Kapitel 25

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Noah pov:
Ich lief mit meiner Schwester zur nächsten Bushaltestelle. Normalerweise fahre ich eigentlich nicht mit dem Bus, aber mein Autoschlüssel lag noch im Haus.

Ich wollte nicht nochmal zurück ins Haus gehen, da ich sonst Emma hätte mitnehmen müssen und das wollte ich ihr nicht antun. Ich verstehe sie vollkommen, dass sie Luke nicht sehen möchte. Ich würde ihn auch nicht sehen wollen.

Emma pov:
Ich lief gemeinsam mit Noah zur nächsten Bushaltestelle. Ich kannte mich hier echt überhaupt nicht aus. Zum Glück war Noah bei mir, sonst hätte ich mich bestimmt schon längst verlaufen.
Nach ein paar Minuten kamen wir an der Bushaltestelle an und Noah informierte sich direkt am Busplan, wann der nächste Bus kommen würde. Glücklicherweise kam der nächste Bus schon in 5 Minuten. Wir setzten uns schweigend auf freie Sitzplätze.

,, Du bist aber nur sauer auf Luke oder?", wollte Noah wissen.
,, Ja", antwortete ich daraufhin nur.
Ich bin in Wirklichkeit auf mehrere Personen sauer. Auf meine Mutter, weil ich ihr egal war. Auf Maja, weil sie mich einfach alleine gelassen hat.
Auf Jana, weil sie ohne mir etwas zu sagen nach Russland geflogen ist und mich alleine bei meinen Brüdern zurückgelassen hat.

Meine Gedanken wurden durch unseren Bus unterbrochen. Wir stiegen beide schnell ein und ich setzte mich auf einen Platz am Fenster. Ich schaute mich ein wenig um. Es standen überall große Villen mit einem gepflegten Garten. Außerdem hatte man einen echt guten Ausblick auf die Hochhäuser von hier aus.

,,Vermisst du eigentlich Mum?", fragte mich Noah plötzlich.
Nach kurzen Zögern erwiderte ich bedacht:,, Nein, ich möchte nichts mehr mit ihr zu tun haben."
Wieder herrschte eine unangenehme Stille zwischen uns, die aber von Noah sehr schnell wieder unterbrochen wurde.
,, Wie war das für dich und Maja eigentlich, als wir nicht mehr da waren?"

,, Naja, es war nicht einfach. Wir waren auf der einen Seite sauer, aber auch enttäuscht von euch. Wir haben uns alleine gefühlt.
Ab dem Zeitpunkt haben wir eigentlich die meisten Sachen zusammen gemacht. Wir waren überall zu zweit. Wir waren gemeinsam Skaten, Shoppen, im Park unterwegs. Wir hatten fast den selben Freundeskreis, wir waren nie alleine.
Wir hatten viele Probleme und konnten immer über alles miteinander reden. Über alles. Egal welches Thema. Unser Band wurde immer stärker, während hingegen unser Band zu euch immer schwächer wurde.
Und irgendwann kam dann der Moment, wo wir nichts mehr mit euch zutun haben wollten. Wir haben auch nicht mehr über euch gesprochen. Ihr wart unser großes Tabu-Thema.
Maja und ich waren immer füreinander da. Wir konnten uns blind auf den anderen verlassen.", antwortete ich zögerlich.

Nach meiner Antwort schwieg er erstmal. Wahrscheinlich hat er das nicht erwartet und muss es jetzt erstmals verdauen.

,, Wenn du über irgendwas reden möchtest oder wenn irgendwas ist, kannst du jederzeit zu uns kommen. Wir können Maja nicht ersetzen, aber vielleicht können wir ja auch zueinander so ein gutes Band aufbauen wie du zu ihr hattest. Es wird aber trotzdem anders sein wie mit ihr.
Aber egal was ist, wir werden immer für dich da sein und werden dich immer unterstützen.", sagte Noah zu mir.
,,Danke", flüsterte ich und lächelte ihn an.

Nach 2 Minuten stiegen wir aus und liefen noch circa 5 Minuten zum Haus.
Als wir ankamen, war ich ziemlich erstaunt. So einen Stil hätte ich Marcel echt nicht zugetraut.

 So einen Stil hätte ich Marcel echt nicht zugetraut

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