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A M B R O S I A  G A R C I A

Geschockt reiße ich meine Augen auf, bevor ich anfange wie verrückt zu grinsen.

Lore sieht mich verwundert an. „Du hast also meinen Bruder geküsst?" frage ich sie.
Beschämend nickte sie. Ich kreische.

„Gott, ist das süß" entzückt sehe ich meine verwunderte beste Freundin an. „Es stört dich nicht?", Lores Stirn faltet sich in Stirn Falten. „So garnicht?" hackt sie nochmal nach.

„Noch einmal: Nein." erwiderte ich. „Warum sollte es auch? Wenn du ihn magst" füge ich Schultern zuckend hinzu. „Ausserdem seid ihr total süß" wiederhole ich mich.

Lorelai atmend erleichtert aus, so als hätte sie Angst gehabt das ich anders reagieren könnte.

Was ich niemals tun würde. Niemals würde ich mich zwischen die Liebe von zwei Personen drängen, Menschen verbieten sich zu lieben, niemals.

Ich weiß, wie schlimm es ist. Getrennt von der Person zu sein die man liebt, mit der man sich verbunden fühlt. Körperlich, sowie seelisch.

Ich weiß wie es ist wenn da nur leere ist, nachdem die Person weg ist. Krieg der in deinem Herzen tobt, und kurz davor ist dich auseinander zu nehmen.

So habe ich mich gefühlt. Jeden einzelnen Tag habe ich mein tobendes Herz versucht zu besiegen. Ich habe versucht nicolas zu vergessen.

Weinend tanzte ich jede Nacht zu unserem Lied, drehte mich in den tiefsten Nächten im Kreis, in meinen schlaflosen Nächten.

Ich sehnte mich jede Nacht nach seinen Berührungen die ich an jenem Abend spüren durfte.

Ein »Nicolas und Ambrosia« würde es nie wieder geben. Ich werde Papá nicht wieder hintergehen. Es ist ein Segen das er mir überhaupt die Rückkehr gewährte.

Oder?

Wird mein verräterisches Herz mich und ihn verraten? Sowie ich es auf der Party tat?

Ich erinnere mich an seine weichen Lippen die meine zarte Haut streiften. Wie seine muskulösen Arme mich enger an sich pressten. An das kribbeln was ich nach jeder Berührung verspürte.

„Hallo?", lorelai fuchtelt wie eine irre mit ihren Händen vor meinem Gesicht rum. „Oh, Lo siento" entschuldige ich mich, mit meinen Gedanken ganz wo anders.

„Hey, alles in Ordnung?" höre ich ihre zarte Stimme fragen. Ihre blauen Augen sehen mich mit Sorge an.

„Was ist los, süße?" „Nicolas der wichser" Sage ich wütend. „Hä?" Verwirrt sieht sie mich an.

„Ich dachte du und er-"„ich liebe ihn" „oh" erwidert sie.

Ich lache. „Ja, oh". Still schweigend stehen wir in dem halb leeren Flur. Sie beißt sich nervös auf ihre Unterlippe.

„Ich liebe deinen Bruder" gesteht sie mir. „Also, so richtig lieben, denke ich." „keine Schwärmerei?" „keine Schwärmerei." kichert sie.

Erfreut klatsche ich in meine Hände. „Ich freu mich so" fest nehme ich sie in den Arm. Sie erwidert es zögernd, was mich in ihr schwarzes Haar lächeln ließ.

𝐉𝐔𝐒𝐓 𝐇𝐄𝐑 𝐄𝐘𝐄𝐒 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt