Girls Problems ✔

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Ich hob langsam den Kopf, um denjenigen, der auf der Couch saß anzusehen.

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Blaue Augen blickten mich besorgt an, neben mir saß Niall, immer auf genug Abstand zwischen uns bedacht. Ich hatte kein Wort von dem verstanden, was er gesagt hatte, weshalb ich ihn einfach nur stumm anstarrte.

>Mel? < fragte er schließlich. >Alles ok? <

Ich nickte nur stumm und versuchte mir die Tränen aus dem Gesicht zu wischen, was nicht so richtig funktionierte, da sie einfach nicht aufhören wollten zu fließen. Was für eine dämliche Frage. Natürlich war nicht alles ok, verdammt, ich wurde entführt und gefangen gehalten, mit gleich 5 Jungs in einem Haus!

Anscheinend sah ich auch nicht sehr überzeugend aus, denn Niall sah mich zweifelnd an, bis ich es schließlich aufgab seinem Blick standhalten zu wollen und meinen Kopf etwas senkte. Zu allem Übel bemerkte ich nun auch noch ziemliche Schmerzen in meinem Bauch, die ich mit ziemlicher Sicherheit als Hunger identifizierte.

>Wenn du etwas brauchst sagst du es mir, ja? < fragte Niall und riss mich somit aus meinen Gedanken.

Ich nickte nur als Antwort und atmete scharf ein, als wieder eine Welle Schmerz durch meine Bauchregion schoss. Ich verzog das Gesicht und presste mir unauffällig die Hände gegen die schmerzenden Stellen. Auf Nialls alarmierten Blick hin zwang ich mich zu lächeln.

>Kann sein, dass ich ein wenig Hunger habe. < murmelte ich, woraufhin sich seine Züge sofort wieder entspannten und sich ein fettes Grinsen auf seinen Gesicht ausbreitete. Innerhalb einer Sekunde war er aufgesprungen und schon auf dem Weg zur Küche.

>Ich auch, warte hier. < rief er, noch immer grinsend über seine Schulter, bevor die Küchentüre hinter ihm zuknallte.

Ich verschwendete keine Zeit sondern sprintete trotz seiner Aussage, dass ich warten sollte geradewegs hinauf ins WC. Auf dem Weg dorthin wurde ich abermals von stechenden Schmerzen im Unterleib attackiert, die nicht mehr als Hunger durchgehen konnten. Schnell rechnete ich im Kopf nach. Verdammt! Die Zeit stimmte! Am WC bestätigte sich dann meine schlimme Vermutung. Entnervt fuhr ich mir mit der Hand durchs Haar und ließ mich mit dem Rücken gegen die Türe sinken.

Verdammt, verdammt, verdammt! Was sollte ich jetzt nur machen? Ich war eingesperrt in einem Haus mit fünf Jungs, von denen wahrscheinlich niemand eine Ahnung von solchen Sachen hatte! Ich versuchte immer wieder langsam ein und wieder aus zu atmen, um mich selbst zu beruhigen. Was sollte ich jetzt machen? Schließlich entschied ich mich dafür erst einmal abzuwarten, bis ich wieder klar denken konnte und vorerst nicht in Panik auszubrechen.

Nach wenigen Minuten gelang es mir schließlich mich so weit zu beruhigen, dass ich es mir zutraute nach unten zu gehen. Schnell strich ich mir noch einmal die Haare zurück, bevor ich entschlossen die WC-Türe aufmachte und mich auf den Weg nach unten begab. Ich sollte mich nicht so anstellen, ich konnte doch nichts dafür... aber es war trotzdem peinlich... und es dann auch noch mindestens einem von ihnen erklären zu müssen... Oh Gott!

Alleine der Gedanke daran brachte mich schon fast dazu wieder umzudrehen. Doch nach einem kurzen inneren Kampf zwang ich mich weiter die Treppe hinunter zu tapsen, bis meine Hand schließlich auf der Türklinke der Küchentüre lag. Ich hatte mich noch nicht entschieden, wem ich es sagen würde, aber ich war mir sicher, dass mich der Mut verlassen würde, sobald ich einen von ihnen um ein Gespräch bitten würde, außerdem würde das die Situation nur noch verschlimmern... diese Logik hatte ich zumindest in dem Moment, in dem ich nach einem tiefen Atemzug die Küchentür schwungvoll aufdrückte und ohne nachzudenken in den Raum platzte, bereit mein Problem in den Raum zu schreien und wieder hinaus zu laufen.

Show me how to love (Harry Styles)Where stories live. Discover now