Truth

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Ich zuckte beim Klang der zersplitternden Flasche zusammen und löste mich von Kostja. Dann drehte ich mich schnell in die Richtung aus der das Geräusch kam und sah Harry dort stehen. Er sah nicht nur wütend sondern auch enttäuscht aus. Ich war mir ziemlich sicher, dass ich an der Oberfläche eines riesigen Egos gekratzt hatte. Wir hatten eine Wette am Laufen und ich war drauf und dran sie zu gewinnen. Welchen Verlierer freut das schon? Kostja ließ ein leises "Oh Oh da ist wohl jemand eifersüchtig!" fallen und es war das erste Mal, dass ich darüber nachdachte, dass Harry bereits eifersüchtig sein könnte. Ich redete es mir schnell wieder aus, weil ich an all das dachte, was er schon zu mir gesagt hatte. Wie sollte er nach den Worten auf mich stehen? Unmöglich.
"Können wir uns nochmal küssen?" fragte Kostja ungeduldig und ich erklärte ihm erstmal, dass das für mich alles nicht ernst war und nur um die Wette zu erfüllen. Kostja schien das ganze auch nicht sehr ernst zu nehmen und wollte mich gerade wieder küssen, als mir endlich auffiel, dass ich vielleicht gerade die Gefühle eines Freundes verletzte.
"Kostja...ich..-" "Küss mich einfach!" "Ich kann nicht!" "Wieso? Bist du gelähmt? Stinke ich?" "Nein es liegt nicht an dir oder mir sondern an Harry!" "Hmm achso! Aber die Wette?!" "Ich glaube die habe ich sowohl gewonnen als auch verloren!" "Oh!" "Hm!" Dann war es still. Kostja hatte schnell kapiert, was ich ihm mit 'verloren' sagen wollte und auch mir wurde bewusst, dass ich mich vor mir selbst versteckte. Und so bitter ich diese Aktion auch bereute: ein was hatte ich noch zu tun. Irgendwo auf dieser Veranstaltung schien sich David Garrett aufzuhalten, den ich schon seit Jahren bewunderte, weil er ein unfassbares Talent hatte Crossover zu machen. Abgesehen davon, war er der schnellste Geiger der Welt, aber das trägt ja kaum zu meiner Geschichte bei. Ich wollte mich einfach nur mit Herr Garrett unterhalten! Ich verabschiedete mich von Kostja mit dem Versprechen in Kontakt zu bleiben und suchte David. Das schien nicht allzu schwer, denn mit seinen langen Haaren und seinem extravaganten Kleidungsstil fiel der Junge unfassbar schnell auf. Als ich mich endlich zu ihm durchgedrängelt hatte, klopfte ich ihm auf die Schulter und fragte nach einem Foto, einem Autogramm und einem Gespräch. Alles wurde lächelnd bestätigt und nach Foto und Autogramm bekam ich ein bisschen Zeit um mit ihm zu reden. Einfach mal so! Ich fragte ihn Fragen die er scheinbar noch nie gehört hatte und er guckte mich mit seinen Haselnuss-Braunen Augen an und strahlte wie Honigkuchenpferd. Das machte er auch bei seinen Konzert und mir wurde äußerst wabberich in den Beinen. Aber ich hatte mich unter Kontrolle und ging dann wieder zu meinen Freunden. Die Jungs und Mädels wollten auch nach Hause gehen, denn es war tatsächlich schon sehr spät und wir wollten morgen wieder nach London. Alle waren da. Obwohl.. Nein, Harry fehlte! Und ich sollte ihn suchen gehen. Ich ging nochmal rein und fragte Alle ob sie Harry gesehen hatten. Keiner konnte mir Auskunft geben. Als ich ihn dann endlich neben einem Baum sitzend fand bemerkte ich, dass er stark nach Alkohol roch. Ich zog ihn hoch, zog meine Highheels aus und schob ihn zum Auto. Dort setzten wir uns alle rein und Harry schlief prompt auf meinem Schoß liegend ein. Eine gute Gelegenheit für mich ihm durch die Harry zu fahren und wie von allein gruben sich meine Finger den Weg durch seine Locken. Ich kicherte vor mich hin und erschrak als ich merkte, dass mich jeder angeguckt hatte.
Zuhause im Hotel angekommen packte ich Harrys Hand und zog ihn in unser Zimmer. Harry hatte seine Wortwahl nicht mehr ganz unter Kontrolle und schwafelte irgendetwas von wegen 'die Backstreet Boys und Take That haben Barbie Puppen auch geliebt!' worauf ich ihn nur anlächelte und nickte, denn Verrückten soll man bekanntlich recht geben. Als ich ihn dann endlich umgezogen hatte und ins Bett geschleift hatte machte ich mich bettfein und legte mich neben ihn. Harry schien nicht mehr mitzubekommen, dass er totalen Blödsinn redete, aber ich hatte meinen Spaß daran. Irgendwann war es still. Bis Harry plötzlich anfing weiter zu reden. "Duuuuu Caro?" "Hmm?" "Weißt du eigentlich, dass ich dich echt mag?" "Öhm joar naja ich mag dich ja auch, immerhin sind wir Freunde." Sag ja nichts Falsches, der Junge ist zwar betrunken, aber an Einiges wird er sich morgen noch erinnern können. "Ich meine anders 'mögen' Caro! So mehr als nur Freundschaft!" murmelte das trunkene Tier neben mir. Bestimmt war er bloss verwirrt, dachte ich mir und antwortete nicht. Irgendwann schlief ich ein, aber auch nur mit Harrys Satz im Hintergedanke...

Every Blondie Needs A Brownie [h.s]Where stories live. Discover now