sieben

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• Marcos Sicht •
Ich saß unten mit Auba und Nuri in der Lobby und hörte den beiden lachend zu, wie sie sich darüber stritten, wer in FIFA der bessere sei.
"Was willst du bitte? Ich bin viel schneller als du.", fauchte Auba und grinste triumphierend als Nuri verstummte und beleidigend durch die Gegend starrte.
Mats, Erik und Ilkay waren auf der anderen Seite der Lobby und lachten lauter als sie es jemals taten. "Was machen die eigentlich?", fragte schließlich Nuri und stand genervt auf. "Als ob es da eine PS4 gibt?", schrie Nuri aufgeregt und musterte Auba auffordernd zu.
"Bro, FIFA?", sagte Nuri und rannte mit Auba in den anderen Raum um dort ihm beweisen zu können, dass er in Fifa besser war als er. Während alle auf der anderen Seite lachten und spielten, saß ich alleine in der Lobby und starrte nach draußen auf das weite Meer. Es war schon spät - 21 Uhr oder so, aber das störte mich kaum. Überall waren Lichter und auch der Strand leuchtete hell.
"Marco, wo sind die anderen?", fragte mich eine männliche Stimme und stand vor meinem Blickfeld. Herr Tuchel verschränkte seine dünnen Arme und hielt ein Blatt Papier in der rechten Hand. Mir fiel erst jetzt auf, wie groß und wie schlank er eigentlich war, trotzdem strahlte er Freudigkeit und Zufriedenheit aus. Ich zeigte mit meinem Finger auf die andere Seite der großen Lobby von der lautes Gelächter kam.
"Komm mit.", forderte er mich auf und lief ohne einen Ton davon. Ich folgte ihm und lächelte schüchtern als ich die anderen Jungs in der Lobby versammelt sah. Ein paar saßen auf den Sesseln und den Sofos, andere standen an der Bar und der Rest saß auf dem Boden und schauten dem Fifaspiel von Nuri und Auba gefesselt zu. Als sie jedoch den Trainer vor ihnen stehen sahen, standen sie ohne ein Wort auf und grinsten ihn zufrieden an.
"Also Jungs, morgen um 9 Uhr gibt es Frühstück und ich erwarte von euch, dass ihr alle pünktlich beim Essen erscheint."
Jeder von uns starrte Ilkay an und lachte über ihn, weil er der war, der inmer zu spät kam. Auch wenn man ihn daran erinnerte, pünktlich zu erscheinen, tat er komischerweise immer das Gegenteil und kam meistens 30 Minuten später.
"Ich erwarte von euch, dass ihr am Morgen in eurem Zimmer seid und nicht in irgendwelchen anderen Zimmern, so dass man euch nicht mehr findet. Ihr seid keine kleinen Kinder mehr, die man überall suchen muss."
Dieses Mal starrte jeder Nuri und mich an, da wir uns die meiste Zeit vor den anderen versteckten und sie mit gewissen Dingen bewarfen - wie Kleinkinder eben nur anders.
Ich dachte über die guten alten Zeiten als Kind nach in denen man alles machen konnte und man nie wirklich dafür verurteilt wurde. Okay, man bekommt vielleicht sein Lieblingsspielzeug nicht, aber von denen hatte ich genug. Ich wusste noch ganz genau, wie ich damals mit meinem Vater draußen im Garten gespielt hatte und ausversehen mit dem Ball das Fenster kaputt machte. Meine Mutter war zornig, doch mein Vater war ruhig geblieben und beschützte mich; er wusste einfach, dass ich irgendwann ein Großer werde. Immerhin sagte er es mir jedes Mal, wenn ich ein Jugendspiel hatte.
"Ist das Ihre Tochter?", fragte Roman und pfiff ihr hinterher.
Herr Tuchel nickte und ich blickte die Frau von unten bis nach oben an. Als ich jedoch ihr Gesicht sah, stockte ich zusammen. Ist das nicht die Frau, mit der ich ein paar Nächte verbracht hatte?

• Josephines Sicht •
"Wie gesagt sie ist für euch ein Tabuthema.", sagte mein Vater zu 'seinem' Team und nahm meine Hand. Ich wandte mich zu ihm und starrte in die grün-braunen Augen des Mannes, von dem ich wusste und auch erwartete, dass er die Finger nicht von mir ablassen würde. Ich wusste, dass er mich nie als Tabuthema ansehen würde - ihm ist das egal. Er lächelte mich dreckig an und brach den Augenkontakt schließlich ab als mein Vater auf mich einredete.
"Bist du nicht müde?", fragte er mich fürsorglich und ließ meine Hand endlich los.
Ich nickte langsam den Kopf. "Ein bisschen.", antwortete ich leise. Ich tat es mir immer schwer, wenn viele, fremde Menschen mit mir in einem Raum versammelt waren und zuhören konnten, wie mein Vater mich wie ein Kleinkind behandelte.
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Ich zog mein Kleid aus und faltete es zusammen um es wieder in meinen Koffer hineinzupacken. Mir war es wichtig, dass auch in meinem Koffer und in meinem Zimmer Ordnung war, weshalb ich immer wieder jede Seite des Raumes intensiv durchschaute um nach Unordnung zu suchen, doch dieses Mal war ich zu müde dafür. Ich war nur in Unterwäsche gekleidet und wollte mich gerade anziehen als es um halb eins am Morgen an der Tür klopfte. Ich nahm mir ein nächstgelegenes Handtuch aus der edlen Kommode und zog es mir über.
Ich vergaß aus dem Spion zu gucken, doch es wunderte mich nicht, wer um halb eins vor meiner Zimmertür stand.

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rechtschreibfehler könnt ihr behalten.
ich hoffe euch gefällt das kapitel.
nächstes kapitel wird schmutzig.
hrhr.
gute nacht. rrraarw.


unknown. //marco reus.Where stories live. Discover now