht worden, dass der Vater des Sohnes und der Vater der Tochter beide ihrer Kinder je nach Absprache miteinander verloben würden, egal ob diese damit einverstanden waren oder nicht.

Auch bei meinem Vater war es eigentlich so abgemacht worden und er hatte auch gar kein Problem damit, denn im Endeffekt wusste er, dass er kein Mitspracherecht dazu hatte und nichts dagegen machen konnte, egal wie alt dieser wäre.

Ob er jedoch damit einverstanden war, dass er seine Zukunft nicht selbst entscheiden konnte ?
Oh nein, er verabscheute seine Eltern für das, denn er dachte, dass diese Tradition doch irgendwann mal sein Ende finden müsste.

Mein Vater war in der Zwischenzeit jeden zweiten Tag mit Santiago, Lorenzos Vater, da sie sich seit kleinauf kannten. Und eines Tages, wo mein Vater einfach das alles nicht mehr mit machen wollte, fuhr er eines Nachts heimlich außerhalb der Stadt, um einfach mal frei zu sein, mit seinen eigenen Entscheidungen und Bedürfnissen.

Während er in einer Bar war und sich etwas bestellte, bediente ihn eine sehr junge Frau, die eigentlich noch ihr Studium oder Ähnliches machen müsste, doch stattdessen war sie um zwei Uhr morgens an einer Bar und arbeitete.

Sie bediente ihn und seine Augen lagen nur bei ihr. Er wollte eigentlich seinen Kopf frei kriegen und sein Leben überdenken, doch stattdessen nahm diese junge Frau den Platz seines Kopfes ein und hatte wohl den Anschein, ihn nicht mehr aus dem Kopf zu gehen.

Als er sich seinen fünften Tequila bestellte, wurde sie misstrauisch und hob eine Augenbraue. Die Frau sagte ihm, dass sie keine weitere Getränke ihm geben würde und könnte, da noch vier Tequilas von ihnen voll waren. Jedoch, statt, dass mein Vater einfach es akzeptierte, sagte er ihr, dass sie schneller leer gehen würde, würde sie vielleicht mit ihm mit trinken.

Die junge Frau bekam leichte Angst, denn leider waren viele Männer nicht mehr so wie sie eigentlich sein sollten, doch obwohl diese Frau etwas mit einem Ausschnitt trug, da es irgendwie die Kleiderordnung war, sah er ihr nur in die Augen und dies die ganze Nacht lang.

»Ich trinke nicht«, meinte die Frau, weswegen mein Vater ein Glas Wasser von einem anderen Barkeeper bestellte und es ihr lächelnd zu schob, was sie sich amüsant den Kopf schütteln ließ.

Das daraus unfassbar gute Freunde werden wurden, hätten beide niemals gedacht. Auch Santiago verstand sich unfassbar gut mit ihr und daraus wurde ein Trio, dass das ähnliche Schicksal teilten.

Doch jene Nacht, mit drei Wörter und zwölf Buchstaben änderte sich alles. Er nahm sie zaghaft an die Hand und sagte seinem Vater, dass er nur sie heiraten möchte und sonst keine andere Frau.

Er wurde gehasst, verabscheut, weil er die Tradition brach und sogar für seine Tat stolz drauf war.

Monatelang lebte er mit der Erlaubnis unter dem Dach von Santiago und traf sich trotzdem mit ihr, obwohl seine ganze Familie ihn verabscheute.

Dadurch, dass er das einzige Kind war, der die Tradition weiterführen konnte, doch die Tradition beendet hatte, und sie wohlmöglich bald eine Schwiegertochter bekommen würde, welche er sich selber ausgesucht hatte, wurde er von jedem und allen gehasst.

My dangerous destinyWhere stories live. Discover now