3. Kapitel

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Die Schulglocke läutete erneut. Jetzt sollte für Marinette der Alptraum beginnen. Sie verabschiedete sich von Alya und ging zurück zum Büro des Direktors. An der Tür begegnete sie Chloé, die offenbar ebenfalls auf Einlass wartete. „Was machst du denn hier Chloé?" Aber bevor Chloé antworten konnte öffnete sich die Tür und Monsieur Dalmukles lächelte die Mädchen durch seinen Bart hindurch an. „Kommt doch rein!" Marinette und Chloé folgten dem Schuldirektor ins Büro. An seinem großen Pult, auf dem ein goldenes Namensschild mit der Einritzung 'Monsieur Dalmukles' stand, durften die Mädchen auf 2 Stühlen Platz nehmen, die extra für Schüler dort aufgestellt worden waren. „Nun", begann der Schuldirektor, „Warum wurdet ihr beide zu mir geschickt?" Aber bevor Marinette etwas sagen konnte, fing Chloé bereits an zu erzählen: „Marinette hat etwas sehr schlimmes getan: Sie hat meine Tasche durch ihre unendliche Tollpatschigkeit um geworfen und so verursacht, das die silbern gerahmte Armbanduhr, die ich von meinem Vater, dem Bürgermeister geschenkt bekommen habe, heraus gefallen ist und Kratzer bekommen hat! Das ist Verletzung meines Privat Eigentums! Los, verweisen Sie sie der Schule!" Sie ging zu einer Wand und begann theatralisch und dramatisch zu weinen. Allerdings war Marinette die einzige die sehen konnte, das sie gar nicht wirklich in Tränen ausbrach, sondern nur so tat. „Aber sie wurde doch bestimmt nicht stark beschädigt. Tut mir leid, aber da kann ich nichts machen Chloé. Es gibt keine Regel dafür, die eine Bestrafung vorsieht."„Nagut, wenn sie ihre Anstellung als Direktor dieser Schule riskieren wollen,..." sie holte ihr Handy aus der Tasche auf dessen Display das Anrufzeichen ihres Vaters zu sehen war. Sofort erwiderte der Schuldirektor: „Nein, nein Chloé, wir äh wollen deinen Vater, äh ich meine natürlich den ehrenwerten Bürgermeister, nicht mit so einer Sache belästigen." Chloé reagierte sofort und drückte den Ruf-Button. „Hallo? Papa?" Monsieur Dalmukles gab sich geschlagen. „Nagut. Was verlangst du?" „Schulverweis!" Bevor Marinette etwas erwidern konnte, sagte der Direktor ergeben: „Marinette, du bist hiermit für eine Woche suspendiert." Erst jetzt drückte Chloé mit einem hämischen Grinsen auf den Auflegen-Button. „Ihr seid hiermit entlassen." Die Mädchen verließen das Büro. Während sie zum Ausgang der Schule liefen, musste Marinette die ganze Zeit über die triumphierenden Blicke von Chloé ertragen. Aber sie durfte keinen tiefen Hass oder große Wut entwickeln, sonst wäre sie eine leichte Beute für die Akumas. Und sollte sie Cat Noir allein kämpfen lassen um Paris zu beschützen? Niemals! Marinette setzte sich auf die Stufen der Eingangstreppe und wartete die letzten 5 min. bis zum Unterrichtsende. Denn Alya wollte sie nach Hause begleiten um alles vom Gespräch zu erfahren. Nachdem die Schule beendet und Alya gekommen war, machten sich die Freundinnen auf den Heimweg. Marinette wartete noch nicht einmal bis Adrien nach draußen kam, was sehr untypisch für sie war. Auf dem gesamten Nachhauseweg musste Marinette auf Alyas Wunsch, die ganze Geschichte erzählen. „Das ist so typisch Chloé! Aber was willst du jetzt machen?" „Ich hab keine Ahnung. Erst mal nachhause gehen und dann mal sehen." Nachdem sie an Marinettes Haus angekommen waren und sich verabschiedet hatten, beschloss Marinette erst mal in ihr Zimmer zu gehen. Vielleicht hatte ja Tikki einen guten Rat für sie. Doch als sie gerade zur Treppe ging die von der Wohnküche in ihr Schlafzimmer hinauf führte, entdeckte sie auf dem Esstisch einen Zettel. Sie las:

Amour Marinette,
Papa und ich sind auf Geschäftsreise wegen seiner Bäckerei, weshalb wir eine Woche lang nicht zuhause sein werden.Wir vertrauen dir das Haus für diese Zeit an. Wenn du dir etwas kochen möchtest, alle Grundzutaten findest du in den Küchenschränken, wo ich sie dir bereit gestellt habe. Falls du trotzdem einkaufen musst, habe ich dir ein bisschen Geld auf deinen Schreibtisch gelegt. Melde dich einfach am Handy wenn du irgendwo Probleme hast.
Armoureux, Maman & Papa ♥"

Marinette atmete auf. Sie war eine Woche allein zu Hause! Wunderbar, endlich eine Woche in der sie Tikki nicht vor ihren Eltern verstecken musste. Schon etwas besserer Laune ging sie nach oben in ihr Zimmer. Sie setzte sich auf ihr Bett und suchte mit den Augen den Rest ihres Zimmers nach ihrem kleinen Kwami ab. „Tikki, wo steckst du? Komm mal her!" Sofort surrte ein kleiner rosa-roter Kugelblitz aus Marinettes Handtasche und landete auf ihrer offenen Hand. „Hallo Marinette! Was ist denn los?" „Meine Eltern sind eine Woche nicht da!" „Und das heißt?" „Das heißt du dich eine Woche lang im Haus nicht verstecken musst. Außer es kommt Besuch. Aber eigentlich wollte ich dich etwas anderes fragen." Marinette erzählte Tikki lang, breit und ausführlich, was in der Schule vorgefallen war. Das Kwami hörte aufmerksam zu. Als Marinette zuende erzählt hatte, antwortete Tikki: „Hm, schwierig. Aber mach dich nicht verrückt Marinette. Warte einfach mal ab, bestimmt passiert dann etwas unerwartetes zu deinen Gunsten." Und sie behielt Recht. Als Marinette am nächsten Tag auf ihrem Bett lag und sich fragte, was sie tun könnte, bekam sie eine SMS. Von Adrien.

Miraculous - Neue Abenteuer von Ladybug und Cat Noir Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt