𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝐗𝐗𝐗𝐈𝐈𝐈 ~ 𝐦𝐢𝐧𝐝𝐥𝐞𝐬𝐬

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„Wo gehst du hin?", wollte TaeHyung wissen, als wir gerade auf dem Weg zur nächsten Vorlesung waren.
„Ich muss nochmal mit Mr Jeon reden. Geh du doch schon mal vor", schlug ich ihm vor und lief auch schon zu seinem Büro.
Ungeduldig wartete ich davor, nachdem ich geklopft hatte, bis mich jemand herein bat.
Ich hörte einige Schritte, die auf die Tür zu kamen, bis er schließlich im Türrahmen stand.
„Guten Morgen Jimin, was ich kann ich-"
Hastig schubste ich ihn nach drinnen.
„Wir müssen reden."
„Jimin, was ist los? Ich habe gleich meine nächste Vorlesung?"
„Was hast du dort?!"
Wie ein Wahnsinniger starrte ich seinen Hals an. Auf diesem waren eindeutige Kratzer zu erkennen.

Das wird doch nicht TaeHyung gewesen sein?

„Jimin", versuchte er mich zu beruhigen.
„Betrügst du mich?", kam es wie aus der Pistole geschossen aus mir heraus.
„Was nei-"
Ich unterbrach ihn.
„Mit TaeHyung?"
Er schluckte.
„Was zur Hölle? Nein, natürlich nicht!"
Ungläubig schüttelt er den Kopf auf meine Aussage. Er wirkte gar angewidert.
„Aber TaeHyung war gestern Abend weg. War er bei dir?", hackte ich trotzdem nach.
„Niemand war bei mir, ich war zu Hause. Bei meiner Frau."
Weiterhin skeptisch blickend sah ich zu dem Schwarzhaarigen.
„TaeHyung hat Bilder von sich und dir."
Plötzlich schwand seine Gesichtsfarbe und er wurde ganz blass.
„JungKook?", besorgt sah ich ihn an.
„Woher hat er diese Bilder? Hattet ihr zwei mal was am laufen?", wollte ich stur wissen.
Er atmete tief ein und dann aus.
„TaeHyung hatte mich erpresst. Wir kennen uns schon eine Weile. All das war in dem Jahr, bevor du zu uns nach Harvard gekommen bist und ich dich kennengelernt habe."
Aufmerksam hörte ich ihm zu.
„Hattet ihr beide eine romantische Beziehung am laufen? Und wie lang ging das Ganze?"
Genervt verrollte er die Augen. Er wirkte äußerst überfordert jetzt darüber reden zu müssen.
„Ich war viel für ihn da, da seine Familie ihn nicht beachtete. Er war oft allein, hatte keine Freunde oder nur falsche, die ihn wegen seines Geldes ausnutzten. Als ich ihm dann die nötige Aufmerksamkeit schenkte, saugte er diese auf wie sein Lebenselixier. Er wurde abhängig von meiner Nähe. Doch ich sagte ihm, dass das nicht gehen würde. Und dennoch wollte er mehr. Immer mehr. Bis ich den Riegel vorschob, als er körperlich wurde und ich schließlich den Kontakt unterbrach. Das zog ihm komplett den Boden unter den Füßen weg und er rutschte ab. Suchte sich erstmals toxische Freunde mit denen er seine Freizeit mit Partys und Drogen gestaltete. Diese Niederlage ließ er jedoch nicht lang auf sich sitzen, bis er mich eines Tages erpresste. Als du dann wiederkamst, stoppte alles erstmals. Er hat ja mit dir zu tun."
Mit großen Augen starrte ich ihn an.
Ich konnte nicht glauben, was mir JungKook da gerade erzählte. Ich bekam unglaubliche Gänsehaut, bei dem Gedanken daran wozu mein bester Freund fähig war.
„Erzähl ihm nicht, dass ich dir das erzählt habe."
„Hat er dich erpresst mit ihm zu schlafen?"
Angewidert schaute er mich an.
„Natürlich nicht. Ich lasse mich nicht länger von ihm erpressen. Es ist alles in Ordnung, die Kratzer sind von meiner Frau."
Beschämend sah er zu Boden.
Wortlos nickte ich.
Eine Information, die ich nicht wissen wollte.
„Ich kann immer noch nicht fassen, wozu TaeHyung im Stande ist. Eine Frage habe ich noch. Diese Polaroid Bilder, wieso seid ihr euch dort so nah?"
Unruhig trommelte er mit seinen Fingern auf dem Tisch.
„Es gibt keine Fotos von uns zusammen."
Verständnislos blickte ich zu ihm.
„Ich habe sie doch mit eigenen Augen gesehen!"
Er verdrehte die Augen und holte genervt Luft.
„Jimin, bitte. Lass mich damit in Ruhe. Ich habe dir alles gesagt. Es hat aufgehört. Außerdem hatten wir nie etwas körperliches. Für ihn war ich nur ein Dozent, der ihn aufmunterte. Ich habe das nie zugelassen. Glaub mir, du bist mein erster."
Kraftlos stoppte ich alles zu hinterfragen und versuchte ihm einfach Glauben zu schenken.
Doch ich machte es mir zur Aufgabe, diese Bilder zu suchen und ihm zu zeigen.
Dann wird er mir glauben müssen. Und herausreden kann er sich dann ebenso nicht mehr.

