Heimweh

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Wichtig: Lest diesmal die Authors-Note am Ende komplett durch, wenn ihr nicht an einem Schock sterben wollt ;D Scherz, aber ich würde euch definitiv empfehlen sie zu lesen ^^ Langes Kapitel, Enjoy!

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Nachdem ich es geschafft hatte mich von dem warmen Wasser der Dusche zu lösen, was nebenbei bemerkt nicht einfach war, stand ich vor Harrys riesigen Spiegel und starrte mein Spiegelbild an. ein Schauer durchlief mich und ich wickelte das weiße Handtuch fester um meinen Körper. Aus welchem Grund auch immer, der übergroße Spiegel schüchterte mich ein, ich fühlte mich nicht wohl. 

Deshalb wandte ich den Blick ab und tapste auf Zehenspitzen zu "meinem” wesentlich kleineren Spiegel hinüber. Meine Hände fanden den Rand des alten Waschbeckens und hielten es umklammert. Ich wusste, dass ich diese kleine Ecke des Badezimmers immer dem größeren Teil vorziehen würde. Seufzend verdrängte ich meine eigenartigen Gedanken und begann meine nassen Haare zu bürsten. 

Nachdem ich fertig war, glitt mein Blick wieder auf die Spiegelung meines Gesichts. Es wurde nun von einem alten, schmutzigen Rahmen umrahmt und schien viel besser hierher zu passen, als in den übergroßen Spiegel. Ich seufzte und wandte den Blick ab, eine plötzliche Welle von Heimweh überrollte mich. Ich vermisste mein Zuhause, zwar nicht meine Mum, aber unser Haus, die vertrauten Räume, die bequemen Möbel, einfach alles.

Der Anfall von Heimweh war so stark, dass sich Tränen in meinen Augen sammelten, meine Brust zog sich zusammen und ich musste mich zwingen nicht auf der Stelle los zu weinen. Schnell wandte ich den Blick ab und ging zur Tür. Ich musste auf andere Gedanken kommen. Wie Harry gesagt hatte lagen vor der Tür ein paar Klamotten, die ich anziehen konnte. Eine schwarze Boxer und ein viel zu großes, schwarzes Shirt.

Nachdem ich beides angezogen hatte, machte ich mich auf den Weg ins Wohnzimmer, ich musste mich irgendwie ablenken, da das bedrückende Gefühl in meiner Brust kein bisschen nachließ. Ich wollte nach Hause, verdammt! Schnell versuchte ich meine Gedanken in eine andere Richtung zu lenken, als ich durch das Wohnzimmer streifte. Aber das Betrachten der vielen Bücher in den Regalen machte eher alles noch viel schlimmer.

Ich holte tief Luft und hielt dann den Atem an, bevor ich langsam wieder ausatmete. Vielleicht sollte ich einfach versuchen etwas zu schlafen. Ich ließ mich auf die Couch sinken und legte mich so hin, dass ich das Polster umklammert hielt. Leider grummelte mein Magen unaufhörlich, was es mir unmöglich machte einzuschlafen. Außerdem half es nicht sich hinzulegen, dadurch hatte ich nur noch mehr Zeit zum Nachdenken. 

Stöhnend setzte ich mich auf und versuchte das Brummen meines Magens zu ignorieren. Nachdem ich wenige Minuten unruhig auf den Couchtisch gestarrt hatte, fiel mir etwas ein. Schnell sprang ich auf und lief hoch in "mein" Zimmer. Der Gedanke daran, dass nichts in diesem Haus jemals einen Ort der Geborgenheit darstellen würde, noch nicht mal "mein" Zimmer versetzte mir einen weiteren Stich ins Herz.

So schnell ich konnte riss ich die Tür auf und fröstelte, als die kalte Luft meine Haut traf. Mit einem Blick auf das Bett fand ich, was ich gesucht hatte. Mit ein paar Schritten war ich dort und hob den Teddybären hoch. So schnell ich konnte verließ ich den Raum wieder, denn es war unangenehm kalt darin und außerdem beschwor er ziemlich schlechte Erinnerungen hoch...

So schnell ich konnte lief ich wieder die Treppe nach unten ins Wohnzimmer, wo ich mich wieder auf die Couch platzierte. Dieses Mal drückte ich den Teddy ganz fest an meine Brust, als ich mich in die Kissen kuschelte. Es half tatsächlich etwas. Zwar nicht wirklich viel, aber immerhin. Nun wusste ich nichts mehr, was mich von meinen Gedanken an Zuhause ablenken könnte und musste abermals gegen die Tränen ankämpfen.

Show me how to love (Harry Styles)Where stories live. Discover now