Second wild Styles

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Es war ungefähr früh um 7 als mein Handy piepte. Ich wollte gerade ausrasten und das Ding aus dem Fenster oder zumindest so wie Anne gestern gegen die Wand hämmern, als dort auf dem Bildschirm "Beste Freundin/Schwester" stand. So hatte ich Anna eingespeichert und ich war sofort wach.
"Hey Kleine. Es gibt hier einen Notfall. Bitte sag mir wo du bist! Ich würde dich gerne besuchen. Alleine! Ist da noch Platz? Ich würde den nächsten Flieger nehmen. Xx Anna"
Das klang zu ernst für eine glückliche Anna und ich bekam Panik. War irgendetwas passiert? Ist jemand gestorben? Ich antwortete schneller als jemals zuvor:
"Hey Große. Ich bin in Mullingar bei Miss Horan und Anne. Gemma kommt heute auch. Schreit nach Mädchenabend. Komm schnell! Xx Caro"
Daraufhin kam keine Antwort, aber ich wusste genau, dass sie in weniger als 3 Stunden hier sein würde. Keine Stunde nach der SMS kam Gemma. Ich war richtig aufgeregt, weil ich sie gar nicht kannte, aber Anne sagte, sie sei mir ähnlich und ich solle ruhig bleiben. "Schlimmer als Harry kann dein Eindruck von ihr ja nicht werden!" fügte sie spitz hinzu und selbst ein Blinder hätte bemerkt, dass sie mächtig sauer auf ihren Jüngsten war. Gemma kam, sah und staunte.
"Du musst Caro sein. Du siehst ganz anders aus als erwartet!" Ich wusste nicht genau, ob das positiv oder negativ gemeint war und guckte an mir herunter. Oh, eine alte Jogginghose und ein Tanktop. Ich hatte mich ja mal wieder richtig schick gemacht.
"Tschuldigung, dass ich so schlumpig aussehe!" murmelte ich peinlich berührt.
"Aaach, das ist doch kein Problem, zuhause lauf ich so auch immer rum. Ausserdem hat mir Momma schon erzählt warum du hier bist und bei der Geschichte darf man schonmal so rumlaufen." Gemma war mir sofort sympathisch und ehe es zu spät war, kündigte ich Anna gleich noch an. Miss Horan war hellauf begeistert ihre Schwiegertochter gleich heute besser kennenzulernen, obwohl Anna ja auch nicht ohne Grund kam.
Tatsächlich kam Anna nach 3 Stunden in Mullingar an und als Anne die Tür öffnete und ich Anna dort stehen sah, konnte ich nicht anders und schmiss mich in ihre Arme. Plötzlich fingen wir beide an zu weinen, weil wir uns so vermisst hatten und weil bei uns beiden irgendwas schief gelaufen war. Miss Horan war natürlich wieder ein Engel in Person und begrüßte Anna so wie sie mich gestern begrüßt hatte. Nachdem Anna ihre Koffer in meinem Zimmer abgestellt hatte (wir schliefen in einem Bett, denn Gemma wohnte mit Anne in Nialls altem Zimmer!) gingen wir wieder ins Wohnzimmer und erzählten unseren 3 gespannten Zuhörern nochmal die ganze Geschichte. Als ich fertig war mit meiner, fing Anna mit ihrem Problem an: Niall.
"Kaum warst du weg Caro, hatten wir irgendwie alle so keinen Bock mehr auf uns. Die Jungs gingen öfters aus, auch tagsüber, und ich blieb zuhause und guckte Fernsehen. Irgendwann kam nachmittags eine Reportage über Promis und ihre aktuellen Fremdgängereien. Und ich wollte gerade ausschalten, als da Niall war. Mit einem Mädchen. Sie war blond und wirklich schön und sie gingen Hand in Hand die Oxfordstreet entlang. Das Foto soll angeblich vor 3 Tagen gemacht worden sein. Ich bin einfach so enttäuscht von ihm. Ich dachte er wäre der Richtige. Ich hab ihm so verdammt vertraut!" Der Rest ging in Tränen und Schluchzern unter. Ich nahm sie in den Arm und spürte auf einmal 6 weitere Arme um uns. Das Gefühl von Geborgenheit und Familie kam wieder auf. Irgendwann stand Gemma auf und ging in die Küche. Plötzlich hörte man nur noch einzelne Wortfetzen ins Telefon gekeift und ich konnte mir vorstellen, wen sie am Hörer hatte.
"Harold! Hier ist deine Schwester... Ja richtig! Nein nicht deswegen! ...in Mullingar. Ach? Rate Mal? ...nicht mit einem Mädchen. Ich fasse es... Noch einmal und... ACH JA?" brüllte sie und man hörte es verdächtig knirschen in der Küche. Dann kam sie zu uns zurück. Ein engelsgleiches Lächeln im Gesicht.
"War das Edward?" fragte Anne.
Ich war so erstaunt, dass sie ihn beim Zweitnamen rief, dass ich erst im zweiten Moment bemerkte, wie Anna meine Hand nahm. Ich lächelte sie zerstreut an und lauschte wieder dem Gespräch.
"Er sieht seinen Fehler nicht ein. Momma, irgendwie hast du ihn falsch erzogen!"
"Das war euer Dad!" wehrte sich Anne gegen die Vorwürfe und auf einmal sprang Miss Horan auf und bemerkte, dass sie 'auch noch ein Wörtchen mit ihrem Sohn klären müsse' und ging in die Küche. Was jetzt kam, kann man sich vielleicht denken, nur dass Miss Horan noch ein poetisches "Spiel nicht mit Herzen oder denen, die es mit deinem tun." hinterher fauchte. Langsam taten mir die Jungs fast leid...FAST.

Every Blondie Needs A Brownie [h.s]Where stories live. Discover now