𝟏𝟐 - 𝐋𝐚𝐝𝐲 𝐁𝐥𝐚𝐜𝐤 𝐃𝐫𝐞𝐬𝐬

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Abends im Bett ließ ich den Tag Revue passieren

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Abends im Bett ließ ich den Tag Revue passieren. Er war nicht schrecklich verlaufen, doch es gab einige Dinge, die mir Unbehagen bereiteten.

Zunächst die Sache im Auto mit meiner Mutter, dann das Essen bei Taco Bell. Miguel wirkte seit diesem Augenblick den ganzen Abend lang angespannt.

Auf dem Heimweg hatte er es so eilig.

Wollte er mich möglicherweise nicht mehr sehen?
Hatte ich etwas falsch gemacht?

Niedergeschlagen starrte ich gegen die Decke, als mir die Einkäufe einfielen.
Ich sollte sie Mariana zum Waschen bringen.

Mit einem schweren Seufzen richtete ich mich auf und streckte mich nach der rosa Tüte.

Ich nahm die vier Sets heraus, betrachtete sie nochmals.

Das beige Satinset mit den Rüschen war nach wie vor mein Favorit, danach folgten die zusammenpassenden rosa Stücke mit Herzmuster und kleinen Mesh Schleifen, das rote Negligé und zu guter Letzt das von Miguel gewählte Set.

Erwägend schaute ich es mir genauer an. Meine Finger fuhren über den feinen Stoff.

Hässlich war es nicht... Für meinen Geschmack nur zu gewagt, zu viel und dennoch zu wenig.

Aber der Fakt, dass er es mir ausgesucht hatte, sich mich womöglich sogar darin vorgestellt hatte, ließ mein Herz unwillkürlich höher schlagen.

Ich musste es noch einmal anprobieren.

Ich wollte nicht, dass es zu einem der vielen Teile wurde, das in den Tiefen meines Kleiderschrankes verschwand.
Dieses Stück war bedeutungsvoller als die meisten Sachen in meinem Ankleidezimmer.

Mit neugewonnener Motivation hüpfte ich aus dem Bett, streifte mir die Jogging-Shorts, das T-Shirt von Beinen und Armen, danach folgte die Unterwäsche.

Als ich sie mit dem, was Miguel ausgesucht hatte tauschte, zog ein Krampf durch meinen Magen.

Der schlichte weiße BH und die lila Höschen mit von Spitze verziertem Rand waren lächerlich.
Zum Glück hatte er sie nicht gesehen.

Mehrere Minuten studierte ich mein halbnacktes Spiegelbild.

Ich wollte den durchsichtigen V-String mit den Riemchen und den ebenfalls transparenten BH unbedingt genauso umwerfend finden wie er, dabei fehlte mir jedoch die Fantasie, die bei seiner Vorstellung mit ihm durchgegangen sein musste.

Seufzend drehte ich mich. Abgesehen von meinem Po, der raushing, waren die Dessous zumindest hintenrum in Ordnung.

Ich drehte mich weiter, um die 360 Grad zu vervollständigen, da klopfte es an der Tür.

Überhastet schnappte ich mir das T-Shirt, hielt es mir vor den Körper, denn zum Reinschlüpfen war es bereits zu spät.

Stirnrunzelnd musterte Alejo mich. "Was machst du hier?", wunderte er sich laut.

"Nichts, ich-" Mit dem Fuß schob ich die Einkaufstasche hinter einen Sessel. "-sortiere nur ein paar Sachen aus."

In dem Kaufhaus war es uns gelungen ihn abzuschütteln. Alejo, damit auch Papá, hatten keine Ahnung, in welchem Laden wir uns rumgetrieben hatten.

Meine Familie war streng katholisch. Sie durften nicht herausfinden, wo wir waren.

Misstrauisch betrachtete er mich, beließ es dann aber dabei. "Geh schlafen", sagte er lediglich und peilte wieder die Tür an.

Ich atmete bereits aus, als er meinen Namen sagte. Ich blickte auf.

"Zieh den Scheiß nicht für ihn an", mit diesen Worten verließ Alejo mein Zimmer.

Meine Wangen erröteten.

Woher wusste er es? Hatte er die Tüte gesehen? Waren wir ihn in dem Einkaufszentrum doch nicht losgeworden?

Stöhnend warf ich mich auf mein Bett, da realisierte ich es.

Der Spiegel.

Mein Oberkörper schoss hoch und meine Vermutung bestätigte sich.

Durch den Spiegel musste er das gesehen haben, was ich vorne mit meinem T-Shirt versuchte zu bedecken - die Dessous, meinen bloßen Körper.

Mit rot angelaufenem Gesicht ließ ich mich zurück in die Kissen fallen.

Eso es genial.

―⊱❖⊰―

Heute leider nur ein kurzes und eher langweiliges Kapitel :/
Morgen wird es wieder spannender, versprochen.

Ayana xx

Lady Black DressWo Geschichten leben. Entdecke jetzt