6 Louisa.

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❰  L I A M  ❱





Venezuela, Chile, Peru und jetzt war ich in Guyana. Die letzten drei Wochen waren, als würde ich wieder leben. Zumindest so, wie ich es wollte und ich genoss jede einzelne Stunde. 

 Die Felsen in Venezuela waren so perfekt zum Freeclimbing gewesen, dass ich gerne noch länger dort geblieben wäre. Es gab keinen größeren Nervenkitzel, als eine brutale Felswand vor sich zu haben und sie Stück für Stück zu bezwingen.

Würde es mein Körper mitmachen, würde ich mich von einer Wand zur nächsten vorarbeiten, aber meine Hände brauchten eine Pause.

In Chile war ich zum Wingsuit Flying aufgebrochen und hatte die grenzenlose Freiheit verspürt. Im freien Fall hatte es nur mich alleine gegeben. Keine Verantwortung, keine Erwartungen, nur dieser eine Augenblick ohne Grenzen. Das waren die Stunden, in denen ich mir vorgaukeln konnte, dass ich noch immer selbst über mein Leben entschied.

Diese fünf Wochen 'Strafe' waren für mich Urlaub, in dem ich ganz ich selbst sein konnte und ich war Chet zutiefst dankbar. Sowohl mein Vater, als auch ich hatten von diesem Abkommen etwas. Fettie war zufrieden mit mir, so war auf meinem Instagram ordentlich etwas passiert. Wenn ich Extremsport ausübte, dann machte ich meistens vorher ein Foto.

Da sich Kater Carlo auch um meine Garderobe kümmerte und ich mich halbwegs damit abgefunden hatte, floss auch indirekt Werbung mit hinein. Außerdem traf ich ein paar bekannte Gesichter und löste damit Begeisterung aus.

Denn in Peru wanderte ich mit dem Star der Lakers nach Machu Picchu und normalerweise blieb ich länger in einem Land, aber der Strand war in Peru nicht meines. Also zog ich weiter und traf in Guyana ein paar Gesichter aus New York. Ronan Kassler, der Dirigent, den ich in den Hamptons kennengelernt hatte, machte im selben Hotel mit seiner Frau Urlaub.

Wenn ich Abends mit Ronan in Ruhe eine Zigarre rauchte, dann genoss ich seine Anwesenheit sehr. Im Gegenzug war Ari Onassis eher jemand, mit dem ich Nachts durch die Clubs zog, oder andere Etablissements aussuchte. 

An einem Morgen wachte ich mit so dröhnenden Kopfschmerzen auf, dass ich mich kaum von meiner Liege bewegen konnte.

Es machte mir klar, dass es gewaltige Unterschiede zwischen den Shishas hier und in New York gab. Der junge, griechische Milliardär war unverwüstlich und am fünften Tag in Guyana setzte ich freiwillig aus. Außerdem wollte ich sowieso mit dem Boot raus fahren. Ich hatte extra eines gebucht und konnte es kaum erwarten in einer Bucht tauchen zu gehen.

An der Rezeption meldete ich mich gerade ab, als ich hörte, wie jemand meinen Namen rief. 

Ich wandte mich um und sah Louisa Huntzberger auf mich zukommen. Sie war vor zwei Tagen angekommen, Familie Huntzberger war schon lange mit meiner Familie befreundet.

Trotzdem hatte ich Louisa eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr gesehen. Grace besuchte sie in den Ferien öfters. Meistens ging es in die Schweiz, da Bert Hunztberger sich als Investment Banker einen lukrativen Namen dort gemacht hatte.

Ich fand die ganze Familie zum versiffen langweilig. Außer Louisas zweitältesten Bruder Jackson. Er verspielte an einem Abend zwei Millionen Dollar und warf sein Geld ohne zu zögern für Nutten und Koks raus. Ein Kerl ganz nach meinen Geschmack.

ROUGE [ Zweiter Akt ] ✓Kde žijí příběhy. Začni objevovat