Kapitel 14

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Ich öffnete die Tür und wollte gerade meine Schuhe an der Garderobe ausziehen, als mein Blick auf eine rosa Jacke fiel, die dort hing. Mein Gesicht hellte sich schlagartig auf, woraufhin ich laut rief: „Majaaa!" Ich hörte ein Rumpeln, und dann tauchte ihr Gesicht oben an der Treppe auf. „Na, kleiner Bruder?" 

Ihre großen eisblauen Augen strahlten mich an und ihre hellblonden Haare wellten sich wie immer wunderschön um ihr Gesicht, als sie die Treppe herunterkam. Unten angekommen, nahm sie mich fest in den Arm. Ich drückte sie mindestens genauso fest zurück: „Hab dich vermisst, große Schwester!" 

Wir verharrten noch ein paar Sekunden in der Umarmung, bevor ich mich von ihr löste und sie fragend anschaute: „Ich dachte, du kommst erst Morgen heim?" „Dachte ich auch, aber bei uns ist heute das letzte Seminar ausgefallen und da dachte ich mir, ich überrasche euch", lächelte sie.

Maja studierte seit einem Jahr Kunstgeschichte in Stuttgart und war meistens nur in den Semesterferien oder auch mal über ein langes Wochenende zu Hause. Früher, als sie noch daheim gewohnt hatte, schlugen wir uns fast jeden Tag die Köpfe ein, doch seit wir uns nicht mehr jeden Tag, sondern nur noch zu besonderen Anlässen sahen, waren wir ein Herz und eine Seele.

„Ich hab' uns Nudeln gekocht", mit diesen Worten zog sie mich in die Küche, wo schon Nudeln mit Tomatensoße dampfend auf dem Tisch standen. „Oh, lecker!", ich freute mich über mein Lieblingsessen, setzte mich an den Tisch und schaufelte mir gierig einen riesigen Haufen auf den Teller. Sie nahm sich ebenfalls etwas davon.

„Jetzt erzähl mal, wie geht's dir, Brudi? Was macht die Schule? Und was ist für die Herbstferien geplant?"
„Ja, also ehrlich gesagt, geht's mir gerade sehr gut. Schule ist bis auf Englisch und Spanisch eigentlich wie immer ganz machbar. Und für die Ferien ist so einiges geplant: Am Sonntag treffe ich mich mit Grace für unsere Foto-AG Hausaufgabe. Wir gehen zum Blautopf."
„Oh, da war ich ja schon ewig nicht mehr", schwärmte Maja direkt.
„Du kannst mitkommen", meinte ich und strahlte über meine eigene Idee.
„Nee, ist doch doof, wenn ihr da zu zweit eure Aufgabe macht und ich euch im Weg steh", meinte sie.

„Quatsch, du stehst nicht im Weg. Außerdem sind Grace' Brüder auch dabei. Andrew, ihr älterer Bruder, fährt uns und Timothy ... na ja, der ist eben auch dabei." Ich spürte, wie ich schon wieder rot wurde, als ich seinen Namen erwähnte.

„Aha, Timothy also", lächelte sie ahnungsvoll. Maja durchschaute mich immer sofort. Doch sie ging nicht weiter darauf ein und sagte dann: „Ja, wenn das so ist, komme ich gerne mit zu eurem Foto-Ausflug. Und weiter?"

„Ja, genau", erzählte ich weiter, „Timothy und ich sind außerdem Englisch-Lernpartner. Dafür ist unsere Aufgabe, gemeinsam einen Film auf Englisch anzuschauen und zusammenzufassen. Den schauen wir dann direkt nach unserem Ausflug hier bei uns an. Und dann, Maja pass auf, jetzt kommt's", ich war total aufgeregt, während ich erzählte, da mir währenddessen bewusst wurde, wie cool das alles war, „Ich bin auf die Halloweenparty von Henry eingeladen!" 

Maja ließ sich von meinem Strahlen anstecken: „Das hört sich wirklich alles sehr sehr cool an, Bruderherz. Ich freue mich für dich, dass so viel geplant ist."
„Und wie sieht's bei dir aus? Wie läuft das Studium?", fragte ich nun sie.

„Ach, eigentlich auch wie immer. Wir bekommen am Anfang des Semesters eine Aufgabe, unsere Dozenten lassen sich drei Monate nicht blicken und am Ende schauen sie sich unsere Werke an und fragen uns, warum wir so 'nen Müll fabriziert haben. Also pädagogisch sehr wertvoll", lachte sie, „aber egal, irgendwie klappt es schon immer." 

Ihr Blick wanderte zum Wohnzimmer: „Hast du Lust, gleich ein paar Runden Mario Party zu spielen?"
„Nur wenn du verlieren willst, Prinzessin", sagte ich grinsend, wohl wissend, dass meine rosa liebende Schwester, wie immer Prinzessin Peach, als Charakter wählen würde.
„Das werden wir noch sehen, Pilzkopf!" Auch sie kannte meinen Lieblingscharakter – Toad.


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Hallöchen ihr Lieben,

jetzt lernt ihr endlich auch mal Maja, Tristans große Schwester, kennen. Sie ist echt ein toller Mensch *-*

Und im nächsten Kapitel geht's dann zum Blautopf? Kennt den zufällig jemand :D

Falls euch das Kapitel gefallen hat, freue ich mich wie immer über eure Kommentare und einen Vote! <3

Eure Elena :)

Tristan und Timothy [BxB] - Wenn Bernstein Eis zum Schmelzen bringtTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang