Show me how to love (Harry Styles)

Liam ✔

Ich wachte dadurch auf, dass ich Stimmen in meiner Nähe hörte. Sofort identifizierte ich eine als Harrys, die andere war mir unbekannt. Angespannt versuchte ich weiterhin gleichmäßig zu atmen und so zu tun, als ob ich schlafen würde, während die Stimmen lauter wurden und sich schließlich zwei Personen auf die Couch mir gegenüber setzten, dann wurde es still. Ich weiß nicht, ob ihr schon mal versucht habt so zu tun, als würdet ihr schlafen, während ihr angestarrt werdet, aber eines kann ich euch sagen: es ist verdammt schwer.

Wenige Sekunden später räusperte sich die unbekannte Stimme.

>Das ist sie? <

Da keine Antwort kam, vermutete ich, dass Harry genickt hatte. Nach weiteren angespannten Sekunden der Stille, seufzte der Unbekannte schließlich. Als nächstes hörte ich Harrys raue Stimme flüstern.

>Sie sieht so friedlich aus, wenn sie schläft. <

Um ein Haar hätte ich losgelacht, mir kam es nämlich so vor, als wäre mein Gesicht aufs Schlimmste angespannt. Ob es wohl auffallen würde, wenn ich mich "im Schlaf" umdrehen würde...? Dann wurden meine Gedanken auch schon von einem Stöhnen unterbrochen

>Verdammt, Harry, was denkst du dir nur dabei ein unschuldiges Mädchen zu kidnappen? Noch dazu eines, das unter Berührungsängsten leidet? < klagte die Stimme vorwurfsvoll.

>Hey, dass sie..., dass konnte ich doch nicht wissen... < murmelte Harry leise.

>Ich hoffe für dich, dass du wirklich nichts mit ihr gemacht hast, denn mit so etwas ist nicht zu spaßen. Harry, ich kenne dich und du hast keine Ahnung, was solche Sachen für jemanden wie sie bedeuten, sie... <

>Ich weiß, ich weiß. < unterbrach ihn Harry. >Niall hat mir das vorhin schon... erklärt. < nuschelte er. 

>Keine Sorge, Niall fängt sich schon wieder, Louis und Zayn sind bei ihm. <

Ah ja, sie wissen also, was "solche Sachen" für jemanden wie mich bedeuten?! Fast hätte laut aufgelacht. Niemand wusste es. Niemand, außer mir, niemand kannte dieses beengende Gefühl, sobald einen jemand berührte, niemand wusste, wie scheußlich es sich für mich anfühlte die Wärme einer Berührung zu spüren, wie hilflos man sich vor kam.

Als ich bemerkte, dass meine Atmung unregelmäßig wurde, versuchte ich meine Gedanken schnell in eine andere Richtung zu lenken, um nicht die Aufmerksamkeit von Harry und seinem Freund zu erregen. Und doch hörte ich, wie sie ihr Gespräch abbrachen und ihre Blicke sich auf mich fixierten.

>Sie wacht auf. < sprach dann die unbekannte Stimme.

>Ich werde versuchen mit ihr zu reden, Harry, du solltest besser weg gehen, bevor sie ganz aufwacht. <

Ich hörte das leichte Quietschen des Sofas, als es entlastet wurde und dann das Geräusch von Schritten auf dem Boden. Als nächstes fühlte ich einen Luftzug knapp vor mir und spürte, wie mir jemand sanft über die Wange strich, bevor sich die Schritte weiter entfernten. Mein Atem stockte, ohne, dass ich etwas dagegen machen konnte und ich wusste, dass mein Gegenüber nun mit Sicherheit wusste, dass ich wach war.

Sobald ich das Geräusch einer sich schließenden Türe vernahm, öffnete ich meine Augen und blickte geradewegs in das Gesicht des Fremden. Als erstes fuhr ich mir mit der Hand über die Wange, die von Harrys Berührung immer noch unangenehm prickelte, dann setzte ich mich auf und fixierte den Fremden misstrauisch. Er sah ziemlich erst aus, hatte braune Augen und ziemlich kurz geschnittene braune Haare. Schnell griff ich nach einem Poster und drückte ihn mir gegen die Brust, meine Knie winkelte ich an, so dass ich zusammengerollt dasaß, dann schaute ich ihn abwartend an.