Warum bin ich so blöd?! ✔

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Nachdem mich Harry für ein paar weitere Minuten mit undefinierbarem Gesichtsausdruck angestarrt hatte, wurde mir ziemlich unbehaglich zumute, weshalb ich den Stoff meines Kleides ungeduldig in meiner Hand zwirbelte.

Schließlich breitete sich ein leichtes Lächeln in seinen Mundwinkeln aus und er spazierte zur Türe, die er dann aufsperrte und mit einer einladenden Handbewegung nach draußen deutete. Ich wusste nicht, warum, aber ich wollte das Zimmer nicht verlassen, es war hier so angenehm warm...

Natürlich sagte ich das nicht, sondern verließ regelrecht fluchtartig Harrys Zimmer. Ohne viel zu überlegen, wandte ich mich schnell zu meinem Zimmer um, um das Kleid hinein zu legen. Als ich die Türklinke herunterdrückte und eintrat, traf mich fast der Schlag!

Es war eiskalt in diesem Zimmer. Bibbernd rannte ich zum Fenster, das sperrangelweit geöffnet war und die kalte Luft hereinströmen ließ. Ich konnte mich nicht erinnern es geöffnet zu haben. Mit einem lauten Knall machte ich das Fenster zu und fragte mich verzweifelt, wie ich diese Nacht mit der dünnen Decke überleben sollte. Ich fuhr mir einmal mit der Hand durch die Haare, atmete tief durch und drehte mich dann um.

Harry stand schon grinsend in der Türe. Schnell faltete ich das Kleid zusammen und verstaute es auf meinem Bett, dann sah ich Harry abwartend an, während mir die Kälte in die Glieder kroch. Mit jeder Sekunde, die ich stehen blieb, fingen meine Muskeln an unkontrollierter zu zittern, bis ich beschloss einfach an Harry vorbei zu gehen.

Zu meinem Erstaunen protestierte er nicht, sondern schloss lediglich die Tür und folgte mir die Treppen hinab. Wir hatten mehr Zeit in seinem Zimmer verbracht, als ich geglaubt hatte, es begann schon Abend zu werden. Ohne mein Kleid fühlte ich unbeschreiblich viel wohler, sofern man sich in der Wohnung seines Entführers überhaupt wohl fühlen konnte...

Etwas ratlos ließ ich mich auf die Couch sinken und betrachtete meine Fingernägel. Hm, ich hätte sie mir nicht streichen dürfen, die lila Farbe begann bereits abzubröckeln und morgen würde es wahrscheinlich schrecklich aussehen... Aber halt! Was interessierten mich eigentlich meine Fingernägel?!

Beschämt richtete ich meinen Blick auf Harry, der mich mit hochgezogenen Augenbrauen beobachtete.

>Also...< begann ich mit leiser Stimme. >Danke für die Klamotten. <

Daraufhin herrschte wieder bedrückendes Schweigen, bis Harry sich schließlich zurück lehnte und die Hände hinter dem Kopf verschränkte, er wirkte gar nicht unbehaglich.

>Also, wie geht's dir so? < fragte er schließlich.

Was sollte das jetzt werden? Small-Talk? Etwas verwirrt antwortete ich dann aber doch.

>Gut. < brachte ich schließlich hervor.

Danach betrachtete mich Harry noch eine kurze Weile, bevor er anscheinend beschloss mich zu ignorieren, denn er schaltete ganz einfach den Fernseher ein.

Ich war etwas verdutzt, hatte jedoch nichts dagegen. Wo die Logik hinter all dem steckte war mir jedoch nicht klar. Ich meine wieso sollte man jemanden entführen, damit man ihn auf der Couch absetzen und dann ignorieren kann, während man in den Fernseher glotzte?

So zog ich die Füße an und legte mein Kinn darauf ab, während ich mehr oder weniger interessiert die Serie am Bildschirm verfolgte. Da ich mich in Harrys Nähe nicht entspannen konnte, ließ ich meinen Blick langsam durch den Raum schweifen, bis er schließlich an einem alten Bücherregal hängen blieb.

Sofort wünschte ich mir meine Lieblingsbücher hierher, um wenigstens für ein paar Stunden in eine andere, leichtere Welt abtauchen zu können. Ohne es zu wollen entführ mir bei dem Gedanken an meine "Harry Potter" Reihe ein Seufzen.

Augenblicklich drehte sich Harry in meine Richtung, mein Kopf fuhr hoch und traf den Blick aus seinen grünen Augen.

>Vermisst du deine Familie? < fragte er überraschend sanft.

Mit dieser Frage hatte ich nicht gerechnet, denn ich hatte komischerweise nicht einmal einen Gedanken an meine, ach so geliebte Mutter verschwendet. Wieso sollte ich auch? Sie hasste mich sowieso und war wahrscheinlich sogar froh mich los zu sein. Gott, wie klischeehaft das klang! War es aber nicht, denn in den ganzen Filmen und Büchern lagen sich die Personen, die sich das gedacht haben, am Ende mit ihren Müttern in den Armen, während es in meinem Fall jedoch einfach die Wahrheit war.

Über meine Überlegungen hinweg hatte ich ganz vergessen Harrys Frage zu beantworten. Mit einem Brummen seinerseits wurde ich wieder in die Realität zurückgeholt. Was sollte ich jetzt sagen? Nein meine Mutter nicht, aber meine Bücher?! Egal, ob dieser Junge hier mich entführt hatte, oder nicht, ich wollte mich nicht gleich als Freak outen.

>N-Nein, nicht so schlimm. < stammelte ich deshalb und hoffte, dass es wirklich verzweifelt klang, um vielleicht einen Mitleidsbonus zu erhaschen.

Tatsächlich schien es zu klappen, den Harrys Blick wurde etwas weicher. Doch anstelle der erhofften Reaktion, nämlich, dass er mich in Ruhe lassen würde, rutsche er näher an mich heran. Wider mal fragte ich mich, ob mit meinem oder Harrys Gehirn etwas nicht stimmte, ich meine, wenn eine Person gerade traurig weil sie jemanden vermisste, dann rutschte man selbst als Entführer doch nicht noch näher ran, oder?!

Doch genau das war es was Harry in diesem Moment tat. Ich drückte mich soweit es ging gegen den Rand des Sofas, traute mich jedoch nicht aufzustehen, da die Worte, die er in seinem Zimmer zu mir gesagt hatte noch immer Wirkung zeigten.

Also blieb ich einfach still sitzen, während er sich neben mich positionierte. Einer seiner Oberschenkel befand sich neben meinem und strahlte eine ziemlich angenehme Wärme darauf ab. Seine Schulter war fest gegen meine gedrückt und wärmte mich ebenfalls. Alles an der Art wie er dasaß lud dazu ein sich an ihn zu lehnen, seine Schulte war in der richtigen Höhe, um sich perfekt in deine Halsbeuge schmiegen zu können, was ich unter anderen Umständen mit ziemlicher Sicherheit getan hätte.

Aber abgesehen davon, dass ich ein sehr berührungsscheuer Mensch war und normalerweise jegliche Art von körperlichem Kontakt zu Menschen mied, was wahrscheinlich mit meiner Mutter zu tun hatte, waren die entsprechenden Umständen überhaupt nicht gegeben. Harrys wärmende Anwesenheit hätte angenehm sein können, wäre ich freiwillig hier.

So jedoch fühlte ich mich durch seine Berührungen und die Wärme zunehmend unwohler, bis ich fürchtete es keine Sekunde länger auszuhalten. Als Harry schließlich auch noch seine Hand auf meinen Oberschenkel legte und ich langsam sie Wärme durch den Stoff meiner Shorts sickern spürte, sprang ich ohne zu überlegen auf.

Von dem übereilten Aufstehen wurde mir kurz schwindelig und so taumelte ich fast in den Fernsehertisch hinein, bevor ich mich mit einem weiten Schritt nach rechts retten konnte und schließlich stolpernd zum Stehen konnte.

Wie gestört musste das jetzt hinübergekommen sein?! Das erste Mal, dass Harry freundlich zu mir war und ich hatte es total versaut, indem ich wie eine Geistesgestörte wegrannte? Dumm, dumm, dumm! Nun stand ich mit verschränkten Händen da, nagte an meiner Unterlippe und wagte es nicht Harry in die Augen zu schauen...

Heyy ihr Cupcakes da draußeeen ♥ :DD Heute hatte ich wieder megr Zeit zu schreiben ^^ Jaa, ich weiß, dass ihr alle Cliffhanger hasst, aber keine Sorge, morgen kommt das nächste Chapter ;D Die Widmung geht an *Trommelwirbel* @albijona , weil sie ienfach soooooooooooooo *Luft hol* megahammersupersüße Kommis geschrieben hat :DD Danke ♥ 

Show me how to love (Harry Styles)Where stories live. Discover now