40. Kapitel

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Sofort gefror mir das Blut in den Adern und ich vergass zu atmen.
Das durfte nicht wahr sein! Ich hatte doch erst gerade begonnen zu leben! Der liebe Gott durfte mir das doch nicht einfach wieder wegnehmen. Ich wollte doch nur für mindestens ein einziges Jahr überglücklich sein. Das würde mir schon reichen...

Ich war nicht in der Lage zu sprechen, doch das musste ich auch nicht, da Kyle das für mich übernahm. „Wie... wie meinen Sie das?"
Meinen Brüdern schien es auch nicht gerade besser zu gehen als mir.
„Ich weiss auch nicht genau, wie das kommen konnte. Natalia, du hast mir doch von deinen Gewichtsveränderungen erzählt. Du hast gesagt, das ginge schon seit einigen Wochen so. In deinem Blut konnte man sehen, dass sich dein Körper wieder an das Medikament gewöhnen muss. Ich kann euch leider nicht genau sagen, was schief gleaufen ist, jedoch muss ich dich fragen, ob die Möglichkeit besteht, dass du zu dieser Zeit, als die Veränderungen begannen, etwas anderes gemacht hast. Warst du im Ausland, krank oder sonst etwas, was die Einmahmszeit des Medikaments hätte verändern können?"
Es dauerte einen Augenblick, bis ich realisierte, dass er mit mir sprach und ich begann nachzudenken. „N-nein. Ich war weder im Ausland noch krank. Das einzige was aussergewöhnlich war, war dass ich ab und zu auf einer Party war...", erklärte ich und schaute meine Brüder an, die allesamt schneeweiss im Gesicht waren.
„Könnte es sein, dass Alkohol die Wirkung beschränkt?", erkundigte sich Aiden und wir alle sahen John gespannt an. Dieser schüttelte bloss den Kopf. „Nein. Er macht das Medikament nicht unwirksam. Dafür ist es zu stark", erklärte er und fügte noch an mich gewandt fort:„Du müsstest das Wunder entweder zu einer falschen Zeit oder gar nicht genommen haben."
Ich schüttelte ratlos den Kopf. „Ich habe es immer zur selben Zeit genommen un-" Doch da fiel es mir wie Schuppen von den Augen:

Meine erste Hausparty bei Jacob zu Hause!

Wieso hatte ich das nicht schon viel früher bemerkt?
Ich hatte die Tabletten tatsächlich einmal gar nicht geschluckt und das war an meiner allerersten Party. Ich musste es in der ganzen Aufregung vergessen haben. Inständig hatte ich es doch gewusst!
„Nati?", fragte Meik nach. „Was ist dir eingefallen?"
Ich schaute ihn und die anderen im Raum kurz an, doch dann senkte ich meinen Blick beschämt zu Boden. „Nunja... Ich glaube, ich habe es vielleicht, also möglicherweise... vergessen." Das Wort 'vergessen' flüsterte ich. Wie konnte das nur passieren? Die noch viel grössere Frage war wohl, weshalb ich das nicht bemerkt hatte!
Mason rastete fast aus und brüllte: „Vergessen?! Du hast es im Ernst vergessen?! Wie konnte das passieren? Das ist kein Spass, Nati! Wie konntest du das vergessen?!"
Entgeistert starrte ich ihn an. „Schrei mich nicht so an!", befahl ich ihm in einem bemüht kontrollierten Tonfall. Verletzte konnten wir hier nun gar nicht gebrauchen.
„Ich schreie so viel, wie ich will! Wie gesagt: Das hier ist kein Spass!", wiederhohlte er genau gleich laut wie zuvor.
„Mase. Es ist menschlich etwas zu vergessen!", versuchte ich ihn zu beruhigen, doch er steigerte sich immer wie mehr hinein. „Du darfst es dir aber nicht leisten! Das könnte nun alles zerstören!"
Da platzte mir der Kragen. „Mason Ocean! Du schaltest jetzt mal zehn Gänge runter und hälst den Schnabel! Diese Situation ist nicht viel anders, als wie wenn ein Mädchen vergisst ihre Pille zu nehmen. Das könnte auch alles zerstören!"
Einen Augenblick funkelten wir uns wütend an, bis er schliesslich seinen Blick abwendet und John sich wieder zu Wort meldete:„Um ehrlich zu sein, weiss ich nicht, wie dein Körper darauf reagieren wird. Theoretisch könnte ich mir drei Reaktionen vorstellen: Es könnte sein, dass du jetzt im Moment noch weitere kleinere Gewichtsveränderungen hast, aber das könnte sich wieder einränken. Das wäre die harmloseste Variante. Etwas gefährlicher wird es, wenn du einen Rückfall erleiden würdest. Danach könnte das Medikament aber auch wieder anschlagen und wirken.
Wenn wir uns jetzt aber vorstellen, dass die Krankheit denken kann, könnte es auch sein, dass sie ihren Feind durchschaut hat und ihn nun abstösst. So würde das Wunder gar nicht mehr wirken und wir müssten wieder von vorne anfangen."

