Off to London

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"Caro! Kommst du jetzt endlich?!" hörte man meine beste Freundin Anna aus dem Flur schreien. Ich bin Caro, gestresst, 17 Jahre alt und kurz davor ein Jahr mit Anna nach England zu ziehen. Anna und ich waren seit 12 Jahren befreundet und seit 3 Jahren "Directioner", wie man es so schön nannte. Seit exakt 3 Jahren planten wir Urlaub in London zu machen und seit exakt 3 Monaten wussten wir, dass es mehr als nur ein Urlaub sein würde: ein ganzes Jahr. 12 Monate in denen wir zwar arbeiten gehen müssten, aber dafür wohnten wir in London. Schon von Deutschland aus hatten wir uns zwei Jobs bei Nandos geangelt und hofften darauf Niall Horan von besagter Boyband dort vorzutreffen. Wir wussten, dass dieser Traum nie in Erfüllung gehen würde, aber träumen durfte man ja. Und das tat Anna auch, undzwar jede Sekunde, denn sie war in Niall verliebt! Nicht, dass ich da besser wäre, denn immerhin konnte ich 24/7 nur an Harry denken. Seine Augen, sein Lächeln, seine Locken...unfassbar! Aber Schluß mit der Schwärmerei, denn Anna und ich sitzen mittlerweile im Flugzeug und kommen in ungefähr einer Stunde an. Von Anna sah man nicht mehr viel außer ihre langen braunen Haare und ihre Beine, auf die ich schon immer neidisch gewesen war. Eigentlich hatte Anna alles was ein Mädchen braucht: eine wunderbare Figur und ein hübsches Lächeln. Ich, im Gegenzug, war blond, ein bisschen mollig (nicht übergewichtig, aber knuffig halt!) und hatte zu viel Oberweite (ja, das geht!). Wie auch immer...
Irgendwann schlief ich dann auch ein und als ich aufwachte waren wir im Landeanflug. Ich wollte gerade meinen Kopf von Annas Schulter heben, als ich merkte, dass unsere Haare sorgfältig verknotet waren. Anna wachte wohl auch gerade auf, bemerkte das Gleiche und fing an zu kichern. Auf meine Frage hin, ob sie das war schüttelte sie den Kopf ein wenig und keine 10 Sekunden später hatten wir zwar unsere Haare auseinander, aber auch einen Lachkrampf, der von den Mitreisenden mit strafenden Blicken quittiert wurde. Wir ignorierten die Blicke und schauten uns um, auf der Suche nach dem Täter. Hinter uns saßen zwei Jungs, die ein wenig älter als wir schienen, obwohl ich das kaum erkennen konnte, denn beide trugen Sonnenbrille und Mütze bis ins Gesicht gezogen. Kaum hatten wir uns umgedreht wurde der Eine rot und der Andere fing an zu kichern wie ein kleines Kind.
"Tut mir leid, es war so verlockend!" kicherte er auf Englisch. Während wir versuchten ihn mit unernst gemeint bösen Blicken zu strafen, merkte ich, dass der mittlerweile krebsrote Junge mich anstarrte. Ich wurde ganz panisch, weil vielleicht mein Mascara ganz schlimm verrutscht war oder, weil ich vorhin geschnarcht hatte. Also wischte ich mir unterm Auge entlang und fragte Beide nach ihrem Namen, damit wir wüssten an wem wir uns rächen müssten.
"Ich bin Lo-" weiter kam der Kichernde nicht, weil er den Ellenbogen des Krebsroten in die Rippe bekam. Er räusperte sich und fuhr fort: "Ihr könnt mich Tommo nennen und das ist Jawaad!"
"Wir sind Anna und Caro!" antwortete ich für Anna mit, die sich wieder umgedreht hatte, um weiter zu schlafen, was ihr aber scheinbar nicht gelang.
"Wer ist jetzt Anna und wer ist Caro?" fragte Tommo und nach jedem Satz kam mir seine Stimme bekannter vor. "Ich bin Caro und das ist Anna! Kann man sich an den Haaren merken!" grinste ich.
"Every Blondie Needs A Brownie!" sagte Tommo und urplötzlich fuhr Anna herum! Er hatte "unseren" Spruch benutzt! "Jetzt muss er nur noch Wonderwall singen!" sagte Anna zu mir auf Deutsch und obwohl Tommo aus England kam verstand er anscheinend und wollte gerade ansetzen als ich ihn unterbrach: "Nicht singen! Sonst zerstörst du noch das Lied! Jungs in eurem Alter können fast alle nicht singen!" Erstaunt guckte er mich an.
"Woher willst du das wissen?" fragte Jawaad, der mittlerweile aus seiner Trance erwachte. "Wir kenne viel zu viele Jungs die kein bisschen singen können!" stimmte Anna mir zu.
"Wenn ihr meint!" sagte Tommo und Jawaad grinste ihn an. Plötzlich bemerkte ich einen Ruck und stellte fest, dass wir gelandet waren. "Vielleicht sieht man sich mal wieder!" schrien die Jungs uns zu und wir nickten bloß, weil wir zu sehr mit unseren Taschen beschäftigt waren.

Every Blondie Needs A Brownie [h.s]Where stories live. Discover now