31. Silph Co.

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Der Präsident der Silph war nicht kooperativ.

Bashou kehrte zwei Tage nach dem Treffen ohne die Pläne oder den Prototypen zurück, am folgenden Morgen brachen wir mit vier Aktionsteams zu je sechs Leuten auf. Die Vorstände Akida, Toyoshi, Athena und Atlas leiteten jeweils eines der Teams. Unter den ausführenden Rüpeln befanden sich Umi und seine Brüder, außerdem die drei Agenten Bashou, Buson und mein persönlicher Freund Dance-a-lot. Immerhin waren wir nicht in einer Einheit untergebracht. Nicht einmal im selben Einsatzgebiet. Die vier Teams stürmten das Gebäude und sicherten die Lage, ehe der Boss auch nur das Foyer betrat. Akio, Furu und ich folgten ihm zum Aufzug, der uns zum Büro des Präsidenten bringen sollte.

Im Aufzug erwarteten uns zwei Wissenschaftler. Einer von ihnen war ein langer Kerl mit mandelförmigen Augen und einer Brille. Er grüßte uns mit einem knappen Kopfnicken, richtete seinen Blick allerdings nur auf Furu. Der andere Mann war kleiner, hatte eine gebeugte Haltung und einen albernen Kinnbart. Er deutete eine Verbeugung an, als er den Boss sah.

Akio trat vor die beiden Männer. »Was habt ihr hier zu suchen?«

Der kleine Mann lächelte. Er betrachtete erst Akio, dann mich und schließlich den Boss. »Man nennt mich Lambda. Ich bin einer der führenden Wissenschaftler in den Forschungsprojekten der Silph. Das heißt, ich war es. Ich war von Anfang an dafür, Ihnen die Möglichkeit zu eröffnen, den Meisterball zu nutzen.«

»Waren Sie das?« Sakaki spannte sich. Er war einen halben Kopf größer als Lambda. »Und jetzt

wollen Sie was?«

»Ich will die Seiten wechseln.« Lambda kicherte. »Ich bin sicher, sie brauchen fähige Männer. Wie mich.«

Akio streckte seinen Arm zur Seite, um die beiden Wissenschaftler daran zu hindern, den Aufzug zu verlassen. »Weshalb sollten wir dir vertrauen?«

Der größere Mann schüttelte bedächtig den Kopf. Seine Stimme war sanft und leise. »Lambda ist nicht mehr Angestellter der Silph. Wir haben beide noch vor Ihrem Eintreffen unsere Kündigung eingereicht. Er hat mich dazu bewogen, als er von Ihrer Spionage erfahren hat.«

Sakaki schüttelte den Kopf. »Hat er das?«

Lambda nickte. »Ihre IT war sehr darauf bedacht, ihre Spuren zu verwischen. Aber mir entgeht so schnell nichts. Es ist eine Schande, dass ich nicht für die Sicherheit der Firma verantwortlich war.«

»Was ist mit Ihnen?«, wandte sich der Boss an den anderen Mann. »Wer sind Sie und was sind Ihre Beweggründe?«

»Mein Name lautet Mao. Ich bin Wissenschaftler und ich glaube, wir hatten bereits das Vergnügen. Wenn auch nur schriftlich. Ich hatte mich seinerzeit für Ihr Forschungsprojekt beworben. Die Idee, ein Pokémon künstlich zu erschaffen, reizt mich. Die Silph nutzt meine Fähigkeiten nicht aus und sie bezahlt zu schlecht. Außerdem ist Tiksi nicht der Ort, an dem ich zu leben gedenke.«

Sakaki nickte. »Ich verstehe. Ich werde über Ihre Angebote nachdenken. Wenn Sie den Aufzug verlassen und sich in die Obhut meiner Leute übergeben würden?«

Die beiden Wissenschaftler traten ins Foyer.

Der Boss wandte sich an Akio: »Bring die beiden in den zweiten Stock zu Atlas. Er soll sie im Auge behalten. Wir werden später entscheiden, was aus ihnen wird.«

»Verstanden.«

Ich folgte Sakaki und Furu in den Aufzug.

Wir warteten vor dem Büro des Präsidenten auf Akio. Der Boss gab ihm die Anweisung, den Zugang zu sichern, ehe er mit Furu und mir den Raum betrat.

Der Präsident, ein alter Mann, kauerte hinter seinem Schreibtisch. Sakaki und Furu stellten sich je an einer schmalen Seite des Tisches auf, während ich die Sekretärin im Auge behielt.

Verborgene LegendenDonde viven las historias. Descúbrelo ahora