Umarmungen

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Ich hatte daran gedacht weg zu laufen... hatte er das etwa bemerkt? Aber nein, ich hatte doch gar nichts getan. Vielleicht hatte es etwas damit zu tun, dass ich meinen Blick abgewandt hatte, als er mich anlächelte? Aber welcher Mensch würde wegen so etwas wütend werden?! Nein, das konnte es nicht sein... vielleicht...

Doch bevor ich meine Überlegungen weiterführen konnte, schnappte ich in die Realität zurück und zwar durch einen erhöhten Druck an meinem Arm. Harry hatte seine Finger so fest darum geschlungen, dass mir ein leises Keuchen entkam. Meine Augen weiteten sich, als ich sah, dass er sich immer weiter nach unten lehnte, sein Blick fest auf meine Augen gerichtet. Ich beschloss - oder besser das unglaublich beengende Gefühl brachte mich dazu auf Abwehrmodus zu schalten. 

Als ich realisiert hatte, dass hier irgendetwas mit Harry vorging, das ich nicht verstand, bewegte sich mein Körper beinahe sofort. So fest ich konnte versuchte ich mich aus seinem Griff zu winden. Ich strampelte mit beiden Händen und erwischte mit meiner freien Hand sogar Harrys Arm. Gerade, als sein Griff vor Überraschung etwas lockerer wurde, warf ich mich mit voller Wucht gegen ihn.

Zu meinem Pech war ich nicht stark genug und nach einem Moment der Unachtsamkeit biss Harry die Zähne zusammen und knurrte bedrohlich, bevor er den Griff um meine beiden Hände wieder fest schloss und mich mit großen Schritten dazu zwang nach hinten zu gehen. Ich schnappte nach Luft und stolperte, viel zu schnell ein paar Schritte zurück.

Meine Augen weiteten sich, als mein Rücken etwas Hartes berührte. Ohne mich umdrehen zu müssen wusste ich, dass es die Seitentüre Harrys Autos war. Mein Atem stockte kurz und nach einer Sekunde realisierte ich, dass die Lage für mich im Moment alles andere als gut aussah. Egal, was Harry hatte, mit dem Rücken gegen eine Autotür gedrückt zu werden brachten niemals gute Folgen mit sich. 

Ich versuchte meine Beine zu bewegen, doch es war mich nicht möglich, sie auch nur einen Millimeter anzuheben, da sie von Harrys an das Auto gedrückt wurden. Ich schluckte und schaffte es nicht gegen das Aufsteigende Gefühl grenzenloser Panik in mir aufzusteigen. Tränen stiegen mir in die Augen und ich war drauf und dran die Fassung zu verlieren.

Nein. Nein, dieses Mal nicht. Dieses Mal würde ich stärker sein, ich war all die letzten Male schon in Panik verfallen und gebracht hatte es mir noch nie etwas, also würde ich dieses Mal nicht auch noch denselben Fehler machen. Ich holte tief Luft und versuchte mich zu beruhigen, was gar nicht so leicht war. Schließlich schaffte ich es für ein paar Sekunden einen ruhigen Kopf zu bewahren.

Was sollte ich jetzt machen? Mein Blick huschte über Harrys Gesichtszüge, seine Lippen waren zu einem geraden Strich verzogen, seine Augenbrauen über den Augen zusammengeknittert und seine Augen starrten auf mich herab. Mein Gehirn ratterte auch Hochtouren, immer in dem Bestreben eine Lösung oder einen Ausweg aus dieser Situation zu finden.

Die langen, warmen Finger an meinen Händen lenkten mich erheblich von meinen Überlegungen ab und ich war mich sicher, dass das einige Blutergüsse hinterlassen würde. Mein Atem wurde unregelmäßig, die Tränen mehr. Verzweifelt versuchte ich mich an alles zu erinnern, was ich jemals über das Beruhigen von Menschen erfahren hatte.

Langsam richtete ich meinen Blick wieder auf Harry und beschloss dieses Mal alles zu geben, um einen Kuss zu verhindern. Wieso konnte er nicht so sein, wie in seinem Wohnzimmer? Die Erinnerung jagte mir Schauer über den Rücken und löste ein warmes Gefühl in meinem Bauch aus, das der Panik überraschenderweise etwas entgegenwirkte.

Mein Blick fand wieder Harrys, dieses Mal nicht gewillt wieder weg zu schauen. Eine wirklich verrückte Idee keimte in mir und ließ die Tränen versiegen. Überrascht von meinen eigenen Gedanken starrte ich Harry an, meine Gesichtszüge wahrscheinlich ziemlich erschrocken. Vielleicht auch etwas ängstlich. Harry zog kurz eine Augenbraue nach oben.

