8. Das Küken und die Lehrer

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Zu diesem Thema könnte wohl jeder Schüler Bände schreiben. Das Küken macht das jetzt einfach mal.

Zuerst einmal muss man sagen, dass es auf einem Gymnasium ist und es will nicht abgehoben klingen, aber das Küken geht davon aus, dass die Schüler an seiner Schule in Ordnung sind. Oder zumindest nicht komplett erbärmlich. Aber das Küken hat immer das Gefühl, dass die Kurse sich von Lehrer zu Lehrer anders verhalten. Also. Es gibt strenge Lehrer, die es wahrscheinlich sogar am besten findet, weil man das was machen muss. Es gibt Lehrer ohne jegliches Durchsetzungsvermögen. Dumme Lehrer und Lehrer, die einfach nicht vorwärts kommen. Und Lehrer die reden. Zusammen gefasst gibt es also sehr viele Arten von Lehrern. Es gibt genau so viele Arten von Schülern, aber die sind jetzt egal. Weil das Kapitel sonst eher ein Buch wird.

So. Beginnen wir mit der Deutsch- und Kunstlehrerin des Kükens von der fünften bis zur siebten Klasse. Die gute Frau schien die Klasse des Kükens allerdings auf drei zu schätzen. Klar, fünfte bis siebte Klasse ist nicht super alt, aber sie übertrieb es. Wenn die Klasse zu laut war, dann machte sie darauf aufmerksam, indem sie auf einen Stuhl stieg und mit ihrer überhaupt nicht nervtötenden Stimme sagte: „Der Zug ist abgefahren. Ihr habt die Ansage nicht gehört, weil ihr zu laut wart“. Ja. So bringt man Schüler dazu leiser zu reden. Um ernst genommen zu werden, sollte man sich in der siebten Klasse auch noch mal ganz genau erklären lassen, wie man eine Schere benutzt. Gott, die Frau war ein Engel. Aber sie mochte das Küken. Es gab viele Lehrer, die das tun. Davon profitiert dann immer die kleine Schwester des Kükens.

Die absolute Topfavoritin des Kükens ist Lehrerin für Mathe und Kunst. Sie ist fantastisch. Wenn sie für Ruhe sorgen will, nutzte sie gerne und oft ihre Fahrradklingel. Ohne dass das was bringt. Sie hat keinerlei Kontrolle über die Klasse und hält auch gerne mal lange Vorträge, ohne zu bemerken, dass der Projektor nicht ansteht. Außerdem ist das der einzige Unterricht, in dem ein Schüler sich unbemerkt auf den Tisch stellen kann. Und in diesen Momenten bereut das Küken es dann, Kunst abgewählt zu haben.

Dann gibt es die Tutorin des Kükens. Vergleichbar mit einer Klassenlehrerin. Ihr müsst euch das folgender Maßen vorstellen:

Die Tutorin stellt eine Frage und weil das Küken weiß, worauf die Tutorin hinaus will antwortet es vollkommen unsinnig. Das nickt diese Lehrerin dann ab und erklärt die Richtigkeit der Antwort des Kükens anhand von etwas komplett anderem. Die Gespräche sehen dann so aus.

Tutorin: Was will Hornby uns mit diesem Kapitel verklickern?

Küken: Bäume sind schön?

Tutorin: Das ist im Prinzip richtig, denn Bäume sind schön, genauso wie die Vorausdeutung mit der Hornby seine Kapitel vollstopft.

Bloß, dass die Erklärung der Tutorin des Kükens gut fünf Minuten lang sein kann. Es ist ganz fantastischer Unterricht. Und Hornby ist ein ganz entsetzlich langweiliger Autor, der dem Küken das ganze letzte Semester ruiniert hat.

Der große Problemunterricht des Kükens ist der von dem Typen, der nichts anderes macht, als zu reden. Es ist nicht direkt ein Problem, aber das Küken leidet sowieso unter chronischer Müdigkeit und in diesem Unterricht fehlt einfach der Grund um wach zu bleiben. Dieser Lehrer kommt rein, beginnt zu reden, macht zwischendurch einen schlechten Witz und das Ganze so monoton, dass das Küken es nur seiner Banknachbarin zu verdanken hat, dass es zum Abschreiben von Tafelbildern wieder wach ist, um dann direkt weiter zu schlafen. Es ist so anstrengend. Echt.

Die absolute Favoritin des Kükens ist seine Mathelehrerin. Das Küken ist vielleicht kein Mathegenie, aber es reicht, um sich mit einer zwei (dieses Semester eher drei) durch den Leistungskurs zu mogeln. Diese Lehrerin zieht den Stoff schnell und eiskalt durch, schreibt die weltabscheulichsten Klausuren überhaupt, gibt Hausaufgaben für drei Stunden auf, ist absolut emotionslos. Sie genießt es höchstens ab und an mal, die Schüler vorzuführen. Aber man lernt was. Und zwar schnell. Es ist faszinierend. Das einzige echte Problem sind wirklich die miesen Klausuren und die ganzen Hausaufgaben, die jeder zweite Schüler aus Zeitmangel überspringt. Trotzdem. Respekt an diese Frau. Sie muss so viel Hass in sich tragen.

Aus dem Leben eines KükensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt