21 Tage wie Salz und Zucker.

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❰  S O P H I A   ❱





Unsicher sah ich mich zum dritten Mal um. Wie war ich nur in dieser Situation gelandet? Ich hätte gestern Abend einfach den Mund halten sollen, aber nein. Stattdessen warf ich mich als Würstchen quasi selbst in die Panne voller Fett.

Unter meinen Füßen spürte ich den noch recht kühlen, weichen Sand. Hinter mir war der schmale Pfad zur Finca und noch hielt sich die spanische Hitze in Grenzen. Es war schließlich erst Morgen. 

Rechts erstreckte sich eine rüde Felswand, links war ein langer Standabschnitt zu sehen, der von einer Bucht abgeschnitten wurde.

Die Wellen rauschten und unwillkürlich schlang ich die Arme fester um den Oberkörper. Ich trug nicht mehr, als einen kurzen Bademantel. Erst vor einer halben Stunde war ich aufgestanden und jetzt bewegte sich Liam neben mir: „Also wenn du deine Liste noch in diesem Leben anfangen willst, dann solltest du dich langsam Mal ausziehen."

„Hetzte mich nicht", verlangte ich und wollte nicht zugeben, dass ich die nicht vorhandene Hose eigentlich voll hatte. Nacktbaden im Meer, war das nicht doch etwas zu riskant? Was, wenn hier Leute vorbei kamen, oder Fotografen auflauerten. Da konnte Liam mir noch hundert Mal erklären, dass das hier ein Privatabschnitt war.

„Du bist eine ziemliche Pussy", provozierte er mich und ich erklärte: „Man soll eine halbe Stunde warten, bevor man ins Wasser geht und gegessen hat."

Liam sah mich spöttisch an: „Du hattest eine Tasse Kaffee, deshalb wirst du wohl kaum absaufen."

„Kaffee ist ein Lebensmittel", wand ich mich und dann rollte er mit den Augen und zog sich das Schlafshirt über den Kopf und ungläubig sah ich, wie auch die Boxershorts in den Sand segelte.

Grinsend schritt er rückwärts in die Fluten und schien keinerlei Hemmungen zu haben sich einfach draußen auszuziehen. Einfach so stürzte er sich in die Fluten und zögerte keine einzige Sekunde. Die Wellen schienen ihm nichts anzuhaben und er tauchte schließlich unter, nur um kurz darauf mit der nächsten Welle wieder aufzukreuzen.

Noch einmal sah ich mich hastig um, hier war wirklich niemand, außer uns.

„Jetzt komm schon, Sweets! Sei kein Feigling", rief er gut gelaunt. Das wollte ich auch nicht sein also sprach ich: „Dreh dich um!"

„Ernsthaft?", Liam verzog das Gesicht, aber bevor er sich umdrehte, da erinnerte er mich: „Ich habe dich schon mehrmals nackt gesehen."

Das wusste ich, aber trotzdem war mir wohler, wenn er mir nicht dabei zusah, wie ich den Bademantel öffnete und ihn in den Sand fallen ließ. Etwas zögernd steckte ich den ersten Zeh ins Meer. 

Das Wasser war recht angenehm, nicht allzu kalt. Also schritt ich mutig ins Meer, unsicher, immer wieder drehte ich mich um. Sollte mich hier je einer sehen, würde ich Liam die Hölle heiß machen.

Schließlich tauchte ich ebenfalls unter, strich mir das nasse Haar nach hinten und musste zugeben, dass es unglaublich aufregend war nackt im Meer zu baden. Bis zu den Schultern war ich ihm kühlen Nass, versuchte mit den Wellen mitzugehen und genoss die ersten warmen Sonnenstrahlen.

Liam ließ sich im Wasser treiben und ich war versucht es ihm gleich zu tun, aber stattdessen sah ich zur Bowle und über das glitzernde Meer. Meine Augen scannten die Felswände ab, den Strandabschnitt und nachdem sich einige Minuten nichts getan hatte, da sah ich es ein.

ROUGE [ Zweiter Akt ] ✓Where stories live. Discover now