Eine Minute lang war es totenstill. Zwei Mintuten. Drei Minuten.

„Aber jetzt gerade in diesem Moment können wir nichts tun?", fragte Dylan und ich ahnte seinen Hintergedanken bereits. John schüttelte den Kopf. „Nein. Wir müssen abwarten und sehen, wie es sich entwickelt."
„Dann könnten wir jetzt auf einen Ball gehen?", fragte er nach und somit wurde meine Ahnung bestätigt. War ja klar.
John sah ihn etwas verwirrt an, dann musterte er unseren Aufzug und schien zu verstehen.
„Natürlich! Wenn euch nun nach dieser Nachricht noch danach ist, ist das kein Problem. Vergiss einfach das Medikament nicht, Natalia!", meinte er und lächelte mich an, was jedoch gezwungen wirkte. Ich versuchte meine Mundwinkel etwas nach oben zu ziehen und verprach ihm, dass ich es ganz vestimmt nicht vergessen würde.
Darauf verabschiedeten wir uns und meine Brüder und ich liefen in Richtung Ausgang. Da fiel mir ein, dass ich mich von den anderen auch noch kurz verabschieden wollte. Also lief ich schnell zum Aufenthaltsraum und hoffte, die anderen dort anzutreffen.
Ich hatte Glück.
Abygail kam sofort so schnell wie möglich auf mich zu und umarmte mich mit ihren dürren Ärmchen. Sie guckte mit grossen Augen zu mir nach oben und meinte bewundernd:„Du siehst so schön aus! Wenn ich so gross bin wie du, dann will ich auch so schön sein, Nati."
Ich ging in die Hocke, um mit ihr auf der selben Höhe zu sein. „Das wirst du, mein kleiner Engel. Da bin ich mir ganz sicher!"
Aby sah mich mit gespitzen Lippen und zusammengezogenen Augenbrauen an. Dann streckte sie mir ihren kleinen Finger hin und fragte:„Indianerehrenwort?" Ich lächelte und hakte meinen kleinen Finger bei ihrem ein. „Das allergrösste Indianerehrenwort!" Freudig strahlte sie mich an und fiel mir um den Hals. Vorsichtig drücke ich sie an mich und verabschiedete mich von den anderen. Einige fragten noch, was los sei und ob bei mir alles in Ordnung sei. Sie wollten wissen, ob die Ergebniss gut ausgefallen waren.

Ich antwortete mit Ja.

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*

Auf dem Weg zurück nach Hause und zu dem Ballsaal schwiegen wir uns alle an. Ich sass zusammen mit Kyle und Aiden im Wagen. Die anderen drei waren vermutlich irgendwo weit vor uns, denn Dylan befand sich am Steuer und der hatte es verdammt eilig. Ich war der Meinug, dass es seine Idee war, mich mit dem Winterball zu überraschen. Er wollte ja unbedingt da hin. Der typische Badboy. Dachte nur an sich selbst und wollte allen seinen Machtpunkt unter die Nase reiben.

Als wir endlich vor dem riesigen Gebäude ankamen, worin der Winterball stattfand, warteten zu meinem Erstaunen die anderen drei auf uns.
„Na endlich! Mase hat voll darauf bestanden, dass wir alle zusammen da reingehen. Also: Los!", nörgelte Dylan gleich darauflos und schob mich zum Eingang die Treppe herauf. Ich musste mich ziemlich konzentrieren, um bei dem schnellen Gang nicht über mein Kleid zu fallen.
„Viel Spass!", schrie Kyle uns nach und stieg wieder in seinen Wagen. Ich hatte nicht einmal die Zeit ihm noch zu winken.
Vor der grossen Eingangstüre blieb ich stehen und musterte das Gebäude. Roxie hatte recht gehabt. Es sah wirklich aus wie im Märchen. Zu meiner Rechten bot Aiden mir seinen Arm an und zu meienr Linken Mason. Ich hakte mich bei beiden unter und dann betraten wir alle fünf gemeinsam das Schloss.

Zuerst standen wir in einem langen Gang und liefen ihn entlang, bis wir an eine offene Tür kamen, aus der laute Musik kam. Wir traten durch den Durchgang und fanden uns am oberen Ende einer Treppe wieder. Am unteren Ende war so ziemlich die gesamte High School versammelt, alle redeten mit einander und tanzten. Plötzlich ging die Musik aus und ein Raunen ging durch die Reihen.
Der Blick jedes Schülers und jeder Schülerin wanderte zu uns nach oben.
Ich krallte mich fest an Mason und Aiden.

In den Moment wusste ich, was ich zu tun hatte.

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*

Tatata ;)

Was hat sie wohl vor? 🤔😉:)

Ich weiss noch nicht, ob ich nächsten Mittwoch ein Kapitel hochladen kann, da ich im Skilager bin - ja, erst jetzt! -, aber ich werde mir grosse Mühe geben!

Schöner Start in die Woche meine Schnuffis! :*

Eure
CatGirl1313

Alive - Wie er mir half zu lebenWhere stories live. Discover now