Louis ✔

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Erst als Harry seinen Blick abwandte wurde ich wieder aus meiner Starre gerissen und schüttelte einmal den Kopf, um meine Gedanken wieder etwas zu sortieren. Dann merkte ich, wie das Gelächter um uns herum langsam leiser wurde. Schließlich sprang Louis von seinem Stuhl auf und grinste in meine Richtung.

>Keine Sorge, ich kümmere mich um dein kleines Problem, ich hab 4 kleinere Schwestern. < meinte er mit einem Zwinkern, bevor er kichernd die Küche verließ.

Nachdem die Türe hinter ihm zugeschlagen war, blickten mich vier Personen neugierig an. Da ich keinen Grund sah, ergriff ich meine Chance und flüchtete so schnell es ging aus dem Raum. In meiner Eile stolperte ich über meinen eigenen Füßen und knallte gegen die geschlossene Küchentüre. Schnell drückte ich die Klinke.

>Hey, wolltest du nicht etwas essen? < schrie Niall mir hinterher.

>Keinen Hunger. < antwortete ich schnell, bevor ich die Türe hinter mir schloss und die Treppen nach oben rannte.

Na toll. Als ob es nicht gereicht hätte gekidnappt worden zu sein, nein jetzt auch noch das. Stöhnend ließ ich mich aufs Bett sinken und rollte mich zu einer kleinen Kugel zusammen. Das Schlimmste daran war, dass ich nicht nur ziemlich aggressiv wurde, nein ich hatte auch noch grausame Schmerzen.

Aus Erfahrung wusste ich, dass jetzt nichts helfen würde, noch nicht mal lesen. Das einzige, das mich jetzt retten konnte war eine Packung Schmerztabletten. Stöhnend vergrub ich meinen Kopf im Kopfkissen. Verdammt! Daran hatte Louis sicher nicht gedacht... Schnell warf ich einen Blick aus dem Fenster, die Sonne bewegte sich im unteren Drittel des Himmels, woraus ich schloss, dass es Nachmittag sein musste. Schon blöd, wenn man keine Uhrzeit hatte.

Ich versuchte zu schätzen, wie viel Zeit in etwa vergangen war, kam aber zu keinem richtigen Ergebnis. Unruhig drehte ich mich wieder auf die andere Seite. Wenn Louis nicht bald kommen würde, würde ich noch ausrasten! Schließlich hielt ich es nicht mehr aus still zu liegen und sprang vom Bett auf. Ohne groß nachzudenken bewegten sich meine Füße auf die Holztür des Zimmers zu uns innerhalb weniger Sekunden befand ich mich auf dem Gang.

Ohne zu wissen warum, steuerte ich das Badezimmer an, vor der Türe zögerte ich ein bisschen, bis ich schließlich entschlossen eintrat. Ich war mir nicht sicher, ob ich mein Spiegelbild wirklich sehen wollte. Natürlich würde es nichts an meiner Lage ändern zu sehen, wie schrecklich ich aussah, aber trotzdem. Als ich an Harrys riesigem Spiegel vorbei ging, bedeckte ich schnell meine Augen mit meiner Hand, so dass ich mein Spiegelbild nicht sehen konnte und tapste vorsichtig zu meinem kleinen Waschbecken hin.

Ich brauchte eine Weile, bis ich mich schließlich dazu überwinden konnte langsam den Kopf zu heben. Der Anblick war wie zu erwarten furchtbar. Tiefe, dunkle Schatten zeichneten sich unter meinen Augen ab, meine Haare hingen schlaff und lose über meine Schultern, meine sonst so strahlend dunkelbraunen Augen blickten mir verzweifelt entgegen.

Ich seufzte bei meinem Anblick und fuhr mir mit den Händen übers Gesicht. Langsam wurde ich wütend. Warum musste das passieren?! Ruckartig richtete ich meinen Blick wieder auf mein Spiegelbild. Ein wütender Schrei entfuhr mir, als ich die Person sah, die mir entgegenblickte. Ich. Schnell drehte ich das Wasser auf und begann mir fast schon brutal das Gesicht zu waschen, so als könnte ich alle Erinnerungen, alle Ängste und alles, was geschehen ist einfach wegwaschen.

Als ich schließlich aufhörte und wieder aufblickte, sah ich, dass nun ein rosaroter Schimmer meine vorhin so bleiche Haut überzog und ihr etwas Farbe verlieh. Die kurzen Haarsträhnen waren nass geworden und baumelten kraftlos vor meiner Nase, in meinen sonst so ruhigen Augen lag der Anflug eines verrückten Glitzerns. Erschrocken wich ich zurück, ich würde hier drin doch nicht verrückt werden, oder?

Show me how to love (Harry Styles)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt