vierzehn

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Das Kapitel ist ein bisschen länger geworden als erwartet, sorry.
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Marcos Sicht

Ich war etwas aufgewühlt nach dem Gespräch mit dem Trainer, weswegen ich nichts mehr von meinem Abendessen aß. Mir ging es schon heute nach dem Training nicht gut und dann sah ich noch Josephine und Moritz im Hotelgarten obwohl ich ihr klargemacht hatte, sich von Moritz fernzuhalten. Heute war einfach nicht mein Tag - so wie immer.
Auba, der gegenüber mit seinem Handy in der Hand saß, starrte mich bedrückt an und deutete mit einer Handgeste auf meinen noch vollen Teller. "Bro, you should eat something. I mean, the coach would be disappointed, if you don't eat anything.", sagte Auba schließlich nachdem er sein Handy weglegte und sich ein Gurkenstück von meinem Teller nahm.
Ich schüttelte meinen Kopf und schob den Teller zu Auba, der sehensüchtlich die Gurken anstarrte. "I don't know, I'm not that hungry as I supposed.", antwortete ich und verschränkte meine Arme.
Mein Blick wanderte zum essenden Auba zu Josephine, die alleine am Tisch saß und jeden einzelnen im Raum anschaute. Unsere Augen trafen sich kurz, doch ich blickte sofort weg. Wer weiß ob der Tuchel sowas bemerkt?, dachte ich ironisch und lächelte Auba an. "I will be gone for a minute, okay?", meinte ich leise und stand auf, während Auba mit vollem Mund nickte.

"Hi.", begrüßte mich Josephine grinsend als ich vor ihr stand. "Was hat mein Vater zu dir gesagt?", fragte sie aufmerksam und legte ihre schlanken Arme auf den Tisch.
"Nichts Wichtiges.", entgegnete ich lügend. "Der wollte nur wissen ob es mir besser geht als heute Mittag. Hab' mich übergeben."
Ich wollte nicht, dass Josephine wusste was ihr Vater mir wirklich gesagt hatte, weil ich nicht wissen konnte, was Josephine tun würde. Wahrscheinlich würde sie zu ihrem Vater gehen und ihn zur Rede stellen und dann wäre Thomas' Verdacht noch größer.

Josephines Sicht

Er tat mir unendlich leid. Sein Blick war gekränkt, seine Haut war bleich und seine wunderschönen Augen waren glasig. Ich lächelte ihn zumutend an und zeigte mit einem Finger auf den Stuhl, der gegenüber von mir stand, doch er winkte ab.
"Ich will nicht, dass dein Vater uns sieht.", meinte er gelassen und hustete in seine Hand, die vor Hitze rot war.
Ich spürte wie mein Herz innerlich Freudensprünge und Saltos machte, weil er unendlich süß aussah, wenn er krank war, aber trotzdem konnte ich die Dinge nicht vergessen, die mir Moritz gesagt hatte. Ich wollte Marco schon den ganzen Tag über nach einem Gespräch fragen und jetzt wäre eigentlich die perfekte Chance, aber wie ich gemerkt hatte, wollte er nicht hier mit mir reden.
"Können wir nachher vielleicht miteinander reden?", stotterte ich leise und blickte tief in seine Augen, die müde und kaputt aussahen.
Er nickte zustimmend und schmunzelte vor sich hin. "Ich wollte dich eigentlich das selbe fragen.", entgegnete er. "Ich komm' heute Abend zu dir, ja?", fügte er ernst hinzu und entfernte sich ohne ein weiteres Wort und ohne auf meine Antwort zu warten von mir.
Ich hatte das Gefühl, dass ich etwas falsch gemacht hatte. Irgendetwas was Marco nicht gefiel sonst wäre er nicht so ernst gewesen wie gerade eben.

Es saßen immer weniger Menschen im Speisesaal und mir kam es so rüber als würde die Zeit blitzschnell vergehen - auch wenn ich meine Zeit nur damit verbrachte aus dem Fenster zu schauen und die wunderschöne Aussicht zu genießen. Überall waren helle Lichter und die ganzen Sterne strahlten um die Wette.
Meine Gedanken schweiften immer wieder von meinem Vater zu Marco.
Mein Vater hatte mir heute gesagt, dass er den dringenden Verdacht hat, das was zwischen Marco und mir laufen würde und er heute auch Marco zur Rede stellen wollte. Ich wusste, dass Marco mich vorhin angelogen hatte als er mir erzählt hat, dass mein Vater ihn gefragt hat, wie es ihm ginge.
Aber ich wusste auch, dass ich irgendetwas falsch gemacht hatte. Wieso sollte er denn mit mir reden, wenn ich nichts falsches gemacht habe?
Ich begab mich in mein Zimmer und wartete auf das Klopfen von Marco um ihn endlich bei mir zu haben und mit ihm reden konnte.
Ich trug mein altes, langes T-Shirt, welches ich seit über 3 Jahren besaß und es damals sogar noch zur Schule getragen hatte, was ich heute nicht ner verstehen konnte. Das T-Shirt war total ausgeleiert und kitschig, weshalb ich es nur noch als Schlaf-T-Shirt benutzte. Es war Mitternacht und ich war endlos müde, fing an die Sekunden zuzählen bis Marco endlich an meiner Zimmertür klopfte.

"Josephine?", hörte ich Marcos Stimme plötzlich von draußen. "Mach' mal bitte auf.", flüsterte Marco.
Ich öffnete die Tür und sah Marco mit seinem Handy, die er als Taschenlampe nutzte in der Hand.
Ich bat ihn leise herein und lief ihm hinterher bis er vor meinem Bett stehen blieb. Er blieb für eine Weile still und atmete tief ein bis er etwas von sich gab. "Wieso sehe ich dich einen Tag, nachdem ich dich vor Moritz und Erik gewarnt habe, mit Mo im Hotelgarten?" Seine Hände waren fest zusammengedrückt und sein Ton war zornig. "Wieso hörst du nicht auf mich?"
"Marco, wir haben uns nur unterhalten.", antwortete ich mit einem aufmunterndem Klang.
"Ach ja, über was?" Er drehte sich zu mir und erst jetzt sah ich die Wut in seinem Gesicht.
"Eigentlich kurz über uns, aber hauptsächlich über dich." Marco blieb nach meinen Worten erneut still und gab mir einen fragenden Blick. "Deswegen wollte ich auch mit dir reden.", sagte ich und setzte mich auf das Bett.
Marco stand schockiert und versteinert da und gab kein weiteres Wort von sich, während ich innerlich ausrastete, weil ich nicht wusste was er dachte.
"Schieß los.", meinte er schließlich und saß sich neben mich ans Hotelbett.
"Naja, ich habe jetzt nicht viel zu sagen, aber wieso findest du es so schlimm, wenn ich mit Moritz meine Zeit verbringe?", fragte ich ihn und gähnte.
"Weil -" Er rutschte näher an mich und strich mir über meine warme Wange. "Weil ich dich nur für mich will, nur darf ich das nicht."
"Und deswegen schläfst du mit anderen Frauen?", sagte ich und verschränkte enttäuscht meine Arme.
"Woher weißt du das?", fragte er schockiert und stand mit ebenfalls verschränkten Armen auf.
"Woher weiß ich was?" Er hatte sich somit selbst verraten, dass ich nicht die einzigste Frau in seinem jetzigen Leben war, doch trotzdem liebte ich ihn und würde auch nicht von ihm loskommen.
"Woher weißt du von meinen früheren Verhältnissen mit anderen Frauen?" Er lief hastig hin und her und schob seine Hände in seine Hosentaschen.
"Ist das jetzt so wichtig?" Ich stand ebenfalls auf und stellte mich vor ihn. "Ist das so wichtig von wem ich die Infos weiß? Wieso schwärmst du so von mir oder wieso machst du mir so viele Hoffnungen, wenn du eigentlich mit zigtausend anderen Frauen rumvögelst?", schrie ich ihn laut an und war genauso wie Marco geschockt.
"Josephine -" Er verkürzte den Abstand zwischen uns und legte eine Hand auf meine Schulter.
"Fass mich nicht an!", kreischte ich mit Tränen in den Augen.
"Du weißt garnicht, wie glücklich du mich machst.", entgegnete Marco leise und blickte traurig auf den Boden. "Bitte wein' nicht.", flehte er mich an und griff nach meiner Hand. "Ich verspreche dir: ich lasse dich nicht fallen, wenn wir wieder in Dortmund sind.", hauchte er leise in mein Ohr und wischte mir eine kommende Träne weg. "Du bist und bleibst die Einzigste für mich, versprochen."

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Hallo,
ich update gleich nochmal, weil es mir endbeschissen geht und ich Ablenkung brauche. Dieses Kapitel ist ein bisschen länger als die anderen (1276 + Wörter) und ich hoffe es gefällt euch...
Hinterlässt bitte ein paar Kommentare, wäre mega lieb (:

unknown. //marco reus.Where stories live. Discover now