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Weihnachten

5 Jahre später

"Louis Schatz, das Haus ist wirklich wundervoll", erklärte meine Mutter und stellte sich mit einem zufriedenen Lächeln neben mich. Mark folgte ihr und nickte zustimmend. "Danke", antwortete ich und schob meine Hände lächelnd in meine Hosentaschen. "Es war wirklich Glück. Eigentlich hatten wir ja nach einer Wohnung gesucht, aber wir konnten einfach nicht nein sagen."
"Wer hätte gedacht, dass das mit Harry so ernst wird", kam es lachend von Mark, wobei er mir zuzwinkerte. Meine Familie vergötterte meinen Freund.
"Also ich habe das von Anfang an gedacht", mischte sich Lottie ein und gesellte sich zu uns. "Ich auch", stimmte Daisy ihr zu und setzte sich einfach auf die Kücheninsel.
"Doris, es reicht jetzt!"
Ernest stemmte seine Hände in die Hüften und sah seine Schwester sauer an. "Harry hat Besseres zu tun." - "Ach ja?" - "Ja", brummte mein kleiner Bruder und schüttelte seinen Kopf. "Wir müssen den Weihnachtsbaum ins Haus holen", bestimmte er und sah meinen Freund, welcher bis eben noch artig auf dem Fußboden saß und sich von meiner kleinen Schwester die Haare flechten lassen hat.
"Also", begann mein Lockenkopf, wurde aber von meinem kleinen Bruder unterbrochen. "Das müssen die Männer machen. Das war doch schon immer so."
Amüsiertes Schnauben ging durch die Runde und Mark versuchte schon gar nicht mehr, irgendwie klarzustellen, dass er auch ein Mann war. Der Älteste, nur ganz nebenbei bemerkt.
"Und was ist mit Louis?", fragte Doris und wirkte alles andere als glücklich darüber, dass ihr Tun nun unterbrochen wurde. "Der zählt nicht. Der ist nur ein halber Mann."
"Na vielen Dank auch", brummte ich und verschränkte meine Arme vor der Brust.
Harry stand auf, streckte sich einmal und kam dann zu mir und dem Rest meiner Familie. "Du hast deinen Bruder gehört. Anscheinend holen wir jetzt den Weihnachtsbaum rein."
Ich reichte ihm den Schuppenschlüssel aus der kleinen Obstschale und bekam als Dank einen zarten Kuss auf die Wange. "Bis gleich."

"Oh, der ist aber wirklich schön", schwärmte meine Mutter, als der Baum dann endlich im Wohnzimmer stand. Es war kein leichtes Unterfangen mit Harry und Ernest. Zwar wollte mein kleiner Bruder den Baum mit Harry alleine tragen, aber der Größenunterschied machte das alles andere als leicht.
"Ernest?", wollte mein Lockenkopf dann wissen und sah mit einem Schmunzeln auf dem Gesicht zu meinem Bruder. "Dürfen denn halbe Männer wenigstens den Baum schmücken?"
"Na hör mal!"
Empört verdrehte ich meine Augen, schnappte mir den Karton mit Baumschmuck und hing dann einfach die erste Kugel an einen Ast. "Das sollten wir alle gemeinsam machen. Männer, Frauen und auch die halben Männer." Lottie bekam von mir einen Todesblick, welchen sie gekonnt ignorierte.
Als der Baum dann nach einer Stunde vollkommen überladen war, ließ ich mich seufzend auf das Sofa sinken. Es war anstrengend meine komplette Familie hier zu haben, aber ich konnte mir auch nichts Schöneres vorstellen.
Nachdem Harry und ich außerplanmäßig dieses Haus gemietet hatten, war schnell klar, dass dieses Weihnachten bei uns stattfinden würde. Es war die Idee meines Lockenkopfes und ich stimmte sofort begeistert zu.
"Hier."
Harry reichte mir ein Glas mit heißen Punsch und setzte sich mit einem zufriedenen Lächeln neben mich. "Wann kommt denn deine Familie, Harry?"
Mein Freund sah zu meiner Mutter, nahm einen Schluck aus seinem Glas und rückte ein wenig enger an mich heran, als sich auch noch Lottie mit auf das Sofa quetschte. "Sie kommen morgen früh. Gemma hat heute noch die Spätschicht."
Es würde das erste Mal sein, dass unsere Familien aufeinander trafen. Und ich war mehr als aufgeregt.
Dieses Weihnachten war in allen Bereichen komplett neu.

