27. Kükens kurioseste Konzertgeschichten - Teil 2

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Kükens kurioseste Konzertgeschichten - Teil 2

Yay, es geht weiter. Ich habe noch ein paar Geschichten in petto. Und ja. Also es geht weiter. Mit meinem persönlichen Favoriten am Ende.

6. Das Küken und die 257er

Ich war auf zwei 257er Konzerten. Ich glaube das erste ist erwähnenswerter, auch wenn das zweite genauso unterhaltsam war. Vielleicht ein bisschen von beidem. Genau genommen gibt es da nicht mal eine besonders coole Geschichte zu. Es waren einfach zwei derbe geile Konzerte. Das erste war im Sommer 2016 am gleichen Ort wie OK KID (im Musik und Frieden, meinem absoluten Lieblingskonzertort) und war auch eine Art WarmUp Konzert. Ich war wieder mit Prinzessin da, weil wir beide gerade unser Abi gemacht hatten und leidenschaftlich gerne unser Geld rauswarfen. Das gute an dem Konzert war, dass die 257er nun mal wirklich der Inbegriff einer Liveband sind. Man kann mitsingen, hopsen und auch bei einem zweihundert Leute Club kann man pogen. Ziemlich cool.

Und vor allem haben Prinzessin und ich in der darüber gelegenen Bar danach noch ein bisschen Fußball geschaut und sind dann nochmal runter. Wenig später tauchten auch die 257er wieder auf und machten noch mal Fotos. Eigentlich habe ich bei so was ja immer einen plötzlichen schüchtern-Anfall, weil ich Fotos machen und nett sein extrem nervig finden würde, aber Prinzessin hat mich gezwungen, ein Foto mit beiden zu machen. Und das freut mich, weil ich nie Fotos mache. Und zumindest mein Foto mit Mike ist auch tatsächlich wunderschön und seitdem mein WhatsApp-Profilbild. Yay.

Das zweite Konzert war größer und irgendwann im November und ich war mit einer anderen Freundin (die ich Engelchen nennen würde) da und wir haben beim Vorglühen komplett versagt und hatten dementsprechend wahnsinnig viel Spaß. Und ich hatte eins meiner lustigen Blumenbänder auf und erinnere mich genau daran, dass irgendwer zu mir meinte, wie gut es denn zu meinem frisch gekauften Shirt passen würde. Und sogar Engelchen und ich waren uns sicher, dass das Schwachsinn war. Die 257er haben diesmal keine Fotos gemacht. Ich hätte mir gerne das T-Shirt signieren lassen.

Ja, ihr merkt, ich weiß gar nicht, warum das hier drin ist. Das ist keine kuriose Konzertgeschichte. Aber lasst euch einfach gesagt sein, dass die 257er ein absolutes Live-Muss sind.

7. Das Küken bei den Baseballs

Wir sind jetzt irgendwo Ende 2016. Mit einer Freundin, der Tante, die mir damals die Baseballs gezeigt hat und deren bester Freundin, waren wir also im Astra. Es war mein erstes Konzert im Astra und ich hab mir tierisch Gedanken gemacht, ob das ein cooler Club ist, weil ich Tickets für noch zwei Konzerte da hatte. Nur um das vorweg zu nehmen. Das Astra ist okay, würde es aber nicht auf meine Top 5 Berliner Konzertorte schaffen. Top 10 vielleicht.

Das Konzert war sehr fancy. Ein bisschen gestellt vielleicht, aber pff. Die drei Jungs haben eine süße Harmonie. Und ich bin unverschämt gut im Mitsingen (egal, was alle anderen sagen). Zwischendurch wurde irgendwann eine Zuschauerin auf die Bühne geholt, die am Glücksrad drehen musste. Ich war mir nicht sicher, ob sie wirklich zufällig ausgewählt worden ist, aber ja. Wurde sie. Woher ich das inzwischen weiß? Ich habe danach die Chance genutzt und ein Foto mit den Jungs (und meiner Freundin) gemacht, auf dem ich dank der blauen Discokugel aussehe, als hätte ich ein blaues Auge, und habe das eine ganze Weile als Facebook-Hintergrund gehabt. Und etliche Monate später habe ich über Quidditch die Trulla kennengelernt, die auf die Bühne hochgeholt wurde. Das ist ihr aufgefallen, als sie mir eine Freundschaftsanfrage geschickt hat.

Und die Moral von der Geschicht? Die Baseballs sind 'ne coole Liveband und die Welt ist einfach unfassbar klein.

8. Das Küken auf der Gästeliste

Ich habe in dem Jahr nach dem Abi in einer deutsch-französischen Organisation gearbeitet. Und offenbar sind wir in dem nette-Leute-Mail-Verteiler einer Band, die ich im gleichen Jahr auf der Fête de la musique für mich entdeckt hatte. Und dann kam eine Mail rein, die im Prinzip aussagte, falls wir kommen wollten, würden sie uns gerne auf die Gästeliste schreiben. Gelesen, getan.

Ich stand noch nie auf der Gästeliste. Cool richtig? Und sie wollten mir eine CD schenken, weil meine Freundin ja trotzdem bezahlen musste. Also. Ende 2016. Wir kamen rein und ich musste zu meinem großen Entsetzen meinen Ausweis nicht vorzeigen. Ich wollte mich eigentlich voll aufspielen. Dann traf ich eine alte Freundin, die bei dem einen Musiker Akkordeonunterricht hat – die Welt ist zu klein. Die Bar war selten bezaubernd – das Badehaus ist seitdem einer meiner Lieblingsorte auf dem RAW-Gelände. War ein spitzen Konzert einer kleinen Band, zu der man ganz gut tanzen kann (Son Kapital heißen die, falls das wen interessiert). Und ich hab meine kostenlose CD bekommen. Yay. War ein sehr entspannter Abend und naja. Eigentlich wollte ich nur mit meiner Gästeliste angeben.

9. Das Küken und Alligatoah

Macht euch bereit für eine der chaotischsten Geschichten seit Beginn der Menschheit. Ich bin seit viel zu langer Zeit Alligataoh-Fan und war für das Open-Air-Konzert diesen Sommer in Berlin natürlich dabei. Die Zitadelle Spandau ist als Location am Arsch der Welt und dürfte einer der letzten Konzertorte sein, den ich noch nicht kannte. Ich wollte jedenfalls mit einer Freundin da hin. Wir hatten uns gefunden, ich hatte die Tickets und wir waren unterwegs. Noch war es einigermaßen warm. Die Tickets waren in meiner Innenjackentasche und die Jacke um meine Hüfte gebunden. An der Endhaltestelle unserer ersten S-Bahn stiegen wir aus.

Ein paar Berliner Bahnhofskioske haben dieses coole Angebot, dass man ab einer gewissen Uhrzeit nur noch ein Euro für ein belegtes Brötchen bezahlt. Ich witterte die Chance und wollte mir eins holen. Und dabei ist mir dann aufgefallen, dass die Karten nicht mehr in der Innentasche waren.

Panik.

Du kannst Leuten beim Einlass nicht erzählen, dass du die Karten verloren hast. Obwohl das so schlecht ist, dass es schon fast wieder glaubwürdig ist. Wir durchsuchten mich und meine Freundin. Nicht. Ich hatte die Karten in der Bahn verloren. Mir war tatsächlich schlecht. Die Tickets waren hoffnungslos überteuert gewesen. Ich freute mich da seit einem halben Jahr drauf.

Ich war davon ausgegangen, dass unsere Bahn einfach umgedreht hatte und den Weg direkt zurück gefahren war. Meine Freundin war heller. Die Bahn stand hinter dem Bahnhof auf den Schienen und würde in sieben Minuten auf ein anderes Gleis und von da aus zurück fahren. Wir rennen also zum anderen Gleis. Wir stellen uns nach ganz hinten und warten.

Als die Bahn einfährt und die Türen sich öffnen, stürzen wir da rein. Und tatsächlich, die Karten waren da. Das, meine lieben Leser, ist wahres Glück. Und zeigt, das Nachlässigkeit nicht immer in einer Katastrophe, sondern manchmal nur in einer Panikattacke endet. Meine Freundin hat die Tickets danach genommen.

Der Rest war gut. Ich fand meine Tante und ihre beste Freundin am Eingang, es gab kostenlosen Jägermeister am Einlass (what the fuck?) und als ich mich in die Schlange für ein T-Shirt quetschte, stießen wir auf drei Leute von unserem Abi-Jahrgang. Wenn irgendwer, den ich kenne, auf dem gleichen Konzert wie ich ist, dann laufe ich früher oder später in besagte Person rein, sagt das Gesetz dazu.

Das Konzert selber war auch cool. Unsere Umgebung war ziemlich ruhig, aber wir und der liebe Typ neben uns glichen das mit unserer Textsicherheit wieder aus. Beim Rausgehen fand ich meine Tante wieder und bekam noch eine Cola für den Nachhauseweg spendiert. Ich habe im Moment keine Ahnung, wo das Ticket ist, dass mir einen Herzstillstand verpasst hat, aber ich habe das Bändchen an meinem Schrank hängen.

Und ja. Das waren glaube ich die kuriosesten Geschichten. Abgesehen von meinem Festival, aber gut. Das ist eine ganz andere Geschichte und die bekommt vielleicht ein Extrakapitel. Und gut, die ein oder andere Arbeitsgeschichte ist noch ganz erwähnenswert, aber hat in den meisten Fällen eher weniger mit dem Konzert zu tun. Also belassen wir es dabei.

Aus dem Leben eines KükensOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz