Bye Bill!

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Der Schrei wurde lange angehalten und ich wollte schon applaudieren als er vorbei war. So lange zu schreien war schon ein Kunststück. Dann fiel mir wieder ein, dass es nur Anna gewesen sein konnte. Ich befreite mich also aus Harrys Armen und hechtete zur Tür raus. Schwer atmend sprintete ich die Treppe herunter. Bill war nicht auf seiner Couch und seine Sachen waren auch weg...Egal. Ich rannte weiter zu Anna ins Zimmer wo sich 2 wesentlich größere Personen als ich es war gegenüber standen.
'Das du dich nach der gestrigen Aktion überhaupt noch ins Zimmer wagst?!' Anna war auf 180. Verständlich.
'Verdammt Schatz was soll ich denn noch machen? Ich habe mich doch schon entschuldigt oder?' Niall versuchte ruhig zu bleiben. Dennoch war stark auffällig wer in der Beziehung die Hosen trug. Er war es nicht.
'NENN MICH NICHT SCHATZ!' Na super mit meinen 1.62 Meter brauchte ich mich hier gar nicht erst versuchen zwischen sie Beiden zu stellen.
Ich blieb also wie ich war und schrieb Harry schnell eine SMS.
'Komm mal runter zu mir Großer. Die 2 sind voll dabei. Bring Popcorn mit. Liebe dich.'
Ja ich war gemein aber es wurde gerade spannend und da ich mir zu 120 Prozent sicher war, dass mein Lieblingspaar sich wieder abregte musste ich mir auch keine Sorgen machen. Als Antwort von Harry kam lediglich:
'Du bist die böseste Freundin der Welt.'
Keine Minute später spürte ich wie sich mein Freund hinter mich stellte. Und was hatte er in der Hand? Popcorn. Hatte ich schon erwähnt, dass ich absolut verliebt in ihn war? Wie auch immer. Kommen wir wieder zu unseren Streithähnchen. Nachdem ich fertig mit Ich-Starre-Harry-An-Und-Sehe-Dabei-Aus-Wie-Ein-Vollspaten war, drehte ich mich wieder zu Anna und Niall, die...SICH KÜSSTEN? Wow. Was hatte ich verpasst? Anscheinend alles. Als Harry mich dann rückwärts aus dem Zimmer zog um die Beiden alleine zu lassen merkte ich wie schön unsere kleine Familie war, wenn wir uns nicht stritten. Harry ging wieder ins Bett und ich legte mich mit dem Laptop neben ihn. Ich beschloss eine E-Mail an meine Freundin Lara zu schreiben. Sie wohnte seit langer Zeit in New York und ich hatte sie schon ewig nicht mehr kontaktiert. Als ich meinen Bericht beendet hatte, zählte dieser 7 Seiten und meine Finger waren taub. Allerdings war es gut mal wieder Kontakt zu meiner alten Welt aufzunehmen. Außer Anna hatte ich nämlich kaum noch jemanden aus meinen alten Kreisen.
Nachdem ich den Laptop zu geklappt hatte und mich erneut aus Harrys Armen befreit hatte ging ich runter um Bill zu wecken und mit ihm Frühstück zu machen. Unten angekommen, war Bill immer noch nicht wieder da. Sicherlich war er auf Toilette. Ich ging in die Küche. Dort lag ein weißer Zettel und eine leere Dose Haarspray.
'Hallo Niall, Anna, Liam, Louis, Zayn, Harry und Caro. Ich bins Bill. Nachdem Tom mich heute angerufen hatte und mir vom Tod unseres Hundes erzählt hatte bin ich schnell in den nächsten Flieger nach Hamburg gestiegen. Ich hoffe ihr könnt das nachvollziehen. Tut mir leid, dass ich so plötzlich abgereist bin. Die letzten 2 Tage war schön mit euch. Hoffentlich bleiben wir in Kontakt.
Bill
P.S.: Wo ist euer Müll? Ich wusste nicht wohin mit der Dose.'
Ich lächelte und legte den Zettel auf den Essenstisch. Dann legte ich Teller und Tassen darauf. Als später auch noch der Kaffee gekocht und die Brötchen gebacken waren rief ich die Anderen.
Gefühlte Stunden später hatten sich endlich alle am Tisch gesammelt. Liam fragte nach Bill und ich las den Brief vor. Alle nickten und versprachen sich bei ihm zu melden. Anna und Niall waren wieder vereint und mein Kaffee schmeckte heute ausnahmsweise mal lecker.
'Meine Frau hat wohl doch italienisches Blut in sich.' neckte Harry mich. Ich streckte ihm die Zunge heraus und dachte nochmal über den Satz nach. Frau? Dann guckte ich zu Anna. Meine unbiologische Zwillingsschwester hatte den selben Gedankengang wie ich. 'Frau?' wisperte sie leise. Ich zuckte mit den Schultern. Sicherlich hatte Harry bloss mal wieder Unsinn geredet.
'Da kennst du meine Zukünftige noch nicht. Temperamentvoll wie eine Brasilianerin.' sagte Niall lachend mit vollem Mund.
Was ging hier vor sich? Ich guckte Anna mit einem Blick an, der Hammy von Ab durch die Hecke glich. 'Zukünftige?' flüsterte ich.
'Jungs?' fragte Louis jetzt unsicher.
'Was denn?' fragten Harry und Niall kichernd.
'Ihr solltet jetzt lieber still sein...' Louis grinste. Die Zwei verstanden erst nicht um dann plötzlich ganz still zu werden und unauffällig ihren Kaffee zu schlürfen. In meinem Kopf waren die Worte der beiden immer noch nicht ganz angekommen. Also hielt ich die Klappe. Anna tat es mir gleich. Ehrlich gesagt war es am gesamten Tisch still und Louis rettete uns aus der peinlichen Ruhe. 'Sooo Freunde, was geht heute?' Harry lächelte ihn dankbar an. Niall nickte ihm zu. 'Ich bin dafür wir genießen heute mal unseren Garten und unseren Pool!' sagte Zayn euphorisch und strahlte uns an. Die Meinungen waren mehr als unterschiedlich und von 'hmmmnöööö' bis 'boahr ja.' war alles dabei. Letztendlich einigten wir uns doch auf einen Pool und Garten Tag. Heute war das Wetter sowieso unfassbar schön und auch fast zu warm um andere Dinge zu tun. Anna und ich stürmten also hoch in die Zimmer und zogen uns um. Währenddessen quatschten wir und kamen auf die Situation am Tisch vorhin zu sprechen. 'Ich verstehe nicht, was das sollte?!' Anna war genauso ratlos wie ich. Nachdem wir uns 10 Minuten nur Fragen gestellt hatten beschlossen wir uns keine weiteren Gedanken zu machen. Anna guckte sich nochmal im Spiegel an und ich ließ es lieber bleiben. Hand in Hand spazierten wir ins Wohnzimmer. Anna in einem cremefarbenen Bikini, ich in einem schwarzen Badeanzug. Anna mit ihren dunklen Haaren, ich mit meiner blonden Frise. Anna als große Schlanke, ich die kleine Pummelige. Wir unterschieden und vom Aussehen her wie Himmel und Erde und trotzdem waren wir uns verdammt ähnlich.