Spät am Abend, als Ernest und Doris bereits im Bett waren, kamen dann auch noch Niall und Zayn vorbei. Sie wollten am nächsten Tag zu Zayns Eltern fahren und ließen es sich nicht nehmen, wenigstens vorher noch einmal Tschüss zu sagen. Auf Liam mussten wir verzichten. Den würden wir erst wieder im nächsten Jahr sehen.
"Ich glaube, deine Schwester mag mich nicht", murmelte Niall neben mir, als wir uns in der Küche ein weiteres Glas Punsch holten. Schmunzelnd sah ich zu Phoebe, welche den Iren mit wütender Miene beobachtete. "Denk dir nichts dabei", lachte ich und klopfte meinem Kumpel auf die Schulter. "Du hast ihr den Mann geklaut. Sie wird darüber hinwegkommen." Überrascht hob Niall seine Augenbrauen und sah dann ebenfalls zu meiner Schwester, welche nun allerdings mit einem verträumten Blick zu Zayn sah, welcher sich angeregt mit Mark unterhielt.
"Sie war schon immer in ihn verknallt. Schon als kleines Kind. In ihrem Kopf hat sie immer von einer Hochzeit geträumt." Niall schmunzelte. "Obwohl er auf Männer steht?" - "Das hat sie da noch nicht kapiert."
Ich quetsche mich zurück auf meinen Platz, schaue glücklich in die Runde, wobei Harry seinen Arm um mich legt und mir einen Kuss auf die Schläfe haucht. "Genau so hatte ich mir das vorgestellt."
Zustimmend nickte ich und schmiegte mich noch ein wenig enger an ihn heran.
Wenn mir das einer vor fünf Jahren gesagt hätte
Für mich war es noch immer vollkommen unbegreiflich, dass Harry und ich noch immer zusammen waren. Irgendwie hatten wir den Uniabschluss geschafft, hatten uns Jobs gesucht und hatten in all der Zeit zusammengeklebt, wie Pech und Schwefel. Es gab nie einen Streit, zumindest keinen Großen und es lief einfach wie von alleine. Und wenn ich an die Zukunft dachte, sollte sich das auch niemals ändern.
"Hast du einen Moment?", unterbrach mich der Lockenkopf und erhob sich vom Sofa. Nickend stand ich ebenfalls auf und folgte meinem Freund nach draußen auf die Terrasse.
Fragend sah ich ihn an und runzelte meine Stirn. "Alles okay?"
Harry hatte einen seltsamen Blick drauf. Ich konnte diesen nicht richtig zuordnen.
"Ich weiß, dass dein Geburtstag erst morgen ist und eigentlich solltest du auch noch kein Weihnachtsgeschenk bekommen, aber ich halte es einfach nicht mehr aus."
"Okay?"
Er nickte, atmete tief durch und sah mich erneut an. Ein Zittern ging durch seinen Körper und schnell griff ich nach seinen Händen, damit wenigstens diese etwas Wärme bekamen.
"Wollen wir nicht reingehen?"
Mein Freund schüttelte den Kopf, atmete noch einmal durch und - kniete sich hin.
Meine Augen weiteten sich, mein Mund klappte auf, da begann er zu reden.
"Louis, Schatz, ich  ich  okay, eigentlich hatte ich das anders geplant. Äh... ich habe eigentlich eine kleine Rede vorbereitet, aber die ist aus Versehen im Papiermüll gelandet und dann kam die Müllabfuhr und ich wollte nicht alles noch einmal schreiben und dachte, dass mir das ja auch so einfallen würde, aber jetzt sind die Worte irgendwie weg und ich weiß nicht mehr, was ich sagen wollte. Dabei gibt es so vieles, was ich dir sagen möchte und-" - "Hey."
Leise lachend schüttelte ich meinen Kopf. "Beruhig dich, Sun. Es ist alles gut."
Perplex blinzelte mein Lockenkopf, nickte dann und drückte meine Hände etwas fester.
"Ich  ich kann nicht in Worte fassen, wie sehr ich dich liebe und ich bin mir sicher, dass sich das niemals ändern wird. Ich glaube, dass wir eine wundervolle Zukunft vor uns haben und wenn du möchtest, dann wird diese Zukunft bis an unser Lebensende gehen."
Er löste seine Hände aus den meinen und holte stattdessen eine kleine Schatulle aus seiner hinteren Hosentasche. "Möchtest du mein Für immer sein, Lou? Willst du mich heiraten?"
"JA! ER WILL!"
Erschrocken zucken wir zusammen und sehen zum Wohnzimmer, in welchem meine gesamte Familie hinter dem Fenster steht und uns breit angrinst. Mark hat sich unterdessen die Hand vor den Mund geklatscht. Er war es also, welcher für mich geantwortet hat.
"Was Mark sagt", sage ich schmunzelnd und bekomme wieder Harrys Blick.
"Natürlich will ich dich heiraten!"

Ende

Joa, Kinners,
das war es mal wieder.
Kurz und knackig.
Ich habe für die beiden allerdings noch einige Ideen im Kopf. Mein OS-Buch wird also ab und an mal Besuch von den beiden bekommen. Und vielleicht auch von Niall und Zayn.
Nun, vielen lieben dank für die Votes und die Kommentare.
wirklich, ich liebe sie und bin immer verdammt glücklich, wenn ich sie lese.
Aber wie geht es nun weiter?
Ich gönne mir ein paar Tage Pause und dann widme ich mich meinem Projekt, welches ich vor einiger Zeit auf Eis gelegt habe.
Vielleicht erinnern sich noch einige an "An deiner Seite."
Es war mal ein paar Tage online, bis ich es wieder runtergenommen habe.
Jetzt habe ich allerdings die nötige Zeit und auch Kraft mich diesem Projekt zu widmen und ich kann euch erfreulich sagen, dass es am 24.12 damit weiter geht. Beziehungsweise anfängt, denn ich habe die bisherigen Kapitel noch einmal umgeschrieben.

Habt bis dahin eine schöne Zeit...
Alles liebe, eure S.