26. Kapitel

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Ich versuchte so leise wie nur möglich zu sein, um meine Brüder nicht aufzuwecken. Ziemlich genau eine Stunde vor Schulbeginn verliess ich das Haus, steckte mir Kopfhörer in die Ohren und hörte Musik.
Eine halbe Stunde später kam ich im Sozialkunde Zimmer an, in dem ich 30 Minuten später - wer hätte es gedacht - Sozialkunde hatte. Ich machte noch einige Englisch Aufgaben. Diejenigen für den Mathematikunterricht erledigte ich am Mittag.
Ich bemerkte erst gar nicht, wie immer mehr meiner Mitschüler den Raum betraten. Erst als Meik und Mason an mein Pult traten schreckte ich hoch und nahm mir die Kopfhörer aus den Ohren.
„Junge Dame! Was sollte das heute morgen genau?", fragte mich Meik verärgert und Mason schaute ebenfalls finster.
„Wow, Jungs. Kommt mal wieder runter. Ich habe euch eine Nachricht auf den Küchentresen hinterlassen, auf dem stand, dass ich früher los bin, damit ich noch Hausaufgaben machen kann", erklärte ich leise und deutete auf mein Englisch Heft.
„Das nächste Mal sagst du uns das gefälligst früher! Weisst du was wir uns für Sorgen gemacht haben bevor wir den kleinen Zettel gefunden haben?", tadelte Mason.
„Ich wollte euch einfach nicht wecken. Ich habe das gestern am Abend entschieden und da wart ihr schon alle im Bett und ich hatte keine Lust noch einmal aufzustehen. Es tut mir leid, okay? Das nächste Mal mache ich es besser. Und jetzt verschwindet an eure Plätze, ich werde schon angeschaut!"
Mason und Meik schmunzelten.
„Daran wird sich auch nichts ändern, wenn wir an unsere Plätze gehen. Du siehst heute echt scharf aus", zwinkerte Meik und Mason rammte ihm den Ellenbogen in die Seite und sagte entschuldigend:„Schon gut, wir sind ja schon weg!"
Ich lächelte in mich hinein, bis sich jemand neben mich setzte und mich ansprach.
„Verzeihung. Es untersagt mir wirklich sehr das zu sagen, aber dieser Platz ist leider für meine Projektpartnerin reserviert", meine Ethan und es schien ihm wirklich Leid zu tun.
„Oh. Du machst den Anschein, als mochtest du deine Partnerin nicht", stellte ich fest und schaute unschuldig auf meine Hände, die ich auf meinem Tisch verschränkt hatte.
„Naja. Sie ist interessant. Irgendwie. Aber es gibt definitiv bessere", antwortete er wahrheitsgemäss und ich lachte auf.
„Miss Ocean? Mister Black? Wollen Sie den Witz mit der Klasse teilen?", fragte und Mrs Collins und schaute uns streng an.
Ethan, dem gerade ein Licht aufgegangen zu sein schien, stockte der Atem und brachte kein Wort mehr heraus. Also übernahm ich das:„Nein, Danke. Aber vielen Dank, dass Sie nachgefragt haben, das ist sehr aufmerksam von Ihnen!" Einige Schüler kicherten oder mussten einen Lacher unterdrücken. Die anderen Schüler schauten mich einfach nur geschockt an. Ich vermutete, weil auch sie gerade bemerkt hatten, dass ich Natalia Ocean, die kleine graue Maus, war.

Mrs Collins überliess uns unseren Projekten, doch für ungefähr 10 Sekunden sagte weder Ethan noch ich etwas. Dann hielt ich es nicht mehr aus und platzte sogleich heraus und flehte:„Sag es Tessa und den anderen Cheerleadern bitte nicht. Oder jedenfalls noch nicht." Ich sah ihn bittend an, doch er schien es noch immer zu verarbeiten.
„Ganz ehrlich: Ich versteh dich nicht!", maulte er schon fast einbisschen. Ich rollte mit den Augen und liess ihn ohne Einwand weitersprechen.
„Nach den ersten beiden Wochen hatte ich das Gefühl, wenigstens eine kleine Ahnung davon zu haben, wie du tickst. Doch nun das!"
Beim letzten Satz zeigte er demonstrativ auf mich selbst.
„Und du willst wirklich Cheerleaderin werden?"
Ich nickte. „Warum denn nicht?"
„Ich kann es mir nicht vorstellen. Ausserdem wird es Tessa nicht zulassen. Und du warst nicht annährend so heiss wie die anderen Mädchen im Team."
„Warst?", fragte ich mit hochgezogener Augenbraue.
„Nunja, jetzt muss ich das neu ausrechnen", meinte er in völlig ernstem Tonfall. „Jedenfalls", fuhr er schnell fort,„wird dich Tessa nicht im Team dulden. Sie kann dich nicht ausstehen."
„Sie weiss nicht, wer ich bin. Also ist ja alles gut", erwiderte ich.
„Sie weiss es noch nicht. Aber aller spätestens Ende der Woche weiss sie es."
„Ja, das ist mir bewusst. Aber wenn ich gut bin im Training, wird der Trainer der Cheers mich nicht von ihr rausschmeissen lassen. Immerhin ist er immernoch der Trainer und trifft so die Hauptentscheidungen."
„Du spielst auf sehr dünnem Eis, Ocean-Mädchen."
„Es war schon einmal dünner, glaub mir, Badboy." Ich schaute ihn etwas herausfordernd an, doch als ich ihn Badboy nannte, veränderte sich etwas an seiner Haltung, an seinem Gesichtsausdruck und an seiner Art, wie er eben noch mit mir gesprochen hatte.
Er hatte sich wieder von mir distanziert.
'Ganz toll, Nati! Du willst, hinter seine Fassade gelangen und erreichst das Gegenteil. Spitzen Leistung!'

Nach der Stunde lief ich direkt zum nächsten Klassenraum und ging nicht noch bei meinem Spind vorbei, da ich keine besonders grosse Lust hatte Tessa und ihren Anhängsel zu begegnen. Ich steuerte meinen Platz an, neben dem gleich Badboy Nummer 4 Platz nehmen würde. Bei dem Gedanken an Jacob musste ich genervt stöhnen.
„Ach, hallo, Püppchen. Ich habe einen ganz wundervollen Laut von dir gehört und würde mich sehr freuen, wenn du ihn für mich später noch wiederholen würdest. Vielleicht in der Abstellkammer? Oder in der Toilette? Du darfst entscheiden!"
Ich drehte mich um und vor mir stand ein dreckig grinsender Jacob.
„Ich dachte das mit dem 'Püppchen' hätten wir bereits gestern geklärt", kam ich gekonnt vom Thema ab und stemmte die Hände in die Hüften.
„Ich dachte, du hast es dir vielleicht noch anders überlegt."
„Da muss ich dich enttäuschen: Ich wechsle meine Meinungen nicht so schnell wie du deine - wie nanntest du sie noch gleich? - Betthäschen", giftete ich und wünschte mir doch kurz zu meinem Spind gegangen zu sein. Zehn Tessas wären noch besser gewesen als dieser eine Jacob vor meiner Nase. Er kam mir bedrohlich nah und meinte:„Ach,
so ist das also! Das Püppchen mag es nicht, dass ich ein berüchtigter Hengst bin! Aber keine Sorge: Für dich würde ich alle anderen Mädchen in den Wind schiessen."
„Wie vielen Mädchen hast du das bereits gesagt?", fragte ich Augen verdehend und wandte mich von ihm ab.
„So einigen, wenn ich ehrlich bin. Aber da wusste ich noch nicht, was es bedeutete, ein schönes Mädchen vor sich zu haben", antwortete er nach kurzem Überlegen und strahlte angesichts seiner tollen Antwort wie ein Honigkuchen Pferd.
Ich drehte mich wieder zu ihm um und lächelte süss. „Oh. Du findest mich also... Attraktiv?", fragte ich bescheiden und Jacobs Grinsen wurde zu einem triuphierenden Grisen. „Das ist sogar noch umtertrieben! Und du willst zu den Cheerleadern?"
Ich nickte. „Ja", sagte ich knapp.
„Dann hoffe ich sehr, dass du gut bist, Püppchen. Zeig es einfach der Bitch Tessa und den anderen, damit ich dann Ethan damit aufziehen kann, dass mein Mädchen besser ist, als das seine!" Er zwinkerte mir zu, was die kleine Hoffnung, mich verhört zu haben, gleich wieder zu Nichte machte.
Hatte er mich denn gerade wirklich sein Mädchen genannt?
Eigentlich spielte es ja keine Rolle. Spätestens wenn er wusste, dass ich Natalia Ocean war und eben nicht Natalie, würde er mich wieder wie eine heisse Kartoffel behandeln.
Da war ich mir sicher.

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*

Na? Na? Wie findet ihr es so? :)

Hallo überhaupt! :D

Hattet ihr einen schönen Tag?
Ich für meinen Teil habe eine Erleuchtung durchgemacht!
Obacht: Wenn man eine Bestnote in Deutsch geschrieben hat, dann kann man sogar herausfinden, dass man eine Serviette zerreissen kann!
Ich danke dir Anna_Fran  {#Bestefreundin}, dass du das für mich herausgefunden hast. xD

Ich hab euch lieb :*

Eure
CatGirl1313

Alive - Wie er mir half zu lebenWhere stories live. Discover now