Wenige Sekunden später jedoch verhärteten sich seine Gesichtszüge wieder und ich sah mit großen Augen zu, wie sich Harrys Gesicht immer weiter meinem näherte, seine Kiefer waren angespannt und sein Blick hart. Mein Puls raste, er war nur noch wenige Zentimeter von meinem Gesicht entfernt, ich musste mich entscheiden.

Ohne nachzudenken schloss ich meine Augen und atmete tief ein, es war meine einzige Chance. Kurz bevor sich unsere Lippen berührten tauchte ich unter Harrys Gesicht weg, aber anstelle irgendeines Ausbruchsversuches lehnte ich mich einfach mit meinem gesamten Körpergewicht nach vorne und schloss meine Arme so fest ich konnte um Harrys Oberkörper, mein Kopf legte sich an seine Brust und die Tränen, die inzwischen wieder begonnen hatten zu fließen, wurden von seinem weichen Shirt getrocknet.

Harry war für einige Sekunden komplett erstarrt. Kein einziger Muskel bewegte sich in seinem Körper und ich hatte Angst, dass mein Plan nicht aufgehen würde. Ohne zu überlegen vergrub ich mein Gesicht tiefer in seinem Shirt und versuchte mit meinen zitternden Händen den Griff um seine Taille zu halten.

Ich dachte schon, dass ich verloren hatte und, dass er mich jede Sekunde von sich wegzerren würde, als plötzlich Leben in Harry kam. Ich riss erschrocken die Augen auf, als ich fühlte, wie sich ganz sanft große Hände hinter mir bewegten. Harry strich zuerst einmal vorsichtig über mein völlig zerzaustes Haar, bevor sich seine Hände zaghaft auf meine Hüften legten und mich ein wenig näher an ihn heranzogen.

Ich atmete einen Schwall Luft aus, von dem ich gar nicht wusste, dass ich ihn gehalten hatte und ließ mich erleichtert entspannter gegen Harry sinken. Es war als würde etwa eine Tonne Last von meinen Schultern fallen, was schon wieder Tränen in meine Augen steigen ließ und bevor ich wusste, wie mir geschah, stand ich da, weinend und fest an Harrys Brust gedrückt.

Mit der Zeit wurde mein Atem regelmäßiger, meine Schluchzer seltener und meine Tränen versiegten schließlich ganz. Mit einem letzten, zittrigen Atemzug hob ich mein Gesicht schließlich etwas von Harrys Shirt, um ein wenig Luft an mein Gesicht kommen zu lassen. Harry hatte inzwischen damit aufgehört beruhigende Kreise auf meinen Rücken zu zeichnen und hielt mich einfach nur noch fest. 

Ich wusste nicht, wie ich jetzt reagieren sollte, oder wie wir beide nach diesem Ausbruch von beiden Seiten wieder normal miteinander reden würden können. Schließlich entschied ich mich dafür mich nicht wegen meinen Handlungen zu schämen, da es der wahrscheinlich einzige Ausweg war und hob ganz langsam den Kopf, um Harry ansehen zu können. Ich schluckte, bevor ich meinen Blick schließlich auf sein Gesicht richtete.

Ich musste den Kopf in den Nacken legen, um ihm in die Augen sehen zu können, doch bevor ich etwas sagen oder sehen konnte, hatte Harry schon eine Hand um meinen Nacken geschlungen und mich ganz fest an sich gezogen, so dass mein Kopf nun auf seiner Schulter ruhte und seine Hände fest hinter meinem Rücken verschlossen waren. Für den Moment schloss ich die Augen und gab ich einfach dem Gedanken hin, dass das alles in Ordnung sei.

Für diesen Moment war alles komplett ok für mich. Doch irgendwann mussten auch die ruhigsten Momente enden und so atmete ich einmal tief aus und bewegte mich dann einen Schritt zurück, um aus Harrys Griff frei zu kommen und ihm endlich in die Augen sehen zu können.

Cut. ich weiß, kurzen Kapitel blabla, behinderter Cut (Ich hab dich auch lieb @Vicky_Horaan :DD) aaaber ich bin im Stress :3 Ich weiß, ich weiß, ich weiß, regt euch nicht auf :DD Keine Angst ich werde euch für das nächste Kapitel nicht allzu lange warten lassen: PS Nach dem letzten mega-boom an Kommentaren haben wir am letzten Chapter das Tief erreicht: "4" Haha :D Keine Sorge, ich bin nicht beleidigt oder so, aber ich möchte mich bei allen, die wirklich oft kommentieren wirklich bedanken, das bedeutet mir sehr viel :DD 
Ja, das wars dann ^^ Bitte lasst doch ein Vote da, Ja? :3 Natürlich nur, wenns euch auch gefallen hat ^^

Show me how to love (Harry Styles)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt