𝟑𝟖 - 𝐋𝐚𝐝𝐲 𝐁𝐥𝐚𝐜𝐤 𝐃𝐫𝐞𝐬𝐬

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Mörder

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Mörder. Ich war ein Mörder.

Schluchzend drückte ich mein Gesicht tiefer in seine Halsbeuge.

Sachte ruhte Miguel's Hand auf meinem Rücken.

Ihn kümmerte es nicht, seinen Bruder verloren zu haben. Er wirkte kein Bisschen verletzt und ich glaubte, es lag nicht an seiner Bitternis. Die beiden mussten sich abgrundtief gehasst haben.

"Lorena, hör auf zu weinen", sprach er auf einmal. "Du hast dein Leben gerettet. Er hätte nicht eine Sekunde gezögert, abzudrücken. Er hätte keine einzige Träne für dich vergossen."

Ich schluckte schwer.

Er hatte recht.

Vorsichtig setzte ich mich auf, strich mir die Strähnen aus dem Gesicht.

"Hättest du-" Ich stoppte.

Miguel weinte nicht. Um mich erst recht nicht.

"Nein", antwortete er kühl. "Aber ich hätte ihn wie ein Baby zum Schreien und Weinen gebracht, bis er sich wünschte, deinen Platz einzunehmen."

Es war sein Ernst.

Schockiert starrte ich ihn an. Ein dicker Kloß nahm mir die Luft zum Atmen und das Blut kribbelte in meinen Adern.

Miguel war der Teufel, für den ihn alle hielten, doch er war es nicht rund um die Uhr.

Seufzend legte er seine Hand in meinen Nacken und drückte mich wieder an sich. "Sowas wird nie wieder passieren. Das verspreche ich dir", raunte er in mein Haar. "Du bist hier sicher."

Es gab keinen sichereren Ort auf dieser Welt, als der, wo Miguel war.
Er hätte mich heute mit seinem Leben beschützt, das wusste ich.

Achtsam begann er sanfte Küsse auf meinem Scheitel zu verteilen und mein Magen schlug einen Purzelbaum.

Warum konnte er nicht immer so sanftmütig sein? Ich brauchte das viel öfter.

Nach einer Weile begann er, unter mir unruhig zu werden. "Lorena." Er war wieder ganz der Alte, die Tonlage scharf. "Ich muss arbeiten. Geh von mir runter."

Ich schüttelte den Kopf, umklammerte ihn fester.

Gereizt ächzte er, wollte sich erheben, aber ich hielt ihn fest. "Lorena, lass mich los."

Als er keine Reaktion erhielt, rutschte er seufzend an die Bettkante, hielt mich fest und verfrachtete uns beide ins Arbeitszimmer.

Er stieß Luft aus, ließ sich auf seinen Sessel fallen. "Du weißt, dass du dich wie ein Kleinkind benimmst?"

Es war mir egal. Ich wollte nicht von ihm getrennt sein. Nicht jetzt.

"Kannst du mich einfach lassen?" Die Frage war keineswegs schnippisch gemeint. Ich wollte nur in seinen Armen ruhen, seiner rauen Stimme, dem Schlag seines Herzens lauschen und mich entspannen.

Miguel sagte nichts, doch erfüllte mir diesen Wunsch.

Er redete auf Spanisch. Ich liebte sein Spanisch. Es wirkte beruhigend auf mich, auch wenn die Worte, die er benutzte, es nicht waren.

"¡Trae a ese bastardo aquí!" Ich fuhr zusammen und spürte sofort seine warme, große Hand an meinem Rücken. "Me importa un carajo cómo lo haces. Tráelo aquí."

In Rage donnerte er sein Handy auf die Tischplatte. Wieder zuckte ich.

Er ächzte, sagte allerdings nichts.

Im Laufe seiner Telefonate wurde ich zunehmend müder, bis mir letztlich die Augen zufielen und ich in Frieden einschlief.

―⊱❖⊰―

Wie ihr wisst, schreibe ich ja gerade an dem zweiten Teil und wie ihr nicht wisst, ist dieser, denke ich, völlig anders, als ihr ihn euch vorstellt - vielleicht sogar wünscht, aber ich glaube trotzdem, dass er euch mit der Zeit überzeugen kann :)

Klammert euch nur nicht zu sehr an einer Idee fest... Ich will niemanden enttäuschen, wenn auf einmal ein gewisser Thiago Lezcano ins Spiel kommt🤭

Ayana xx

Lady Black DressWo Geschichten leben. Entdecke jetzt