—————————

Nachdem die ganzen Vorlesungen vorbei waren und TaeHyung noch eine AG hatte, lief ich schleunigst zu unserer Wohnung und stellte den ganzen Schrank auf den Kopf, nur um festzustellen, dass die Bilder weg waren.
Als hätte es sie nie gegeben.

Das kann nicht wahr sein.

Ungläubig durchsuchte ich jeden Winkel der Wohnung, auf der Suche nach den Bildern. Keine Spur. Sie waren weg.
„Das kann ich mir doch nicht eingebildet haben. Sie müssen hier irgendwo sein!"
Doch nirgendwo war auch nur der Hauch einer Spur.

TaeHyung's P.O.V.
„Herein."
Wütend betrat ich den Raum und schmiss die Tür ins Schloss.
„Wie kannst du es wagen meine halbe Lebensgeschichte zu erzählen? Mein Lebenselixier? Das ich nicht lache, das hättest du wohl gern", knurrte ich aufgebracht.
„Komm runter, TaeHyung."
Sein sanfter Tonfall beruhigte mich etwas.
Er gab mir schon immer das Gefühl endlich ein zu Hause gefunden zu haben. Jemand der mich nicht komisch findet.
Ich setzte mich auf seinen Pult und drehte mich zu ihm.
„Ich habe dich so vermisst, dass es mich fast getötet hätte."
Er lachte auf meine Worte.
„Ich bin hier. Und ich war auch nie weg."
Ich schluckte und sah zu Boden.
„Du warst bei Jimin. Und du liebst ihn mittlerweile wirklich nicht wahr?", durchbohrte ich ihn mit Fragen.
Fordernd hob ich eine Augenbraue und starrte ihn an.
Er atmete tief durch und sah ebenso zu Boden.
„Ich habe dich erpresst in meiner Nähe zu sein? Hast du das wirklich so empfunden?"
Ich bemerkte wie Wut in mir hochstieg. Enormer eifersüchtiger Zorn.
„Habe ich nicht."
Erwartungsvoll hob ich meine Augenbrauen.
Doch eine weitere Erklärung folgte nicht. Er log. Eindeutig.
„Gott ich hasse dich seitdem er hier ist. Niemand wird je so perfekt sein wie er, nicht wahr?"
„Gott TaeHyung!" plötzlich erhob er sich und stützte seine Hände neben mir ab und starrte mir intensiv in die Augen.
„Deine psychologischen Spiele machen mich wahnsinnig. Lass den Unsinn oder ich brech wirklich unseren Kontakt ab, denn es fuckt mich ab!", knurrte er zornig.
„Dann mach es!", schrie ich ihn aufgebracht an.
„Er ist so viel besser richtig?!"
Wütend schlug er neben mich, während sein Blick mich durchbohrte.
„Komm schon, Schlag mich! Wäre ja nicht das erste mal."
Aus Wut lief mir mittlerweile schon eine Träne aus dem Auge.
„Wieso bekommt Jimin immer alles, obwohl er ein schrecklicher Mensch ist?"
Urplötzlich begann er zu schmunzeln.
„Vielleicht ist ja hier gar nicht Jimin der Böse. Sondern der einzige Widerling, schon seit Anfang an bist du. Du gönnst einem auch nichts. Ja, Jimin ist hübscher als du.  Ach und... Jimin stöhnt ebenso besser als du."
Auf diese Aussage seinerseits, spürte ich ein tiefes Stechen in meiner Brust. Ein riesen Kloß bildete sich in meinem Hals, den ich kaum noch herunterschlucken konnte.
„Bekomm es endlich in deinen Kopf TaeHyung, lass mich in Ruhe du kranker Stalker!"
Abwärtend sah er mir in meine Augen, die sich langsam mit weiteren Tränen füllten.
„Verschwinde aus meinem Büro. Du kannst mich nicht erpressen!"
Schwächelnd hielt ich seinem kühlen Blick stand.

Du willst stark wirken, doch innerlich bist du mickrig.

Sein Blick wanderte zwischen meinen Augen und meinen Lippen umher. Sein Atem wurde schwerer. Er wurde schwächer.
„Komm schon, ich weiß dass du es willst."

𝐓𝐞𝐚𝐜𝐡𝐞𝐫'𝐬 𝐏𝐞𝐭 || 𝐏𝐉𝐌 𝐱 𝐉𝐉𝐊Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt