18 Der Marionettenspieler.

3.9K 337 63
                                    

♕ ♛ ♕


❰  SO P H I A  ❱





Müde und erschlagen kuschelte ich mich tiefer in die dicke Decke. Es roch nach Zuhause und erst langsam erinnerte ich mich daran, dass ich mir das auch nicht einbildete. Denn ich befand mich in meinem alten Zimmer, es war gemütlich und warm. 

Prompt kuschelte ich mich noch näher an meine Wärmequelle, ein leises Seufzten entwich mir und gerade wollte ich wieder ins Land der Träume abdriften, als ich spürte, dass sich meine Wärmequelle bewegte.

Plötzlich war ich hellwach und hob den Kopf.

Mein altes Zimmer wurde mittlerweile nicht mehr richtig warm und eigentlich hatte sich mein Vater drum kümmern wollen. Doch nun war es eh egal, denn in drei Tagen würden Liam und ich weiter reisen.

Leichtes Licht drang durch das Rollo und machte mein Zimmer gerade hell genug, dass man sich umsehen konnte. Ich musterte meinen falschen Ehemann. Im Schlaf hatte ich mich mal wieder in seine Richtung gedreht.

Irgendwie machte ich das automatisch und bislang war ich zum Glück immer vor Liam wach geworden, sodass er davon nichts mitbekam. Der Himmel bewahre mich davor.

Doch nun hatte ich eines meiner Beine über seine Hüfte geschlungen, seine Brust hob und senkte sich gleichmäßig und eine Hand lag auf meinem Oberschenkel. Durch den Stoff der kuscheligen Pyjamahose spürte ich die Wärme seiner Haut.

Zuerst wollte ich mich von ihm abwenden, aber dann bemerkte ich noch etwas anderes. Mein Blick wanderte über Liams Körper, ich atmete tief seinen Geruch ein und zum ersten Mal fiel mir selbst auf, dass ich es wirklich sehr mochte, wie er roch.

Herb, würzig und nach etwas, was ich nicht definieren konnte.

Meine Finger glitten über das graue Schlafshirt, über seinen Bauch und erreichten schließlich den Gummizug seiner Hose. Leicht strich ich an der Markierung entlang, die Decke bedeckte uns, doch ich konnte die Wölbung trotzdem ziemlich gut sehen.

„Wenn du mich so liegen lässt, dann verspreche ich dir, dass ich beim wichsen so viel Lärm mache, dass du die nächsten drei Tage niemanden von deiner Sippschaft in die Augen sehen kannst", erschrak mich eine raue Stimme.

Mein Kopf fuhr hoch und ich sah, dass Liam die Augen zwar geschlossen hatte, aber ansonsten wach war. Ich sprach heiser: „Das würdest du nicht wagen!"

„Wetten doch?", ließ er es drauf ankommen und dann sah ich tatsächlich, wie er mit seiner linken Hand an meiner vorbei strich, die sich an seinem Hosenbund befand. Dieser Mann hatte absolut keine Hemmungen und auf eine gewisse Art und Weise bewunderte ich das.

Ich wäre gerne ein bisschen mehr wie Liam, hemmungsloser, mutiger und genauso selbstbewusst, was körperliche Reize anging. Das er sich wohl in seiner Haut fühlte und ein tolles Körpergefühl hatte, das konnte ein jeder sehen.

Im Gegensatz zu mir, war es Liam egal, ob er die Blicke auf sich zog, oder nicht. Ich hatte immer das Gefühl, dass die Scheinwerfer nur darauf warteten irgendeine Peinlichkeit von mir festzuhalten.

Liam seufzte laut und wie hypnotisiert sah ich, wie er sich unter dem Stoff seiner Schlafhose selbst anfasste. Mein Hals war plötzlich sehr trocken und ich schluckte hart.

ROUGE [ Zweiter Akt ] ✓Nơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