Together

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Ich schloß die Augen wieder und lächelte wie eine Irre. Dann drehte ich mich 'verschlafen' zu Harry um und lächelte ihn an. Ich beschloss endlich mal Klarheit zu schaffen, obwohl ich die seit ein paar Sekunden ja schon hatte.
'Duuuu Harry?' fragte ich und blinzelte langsam.
'Hmmm?!' sagte der und konzentrierte sich wieder auf das Fernseher-Programm.
'Magst du mich eigentlich?' ich sprach langsam und deutlich und bemühte mich nicht loszugrinsen.
'Ja klar. Wir sind doch Freunde!' sagte er und jetzt wo ich die Wahrheit wusste achtete ich genau darauf, was er tat wenn er nervös war. Sein Knie fing an zu wippen, er biss sich auf die Lippe und sein Augenlid zuckte.
'Was wäre, wenn ich dir sagen würde, dass ich dich mag?'
'Ich würde dir nochmal sagen, dass wir beste Freunde sind.'
Er wurde immer unruhiger und die rote Farbe verteilte sich gleichmäßig in seinem Gesicht. Ich fand, dass es ihm stand!
'Und wenn ich dir sagen würde, dass ich dich mehr mag als nur freundschaftlich?' Ich lehnte mich an ihn so, dass er mein Gesicht nicht sah. Ich allerdings konnte seins durch einen Spiegel im Flur mit Müh und Not beobachten und ich hatte den armen Kerl noch nie so rot gesehen. Ich grinste und wartete auf die Antwort.
'Ja dann...hm also dann...weiß nicht! Wie würdest du denn reagieren wenn es andersherum wäre?' Verdammt! Damit hatte ich nicht gerechnet.
'Ich...ich...ich weiß nicht!'
'Wobei ich hätte da eine Idee!' sagte Harry zögernd. 'Darf ich sie dir zeigen?' Unsicher guckte er über meinen Rücken in mein Gesicht. Ich wurde nervös. Wollte er etwa? Oh Gott. Der nervliche Kollaps klingelte schon an der Tür meines Gehirns und ich krallte mich in irgendetwas. Dann nickte ich.
'Auaaa, dafür müsstest du aber mein Bein loslassen und dich ordentlich hinsetzen!' sagte Harry auffordernd. Ich biss mir auf die Lippe und setzte mich hin.
'Kann ich?' fragte Harry. 'Aber bitte erschrick nicht, vielleicht ist ja alles anders als du denkst.' Ich nickte wieder nur. Auf einmal war sein Gesicht meinem verdammt nah. Ich spürte seinen warmen Atem auf meiner Wange und wurde rot. Innerhalb von Sekunden kamen wir uns immer näher und als ich schon die Wärme seiner Lippen auf Meinen merkte klingelte es an der Haustür plötzlich. Ich wurde rot. Sehr rot sogar! Harry stand langsam auf, guckte mir tief in die Augen und ging um zu öffnen. Ich fiel fast vorne über und drehte mich dann langsam Richtung Eingang. Es waren Niall, Liam, Louis, Zayn und eine weinende Anna. Trotz meinem benebelten Geisteszustand ging ich sofort zu ihr und umarmte sie. Keiner sagte etwas.
'Was ist los mit ihr?' zischte ich über Annas Schulter den anderen zu.
'Wir waren eben im Krankenhaus!' sagte Louis.
'Die Geschichte ist wahrscheinlich sehr verwirrend für euch beide.' fügte Zayn hinzu. Harry zeigte stumm auf die Couch und deutete allen an, uns die Geschichte zu erzählen. Liam fing an.
'Also die Sache ist die. Wir 4 haben ja schon lange bemerkt, dass ihr aufeinander steht. Ich meine Anna wusste es von dir Caro und wir alle wussten es von Harry. Der Plan war, wenn wir euch ein bisschen was vorspielen würden, würdet ihr verletzt sein und euch zusammen tun. Deswegen haben wir und eine Schwangerschaft ausgedacht! Das kam realistisch rüber!' Geschockt schnappte ich nach Luft. Auf der einen Seite war ich enttäuscht, auf der anderen erleichtert. 'Und weswegen wart ihr dann vorhin im Krankenhaus?'
fragte Harry ganz neutral.
'Naja irgendwie ging es Anna nicht gut und sie hat sich übergeben. Und da dachten wir, dass wir sie lieber schnell untersuchen lassen gehen. Und dann kam halt ein ziemlich schockierendes Ergebnis.' Meine Augen weiteten sich und ich drückte Annas Hand. Dann guckte ich sie an. In ihren Augen machten sich Tränen breit und sie antwortete monoton: 'Caro? Harry? Ich bin schwanger, aber diesmal wirklich.' Ich fiel ein zweites Mal aus allen Wolken. Dann beschloss ich, mich für die beiden zu freuen und die Vergangenheit hinter mir zu lassen. Ich umarmte Anna und Niall und gratulierte ihnen. Doch desto glücklicher ich tat, umso mehr merkte ich, dass ich mir selbst etwas vorspielte. Als sich alle beruhigt hatten und mit alkoholfreiem Sekt endlich auf die Nachricht anstießen, stand ich auf und ging nach oben. Dort setzte ich mich auf mein Bett und starrte ein altes Kinderbild von meinem Bruder und mir an. Zwischen mehreren Seufzern stellte ich fest, dass ich mich innerlich nicht so viel geändert hatte wie ich dachte. Ich war immer noch ein Kind und ich war immer noch nicht dafür bereit, ein Baby in unsere kleine 'Familie' aufzunehmen. Ich hörte wie die Tür leise aufging und sah den schönsten Mann der Welt auf mich zu kommen. Doch irgendwie konnte ich die Tränen nicht zurückhalten und seine dunklen Locken verschwammen vor mir.
'Hey hey shhhh shhh nicht weinen Kleine!' sagte er, setzte sich neben mich und umarmte mich. Dann nahm er mein nasses Gesicht zwischen seine Hände und flüsterte: 'Wir sind vorhin gar nicht fertig geworden womit wir angefangen haben. Ich wollte dir doch noch was zeigen!' Meine Augen fingen langsam an zu trocknen und ich schluchzte nur noch leise vor mich hin. Doch urplötzlich war sein Gesicht wieder wenige von meinem entfernt und der warme Atem trocknete meine Tränen auf komische Art und Weise. Mein Gesicht fühlte sich zwar klebrig an, aber unwohl war mir trotzdem nicht. Der Abstand zwischen unseren Gesichtern verkürzte sich und ich konnte sehr gut in seine schönen grünen Augen schauen. Dann merkte ich wie seine warmen Lippen auf meine trafen und für einen Bruchteil einer Sekunde stand die Welt still. Ich schloss die Augen und spürte das Kribbeln in meinem Bauch. Nach Ewigkeiten die mir zu kurz vorkamen lösten wir uns wieder voneinander. Ich lächelte ihn an und sah wie er das selbe tat. Dann flüsterte ich: 'Wahrscheinlich hätte ich das Gleiche getan.' und fing an zu grinsen. Von unten hörte man 4 verzweifelte Verrückte unsere Namen rufen und stellte eines fest: Ohne diese Familie wäre ich aufgeschmissen.
'Caro! Kommst du mal!' brüllte Louis durch den Flur...

Every Blondie Needs A Brownie [h.s]Where stories live. Discover now