𝟑𝟗 - 𝐋𝐚𝐝𝐲 𝐁𝐥𝐚𝐜𝐤 𝐃𝐫𝐞𝐬𝐬

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So nervig es zu Beginn auch gewesen sein mochte, nun, fast vier Wochen nachdem mein durchgeknallter Bruder aufgetaucht war, konnte ich dankbar für seinen Besuch gewesen sein

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So nervig es zu Beginn auch gewesen sein mochte, nun, fast vier Wochen nachdem mein durchgeknallter Bruder aufgetaucht war, konnte ich dankbar für seinen Besuch gewesen sein.

Lorena bekam nicht mehr genug von mir. Sie wollte mir einfach nicht vom Hals bleiben.

Auch wenn ich immer so tat, als würde ich das super nervig finden, genoss ich insgeheim ihre Nähe und die Tatsache, dass sie mich irgendwie brauchte.

Ich war mir nicht sicher, warum sie sich so verhielt. Ich konnte nur raten und meine Vermutung begann mit einem A und endete mit einem T.

Lorena hatte Angst.

Oft schlief sie an meiner Schulter ein, während ich Anrufe tätigte.
Einmal begann sie schwer zu atmen, Schweiß perlte auf ihrer glatten Haut. Es war ein Alptraum, den sie hatte.

Ich fragte nicht, worum es ging, es war mir in diesem Moment schlichtweg egal, weil irgendein inkompetenter Bastard alles durcheinander gebracht hatte, aber jetzt war es mir wichtig.

Ich konnte mir ausmalen, worum es ging. Da war eine Menge Blut, eine zerbrochene Vase und mein Bruder.

Nach meinem ersten Mord, zu dem mich Papá drängte, konnte ich an nichts anderes mehr als die leblosen Augen eines unschuldigen College-Mädchens, das sich lediglich zur falschen Zeit am falschen Ort aufhielt, denken.

Manchmal verfolgten mich die honigbraunen Augen mit dem leeren Blick noch immer.
Doch inzwischen machte es mir nichts mehr aus. Inzwischen waren es unzählige Augen.

"Woran denkst du?" Lorena rutschte ein Stück höher, um mir besser ins Gesicht sehen zu können.

"Nichts." Ich ließ sie nie in meinen Kopf hinein. Sie wollte oft wissen, was dort vor sich ging.

Ächzend vergrub sie das Gesicht in meiner nackten Brust.

"Es ist Julio", sagte ich. "Von dem du träumst."

Ihr Atem auf meiner Haut stoppte für einen Moment.

"El hermano equivocado está en tu cabeza."

Auch wenn es verdammte Alpträume waren, wollte ich derjenige in ihren Träumen sein.

Sie rappelte sich auf. "Nein, es ist-"

"Julio."

Frustriert legte sie den Kopf schief, sah mich traurig an. "Miguel, das ist nicht fair."

"Ich weiß." Immerhin vögelten wir miteinander. Ich sollte sie in ihren Träumen jagen.

Seufzend krabbelte sie aus dem Bett. Offensichtlich hatte sie keine Lust auf dieses Gespräch.

Es war nicht so, dass ich mir aussuchte von Julio zu träumen

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Es war nicht so, dass ich mir aussuchte von Julio zu träumen. Mir wäre sein Bruder auch lieber, als das viele Blut, das blasse Gesicht und ein leeres Starren.

Noch immer sah ich das Blut auf mir, wenn ich in den Spiegel blickte.

Ächzend legte ich den Kopf in den Nacken.

Das warme Wasser prasselte auf mein Gesicht, als ich zwei Hände an meiner Taille und kurzdarauf die Anwesenheit einer männlichen Person hinter mir wahrnahm. Er drehte mich.

"Miguel, ich bin nicht in der Stimmung. Bitte la-"

Feurig legte er seine Lippen an meine. Nach wenigen Augenblicken konnte ich mich nicht mehr zurückhalten und erwiderte den Kuss voller Hingabe.

Seine Hände kneteten meinen Po. Ich stöhnte in den Kuss hinein.

Es war nicht das erste Mal, dass wir zusammen duschten und noch einiges mehr taten, aber dieses Mal war er so viel gröber als sonst.

Schwungvoll drehte er mich um, presste mich gegen die kühle Wand.

Er schlug auf meinen Hintern. Ich zischte.

War er wütend?

"Miguel, ich-" Ich schluckte das Wort wieder runter, als er in mich hineinstieß.

"Es tut mir leid", wimmerte ich.

"Dann mach es wieder gut. Zeig mir, wie leid es dir tut."

Jeder Stoß war Schmerz. Jeder Stoß war eine Träne. Jeder Stoß war ein Schrei.
Er trieb es alles aus mir heraus.

Miguel machte weiter, bis ich zum dritten Mal kam, er schließlich mit mir.

Grob zog er mich herum und als er mir ins Gesicht schaute, sah ich etwas in seinen Augen brechen.

In dieses Sekunde realisierte er, zum Einen, was gerade geschehen war und zum Anderen, etwas noch viel schwerwiegenderes.

Er sagte nichts, ließ lediglich von mir ab, schien zu gehen, doch dann überlegte er es sich anders und küsste mich leidenschaftlich.

Dieser Kuss war anders als jeder andere. Dieser Kuss bewies mir, dass ich diesen Mann heiraten wollte.

Er mochte nicht der perfekte Ehemann sein, aber er gab sich Mühe, und er war für mich da.

"Ich liebe dich, Miguel." Furchtvoll blickte ich in seine finsteren Augen.

Ich erwartete keine Antwort. Ich wollte es nur für mich alleine gesagt haben.

In den letzten Wochen waren seine Arme der einzige Ort, an dem ich mich sicher fühlte.
Er tröstete mich auf seine Weise so gut er konnte und ich schätzte das wirklich.

Er nahm mein Kinn und vereinte abermals unsere Lippen.

War das seine Antwort? War das ein "Ich liebe dich auch"?

―⊱❖⊰―

Ich bin im zweiten Teil gerade an einer Stelle, bei der ich einfach nicht weiter weiß:/ Deswegen bin ich unsicher, ob ich nach dem letzten Kapitel dieser Story schon mit dem Veröffentlichen des zweiten Bandes loslegen soll, weil die Möglichkeit besteht, dass ich keine Lösung mehr finde und die Geschichte somit kein richtiges Ende hat...

Was meint ihr?

Ayana

Lady Black DressWhere stories live. Discover now