29. Das Küken hat seltsame Hobbies

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29. Das Küken hat seltsame Hobbies

Ich weiß nicht, wie angemessen ist, als jemand, der über fünf Jahre intensiv YouTube Fanfictions geschrieben hat, über seltsame Hobbies zu schreiben. Würde die Gesellschaft eine Rangliste für komische Beschäftigungen machen, wäre Fanfictions schreiben vermutlich unter den Top10.

Ich weiß auch nicht, wie seltsam meine Hobbies sind. Schließlich sind meine Leser überwiegend Leute, die Fanfictions lesen. Das würde auf der Rangliste direkt hinter Fanfictions schreiben stehen. Und vermutlich sind auch etliche unter euch (mich inklusive), die nicht entweder lesen oder schreiben, sondern sogar beides.

Aber egal.

Ich mache viele Sachen gerne und meine Meinung darüber, was seltsam ist, darf hier gerne angezweifelt werden. Vielleicht wäre als Titel "Das Küken und nicht komplett gewöhnliche Hobbies" passender. Die Entscheidung überlasse ich euch.

Normale Hobbies von mir sind übrigens wirklich normale Dinge. Ich lese und schreibe gerne. Ich mag Konzerte und Bars und hasse Clubs. Ich mag Essen und trinken und schlafen. Ich mag meine Freunde und Sommertage am See. Spazieren, Radfahren, netflixen, Musik hören, bla, bla, bla, blub. So Sachen, die viele gerne machen halt. Also falls da Bedarf besteht, erkläre ich auch gerne, was ich an essen und trinken so cool finde. Kommen wir aber zu den richtigen Inhalten.

1. Jonglieren

Oktober 2017 habe ich zwei Kerle kennengelernt, die jonglieren konnten. Und jonglieren ist halt arg cool, richtig? Ich habe es versucht und bin gescheitert. Ich habe aber auch einer Freundin versprochen, bis zum Dezember 2017 (ihrem Geburtstag) jonglieren zu können.

Praktischerweise habe ich allein gewohnt und durchaus einen gewissen Ehrgeiz. Ich hasse es übrigens, etwas nicht zu können und lerne es normalerweise nie, weil ich es auch hasse, etwas, das ich noch nicht kann, vor Leuten zu machen. Meine Schwester zum Beispiel slacklinet (keine Ahnung, ob das das richtige Verb ist) sehr gerne. Könnte ich nie lernen, weil du es öffentlich irgendwie spannen musst und dann erstmal tausend Jahre lang runterfällst. Daran ist auch mein Longboardfahren gescheitert. Danke übrigens an die erste Longboardtour, die meinem dreizehnjährigen Ich in den Kopf gesetzt hat, unbedingt ein überteuertes Longboard haben zu müssen. Ich kann jetzt (sechs Jahre später) aber immerhin drauf stehen.

Jonglieren kann man aber ohne Zuschauer in geschlossenen Räumen üben. Und genau das habe ich gemacht. Erst jeden Tag fünf Minuten, dann jeden Tag zehn Minuten und aktuell fast jeden Tag eine viertel Stunde. Und ich kann es jetzt halt auch. Beziehungsweise konnte ich es auch im Dezember 2017 schon, man lernt jonglieren ziemlich schnell. Erst einen Ball hin und her werfen, dann zwei, dann drei. Als Bonus üben, zwei Bälle in einer Hand zu jonglieren.

Cool ist eigentlich, dass man die Bälle überall mit hinnehmen kann, dass es verdammt entspannend ist und man sich immer steigern kann (ich habe inzwischen zwei Kniffe gemeistert und verzweifele komplett daran, den Ball zwischendurch über die Schulter zu werfen). Und natürlich kann ich jetzt bei Bedarf in der Öffentlichkeit mit meinen Jonglierkünsten angeben. Muhahaha.

2. Puzzeln

Ich kann absolut nicht einschätzen, ob andere Menschen puzzeln. Meine Freunde machen das teilweise, dann aber sehr selten und bei meinem Enthusiasmus lächeln sie meistens nur und fragen, ob sie mir ihre staubigen Puzzle mitbringen sollen, sie würden sie ja nicht mehr brauchen. Ha!

Vor vielen, vielen Jahren habe ich ein 1000 Teile Puzzle von der Künstlerin Chris Ortega bekommen (bitte kein Kommentar) und dem sind vieeeeele gefolgt. Ich finde puzzeln einfach toll. Ihr müsst euch das mal vorstellen. Da liegen 1000 Teile vor euch und ihr denkt euch bloß so: krass. Und dann puzzelt ihr und auf einmal sind die 1000 Teile ein großes ganzes und die wohl bekannteste Metapher in Detektivfällen. Was ich allerdings mit am besten finde ist 1. dass man sich danach fühlt, als hätte man richtig was erreicht, und 2. dass man nebenbei wunderbar Hörspiele hören kann.

Aus dem Leben eines KükensWhere stories live. Discover now