Kein Kuss und ein Durcheinander.

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Am folgenden Wochenende fand erneut eine Party statt. 
Dieses Mal im Studentenwohnheim neben uns.
"Ist das da Liam?", wollte ich wissen und sah durch die Menschenmenge, die sich im großen Aufenthaltsraum tummelte. Zayn stellte sich neben mich und nickte. "Jap, definitiv Liam."
"Und wem steckt er da so rigoros seine Zunge in den Hals?"
"Ella", mischte sich nun auch Niall ein und kippte den Inhalt seines Bechers in eins hinunter.
"Sie studiert Mathematik und hat auch schon auf der letzten Party mit Liam rumgemacht."
Ich zog meine Augenbrauen zusammen und versuchte die Frau besser zu erkennen. War das die gleiche, die bei ihm auf dem Schoß saß?
"Sie sehen sich seit der Party fast jeden Tag", erklärte Niall weiter und schnappte sich Zayns Becher. "Liam ist total verknallt in sie."
"Oje", hauchte ich und schüttelte meinen Kopf. "Dann wird sie bald die Flucht ergreifen."
Zustimmend nickten Zayn und Niall. 
"Wenn sie jetzt seit der letzten Party daten, dann wird er es ihr sicherlich bald sagen."
Erneutes Nicken meiner Freunde.
"Er lernt es einfach nicht."
Das Problem an Liam war nämlich folgendes: Er gab zu viel Gas.
Liam verliebte sich schnell. Sehr schnell. Manchmal reichte ein einiges Gespräch und er plante innerlich schon die Hochzeit und die Namen der gemeinsamen Kinder. Es folgten die ersten Dates und innerhalb einer Woche gestand Liam dann meistens seine Liebe. Die magischen drei Worte. 
Und bis jetzt sind alle Frauen davon gerannt. 
Keine hat ihn ernst genommen. 
Verständlich, nach nur wenigen Tagen.
"Vielleicht sagt er es ihr dieses Mal nicht so früh", murmelte ich hoffnungsvoll, bekam die Zweifel aber nicht gänzlich abgestellt. 

Irgendwann verlor ich meine Freunde aus den Augen. Wusste der Geier, wo sie abgeblieben waren, doch das hinderte mich nicht, mir ein neues Bier zu nehmen und planlos durch die Gegend zu schauen.
 "Suchst du wen?"
Erschrocken zuckte ich zusammen, drehte mich dann aber um und konnte ein Grinsen nicht unterdrücken. 
"Vielleicht ja dich", brummte ich, nahm einen Schluck Bier und ließ meinen Blick über seine Erscheinung gleiten. 
"Na, wie gut, dass du mich gefunden hast."
Grübchen erschienen und das Grün seiner Augen begann zu strahlen. 
"Wie gut von mir", stimmte ich nickend zu und scannte erneut seinen Körper.
Enge Jeans, halbgeöffnetes Hemd, viele Ringe - einfach ein Traum. 
Aber auch Harrys Blick glitt an meinem Körper herunter, fraß mich regelrecht auf und ohne, dass ich es verhindern konnte, regte sich bereits etwas in meiner Hose. 
Der Lockenkopf machte einen Schritt auf mich zu und beugte sich zu mir herüber, damit er näher an mein Ohr kam. 
"Du siehst scharf aus", hörte ich ihn murmeln, während sein Atem über meinen Hals strich. 
"Am liebsten würde ich jetzt über dich herfallen."
Sofort schoss ein Kribbeln durch meinen Körper und brummend schloss ich meine Augen. 
Wie auch immer er das machte, es gefiel mir. 
Als sein Körper dann aber plötzlich auf Abstand ging, öffnete ich meine Augen. Fragend sah ich ihn an, sein Blick lag wartend auf mir. Anscheinend war ich jetzt dran. 
Ich sah mich einmal um, leerte mein Bier und schnappte mir seine Hand. 
Hier waren eh alle betrunken. Keiner würde uns Beachtung schenken und selbst wenn... war mir eigentlich auch egal. 

