10. Das Küken im laaangweiligen Urlaub

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Am Donnerstag kam ja wenig überraschend nichts und da mir meine Ideen ausgingen, was die Themen anging, kam das Küken auf die wenig kreative Idee einfach ihr Reisetagebuch des einwöchigen Skiurlaubs hochzuladen. Es hat zwar nur am Freitag (also dem 10.04.) während einer Busfahrt ein paar einzelne Sätze in sein Notizbuch gekritzelt und es wird wahrscheinlich sehr langweilig, aber trotzdem. Mal schauen, ob das Küken sich noch irgendwas vom Rest des Urlaubs gemerkt hat.

Also. Das ganze ging am Freitag davor um keine Ahnung wie viel Uhr los. Das Küken hatte zu diesem Zeitpunkt noch überraschend gute Laune. Aber wie kann es sein, dass das Küken rein theoretisch eine scheiß Laune haben müsste, wenn es doch in den Urlaub fährt? Ganz einfach, das Küken hasst Schnee. Wirklich. Es hegt einen absurden und tief in ihm verwurzelten Hass auf alles, was mit Schnee und Winter zu tun hat. Und die Familie des Kükens würde in genau das gleiche Kaff fahren, wie im letzten Jahr. Und genau wie im letzten Jahr würden alle Ski oder Snowboard fahren, während das Küken sich langweilt.

Der einzige Bonus war, dass zusätzlich zu der Familie des Kükens noch zwei andere Familien mitkommen würden, beide ohne Mutter. Wir hatten also das Küken, seine etwas jüngere Schwester - den grünen Kobold - , eine etwas ältere Freundin, deren zehnjährige Schwester, den fünfjährigen Bruder des Kükens, einen Siebenjährigen und dessen acht- oder neunjährigen Bruder. Dazu dann drei Väter und die Mutter des Kükens.

Aber bevor das Küken in das Kaff, verbannt wurde, gab es einen Zwischenstop in München. Da hat das Küken Verwandte, deswegen ist das letztes Jahr genauso gewesen. Da gab es dann Abendbrot, dann hat das Küken geschlafen, dann gab es da Frühstück und dann ging es weiter. Was passierte den Rest des Tages? Überhaupt nichts. Sachen auspacken, darüber streiten, wer welches Bett bekommt und Abendbrot essen. Und das Küken hat DSDS geschaut. Das hat es seit mehreren Jahren nicht mehr gemacht und Gott, ist das scheiße. Damit hatte sich der Tag dann auch. Das war dann Samstag, der 4. April oder so. Am nächsten Tag war das Küken alleine. Dazu muss gesagt sein, dass die drei Familien zwei Apartments im selben Haus hatten und nur das obere Wlan besaß. Also packte das Küken, das sich im unteren Apartment häuslich eingerichtet hatte, seine Sachen und verschwand nach oben. An dieser Stelle noch mal ganz kurz eine Rückblende zur vergangenen Nacht. Und zwar sagt man ja, dass der Traum, den man in der ersten Nacht im neuen Haus träumt, wahr wird. Und es ist ganz gut, dass das Küken da nicht wohnt, denn der Traum war abgefuckt. Das Küken erinnert sich zwar nicht mehr an besonders viel, aber an das wichtigste.

Okay. Also. Das Küken war Teil einer Tribute von Panem ähnlichen Rebellion. Es lebte also quasi im Distrikt 13. Der wurde dann vom Kapitol überrannt und dann ist da ein kleines Blackout. Jedenfalls saßen die Rebellen dann in so einem Raum. Und in diesem Raum stand der Eiserne Thron aus Game of Thrones. Und auf diesem Thron saß einfach Voldemort. Für alle Hinterwelter, der ist aus Harry Potter. Und Voldemort wollte alle anderen Anwesenden nach Vorbild von Aerys Taragryen, besser bekannt als der Irre König, aus Game of Thrones verbrennen. Und dann ist das Küken aufgewacht und kam mit dem Mindfuck nicht klar.

Und zurück zur Tagesbeschäftigung des Kükens. Es hatte mehrmals vor, das Haus zu verlassen. Aber stellt euch das mal bitte vor. Ihr sitzt vorm Fernseher und wartet, bis Werbung kommt, damit ihr euch dazu hochraffen könnt, um das Haus zu verlassen, aber alle fünf Minuten kommt so ein Schwung Schnee, den ihr hasst, und draußen ist alles weiß. Das ist verdammt demotivierend.

Das Küken hat zu Hause übrigens keinen Fernseher und so kam es, dass es genüsslich den ganzen Mist schaute. Und versuchte dabei zu schreiben. Und Hausaufgaben zu machen. Na gut. In den ganzen Ferien hat das Küken nichts für die Schule gemacht, außer Emilia Galotti zu lesen. Schrecklich. Und langweilig. Und unkreativ. Na gut, das letzte nicht. Aber absurd. Jedenfalls kam das Küken nicht wirklich voran, sondern wandelte immer zwischen Fernseher und YouTube hin und her. Ach ja. An dem Tag war auch Ostern. Und weil alle außer dem Küken weg waren, hat das Küken den Osterhasen gespielt und musste alle Geschenke in einem Zimmer verstecken. Es hat also ab und an immer mal in das Zimmer gehuscht und die besten Verstecke raus gesucht. Das Küken ist übrigens ein so toller Osterhase, dass es selber am Ende nicht mehr wusste, wo diese eine letzte Tafel Schokolade versteckt ist. Können sich die Leute freuen, die als nächstes in dem Zimmer quartiert sind. Und zu Ostern gab es Kinogutscheine (die das Küken wahrscheinlich erst im Sommer einlösen wird. Pan und Magic Mike XXL sind die nächsten süßen Filme für das Küken) und Game of Thrones Ohrringe. Verdammte Game of Thrones Ohrringe. Oh mein Gott. Und Süßigkeiten. Genauso wichtig. Ja, das wars. Mehr hat das Küken nicht gemacht. Genau dasselbe am nächsten Tag. Nur dass da Tarzan und Mulan im Fernsehen liefen und es nicht Ostersonntag war.

Aus dem Leben eines KükensWhere stories live. Discover now