Nialls POV:

Während die Mädels sich umzogen redeten Harry und ich nochmal über die peinliche Situation beim Frühstück. Wir hatten Pläne und wir hatten uns verquatscht. Verdammt. Noch mitten in Gedanken versunken bemerkte ich erst recht spät als Anna aus der Tür trat. Sie sah wunderschön aus in ihrem cremefarbenen Bikini und ihr langes braunes Haar fiel ihr gewellt über die Schulter. Ich fürchte mein Kiefer war nach unten geklappt, denn sie grinste mich frech an als sie auf mich zukam. Dann setzte sie sich an den Beckenrand und streckte ihre Zehen ins Wasser. Ich lächelte sie verträumt an und musste wohl aussehen wie der größte Volltrottel.
'Du sieht grad ziemlich süß aus.' sagte sie schüchtern und ich atmete überrascht aus. Sie mochte mich. Oh Gott sie mochte mich. Irgendwie war mir das zwar schon länger bewusst, aber in diesem Moment musste ich es mir nochmal einreden. Das Mädchen, dem mein Herz gehörte mochte mich auch. Ich wollte ihr gerade sagen, wie viel sie mir bedeutete, da zog mich etwas unter Wasser...

Every Blondie Needs A Brownie [h.s]Where stories live. Discover now