Ich zog Harry hinter mir her, wusste selbst nicht so genau wohin, als ich es einfach nicht mehr aushielt und stehenblieb. Erneut sah ich mich um, öffnete eine Tür und schob den Lockenkopf einfach hinein. 
"Der Wäscheraum?"
Tja, anscheinend waren wir bei den Waschmaschinen gelandet.
"Für ein Himmelbett und ein Meer aus Rosen reicht meine Geduld nicht mehr."
Harry kicherte, drehte sich zu mir um und griff in mein Shirt.
"Ich brauche keine Rosen", kam es flüsternd über seine Lippen, sein Blick wachsam, als dieser auf meinen Lippen landete. Nervös schluckte ich, wand meinen Blick ab und glaubte ein leises Seufzen zu hören. 
Dann glitten seine Hände über meinen Oberkörper und der heiße Mann vor mir kniete sich hin. Sofort legte er seine Hand auf meinen harten Schwanz, drückte zu und entlockte mir ein raues Stöhnen. Die Grübchen kehrten zurück und als er dann begann meine Hose zu öffnen, wurde meine Kehle staubtrocken und die Vorfreude auf das Kommende nahm meinen ganzen Körper ein. 
Ohne ein weiteres Wort landete meine Hose samt Boxershorts an meinen Knöcheln, meine Finger gruben sich in die weichen Locken des heißen Mannes und als mein Schwanz dann in seiner heißen und feuchten Mundhöhle verschwand, schien mein Körper die Kontrolle zu verlieren.
"Oh Haz", kam es keuchend aus meinem Mund, während meine Hüfte unkontrolliert nach vorne stieß. Er nahm mich tief auf, ließ mich seinen Mund ficken und so dauerte es nur wenige Minuten, bis ich es einfach nicht mehr aushielt und mein Orgasmus über mich hereinbrach wie ein verdammter Tsunami.

Ich brauchte einige Minuten, um wieder klar im Kopf zu werden. Als ich meine Augen dann wieder öffnete und einigermaßen ruhig atmen konnte, sah ich zu Harry, welcher mich mit einem sanften Lächeln auf den Lippen ansah. 
"Geh mit mir aus", hauchte er, kam wieder näher und glättete mein Shirt. 
"Ausgehen?"
Ein leichter Anflug von Panik breitete sich in meinem Körper aus und automatisch wich ich einen Schritt zurück. 
Sofort änderte sich Harrys Gesichtsausdruck.
"Nein, so... so meinte ich das nicht", haspelte ich schnell, als ich die Verletzlichkeit und Enttäuschung auf seinem Gesicht sah. "Ich... ich war nur überrascht", gab ich zu und machte einen Schritt auf ihn zu. 
"Ich meine... Ausgehen wie... wie ein Date?"
Zögerlich nickte der Lockenkopf und die Unsicherheit, welche sich auf seinem Gesicht spiegele, passte so gar nicht zu dem jungen Mann, welchen ich kennengelernt hatte.
Aber ein Date?
Ich war ja nicht mal mit Danielle auf ein Date gegangen. Mein letztes war Jahre her. 
Und was machte man mit einem Mann auf einem Date?
Ging man einfach Essen?
Erneut erklang ein Seufzen und ließ mich meine Gedanken unterbrechen und den Kopf heben.
"Vergiss es einfach, Louis. Vielleicht habe ich einfach zu viel in diese Sache hineininterpretiert."
Zu viel?
"Ich dachte einfach... egal. Wir sollten wieder zu den anderen gehen."
"Nein, ich... ich habe nur-" - "Es war eine dumme Idee. Es ist alles cool zwischen uns, Louis. Ich meine... du kannst mich ja nicht mal küssen. Warum also solltest du auf ein Date mit mir wollen."
Das war es also.
Dieser Blick und das Seufzen.
Aber ein Kuss war für mich etwas sehr Intimes. Intimer als Sex sogar. Und eigentlich kannte ich Harry doch kaum. 
Gut, die letzten Tage hatten wir sehr viel Zeit miteinander verbracht. Auch außerhalb des Bettes. Aber da waren auch immer alle anderen dabei. 
"Ich... wir sehen uns", hörte ich ihn sagen, dann verschwand er aus dem Waschraum und ließ mich vollkommen durcheinander zurück.


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