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L O R E L A I S M I T H

Lachend bewege ich meinen Körper zu der Musik, die ich während des aufräumens auf voller Lautstärke angemacht hatte.

Es war bereits 3 Uhr Morgens, und meine Eltern waren weg, sowie Mike, der sich vor vier Stunden zum Party machen bei mir verabschiedet hatte.

Was heißt das ich alleine war, und machen konnte was ich will. So laut sein konnte wie ich will.

Meine Nachbarn tuen mir ehrlicherweise etwas leid, aber nicht so leid das ich die Musik leiser stellen würde.

Ich denke an Lorenzo. Seine Abwesenheit ist hart für mich, auch wenn ich weiß das es wegen meinem Bruder ist.

Es kann nur wegen ihm sein. Warum sonst sollte er so kalt zu mir sein? Mich ignorieren?

Oder?

Hab ich doch was falsch gemacht? Bin ich nicht Lustig genug? Bin ich zu hässlich, zu fett?

Ich sehe in den Spiegel meines Zimmers. Eine kleine Träne fließt mir aus meinem linken Auge, die eben noch voller glückliches Strahlen leuchteten.

Das strahlen war weg. Beängstigende leere sah mich durch mein Spiegel Bild an.

Ich sehe so hässlich aus. Deswegen ignoriert er mich, oder?

Wäre mein Selbstbewusstsein nur annähernd wo groß wie meine Selbstzweifel, würde ich mir diese ganzen Fragen gar nicht erst stellen.

Doch das ist leider nicht so. Ich bin unsicher, beeinflussbar.

Ich bin schwach.

Jeder Atemzug lässt mich schwächer werden, trauriger werden.

Jedes gemeine Wort lässt mich glauben ich sei nicht gut genug.

Ich dachte, ich wäre einmal genug, könnte einmal unbeschwert lachen, ohne danach enttäuscht zu werden und wieder in mein schwarzes Loch zu fallen.

Ich dachte, ich könnte mich einmal hübsch fühlen.

Nur ein einziges Mal.

Es gibt Menschen die berühren etwas in dir, heilen dich Stück für Stück. Ohne groß etwas zu machen, oder gar mit der Absicht es zu tun.

Sie tuen es einfach, wie aus Zauberhand.

Tuen etwas was man selbst schon so lange versuchte, sie tun es ohne das man weiß wie oder warum sie es ausgerechnet bei dir machen.

Lorenzo war so eine person. Ein Heiler der gebrochenen, und das ohne etwas zu tun.

Er war einfach da. Seine Anwesenheit war genügend, um mir ein Gefühl von Wohlbefinden zu verschaffen.

Er lachte mich an, mit seinen hinreißenden Augen.

Oh lieber Gott, diese Augen haben mir gezeigt wie es sich anfühlt zu leben.

Er sagte mir wie wunderschön ich sei,und ich glaubte es ihm. Sowie ich jedes seiner Worte glaubte, aber seine Kälte zeigt mir das es am Ende nicht reichte.

Das ich am Ende nicht reichte.

Ich bin so enttäuscht. Nicht von ihm, sondern einzig und allein von mir selber.

Wieder mal wenden sich Leute von mir ab, und es tat weh. Das wissen , erneut nicht genug zu sein erzeugte Wunden in mir.

Sie ging tief. Beinahe tiefer als jede andere Wunde.

Weil sie durch seine Kälte meines Herzens gegenüber erzeugt wurde. Durch die Abwesenheit von der Person die ich liebte.

Lorenzo Garcia, der beste Freund meines Bruders.

𝐉𝐔𝐒𝐓 𝐇𝐄𝐑 𝐄𝐘𝐄𝐒 Where stories live. Discover now