(Alternative) Happy-Ending ♥

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Ich versuchte durch die Dunkelheit etwas zu erkennen, scheiterte jedoch zum größten Teil. So sehr ich meine Augen auch dazu zwang sich anzustrengen, konnte ich nur schwache Konturen in der Finsternis ausmachen. Ich glaubte vertraute Schatten zu erkennen, aber ich redete mir selbst ein, dass ich mich täuschen musste, das konnte ganz einfach nicht sein.

>Harry? < flüsterte ich leise und ziemlich geschockt von dem Gedanken, dass wir wirklich an diesem Ort sein könnten. Meine Augen wanderten durch die Nacht auf den Platz neben mir, bis mein Blick schließlich seinen fand. 
>Harry wo sind wir? < 

Er antwortete nicht, er erwiderte meinen Blick nur gelassen. Ich schluckte und wandte meine Aufmerksamkeit wieder dem langsam näher kommenden Gebäude vor uns zu. Mit jedem Schritt schwanden meine Zweifel immer mehr und wichen einer furchtbaren Gewissheit. Der kleine, schwarze Zaun, der verwachsene Hinter Garten... nein, das konnte nicht sein!

Ich wusste, wo wir waren! Abrupt blieb ich stehen und versuchte den Anblick in mich aufzunehmen. Da hinten war der Schatten des Baumes, an dem ich früher so gerne gesessen hatte und da vorne stand, von Gras überwuchert ein altes Denkmal an einen Vogel, den ich einmal sterben hatte sehen. Ich schluckte und merkte, wie auch Harry nach mir stehen geblieben war. Wir standen vor meinem Zuhause, falls man es so nennen konnte.

>W-Warum hast du mich hierher gebracht? < fragte ich verwirrt, meine Stimme war brüchig. Harry stand gegenüber von mir, er verdeckte den Mond und warf so einen Schatten über mich, jedoch ließ es ihn wie einen Engel aussehen. Sein Blick war weich, sein Ausdruck sanft. 

>Du wolltest doch nach Hause, oder? < fragte er leise und schaute mich forschend an. 
>J-Ja, aber... < stotterte ich, brach jedoch mitten im Satz ab, als ich bemerkte, dass ich nicht im Stande war einen sinnvollen Satz zu formulieren. 
>D-Du lässt mich also gehe? < brachte ich schließlich stammelnd hervor. 

Harry betrachtete mich noch eine Sekunde länger und öffnete leicht den Mund, als wollte er etwas sagen, finde jedoch nicht die Stärke es zu tun, also nickte er nur leicht und mit zusammengepressten Lippen, sein Gesichtsausdruck hatte etwas gequältes an sich, aber ich dachte, dass das wohl daher kam, dass er Angst vor den Konsequenzen haben könnte.

>Danke. < formte ich lautlos mit den Lippen und konnte es immer noch nicht recht fassen. Hatte er vorhin deshalb so komisch reagiert? Wahrscheinlich. Auf meinen Lippen breitete sich ein kleines Lächeln aus, das von Sekunde zu Sekunde größer wurde und mich aus meiner Schockstarre befreite. 

>Danke! < rief ich diesmal, bevor ich, ohne nachzudenken und aus purem Glück nach vorne rannte und meine Arme um Harry warf, noch bevor er reagieren konnte hatte ich ihn fest in meine Arme geschlossen und ihm einen Kuss auf die Wange gedruckt. Ich musste keine Angst haben, dass das beengende Gefühl wieder kam, meine Freude war alles verdrängend und außerdem tat ich das hier aus freiem Willen.

Bevor er irgendetwas sagen konnte, drehte ich mich strahlend um und rannte mit großen Schritten den Weg entlang bis hin zu dem Haus, in dem ich meine gesamte Kindheit verbracht hatte. Während meine Füße immer abwechselnd auf dem Boden aufsetzen, konnte ich ein richtiges Grinsen nicht unterdrücken, ich war frei! Zum ersten Mal seit langem fühlte ich mich komplett frei, einfach losgelöst von allem.

Und das hatte ich nur Harry zu verdanken. Zwar war er auch daran Schuld, dass ich meine Freiheit überhaupt verloren hatte, aber er hatte mich gehen lassen, ganz von sich aus. Ich fühlte seinen brennenden Blick in meinem Rücken und merkte, wie ganz plötzlich ein eigenartiges Gefühl in meiner Brust hochstieg. 

Einem plötzlichen Impuls folgend drehte ich mich um und sah ihn genau dort stehen, wo ich ihn verlassen hatte, er stand mit leicht geöffneten Lippen da, das Mondlicht verfing sich noch immer in seine wirren Locken und ließen sie strahlen. Seine Arme hingen kraftlos hinab, als wollte er sie ausstrecken und nach etwas Greifen, dass er mehr begehrte, als alles andere auf dieser Welt, sich jedoch mit aller Willenskraft davon abhielt. 

Show me how to love (Harry Styles)Where stories live. Discover now