22. Kapitel

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„Du lügst! Sie ist nicht tot! Sie kann nicht tot sein! Sie hätte nie zugelassen, das du sie umbringst! Nicht mal die Gelegenheit hätte sie dir gegeben! Ladybug lebt, da bin mir ich mir sicher!", fuhr Cat Noir seinen Doppelgänger an, der sich wieder -in Sicherheitsabstand- vor ihm aufgebaut hatte. Copycat hatte Seine Arme in die Seiten gestemmt, und grinste selbstsicher. Offenbar konnte er das gut, denn er tat es oft. „Ach ja? Du bist dir sicher das sie lebt? Wie kannst du dir sicher sein, wenn du nich nicht mal am Ort des Geschehens warst hm? Ich war dort, habe es getan und mit eigenen Augen gesehen. Ich habe sie ein für allemal zur Strecke gebracht. Sie ist tot Cat Noir! Akzeptiere es endlich! Sie. Ist. Tot!" Wieder spießten diese Worte Adriens Herz auf als wären sie Speerspitzen. Adrien könnte das schon gar nicht mehr unterscheiden wenn es einmal so weit kam, denn es fühlte sich gleich an. Es tat mindestens genauso weh. Er war sich sicher. Egal was Copycat von ihm dachte. „Weil ich es spüre. Hier drin." Er legte sich eine Hand aufs Herz. „ Ich spüre es ganz genau: Ladybug lebt." Diese Geste ließ Adriens Ebenbild in schallendes Gelächter ausbrechen. Evillustrator tat es ihm gleich. „Sehr lustig Cat Noir. Das war der beste Witz, den du seit langem gebracht hast!", bekam Copycat endlich heraus, als er sich wieder einigermaßen beruhigt hatte. Adriens Augen verengten sich zu schmalen Sicheln. „ Jaja, lacht nur. Lacht solange ihr noch könnt. Wartet's ab bis meine M'lady euch zeigt, wer hier wirklich zuletzt lacht. Das wird sie, das weiß ich ganz genau. Es braucht nur seine Zeit...", murmelte er unverständlich für seine Gegner zu sich selbst. Egal was Copycat für einen Mist vor sich hin redete und damit angab; er hat Ladybug nicht getötet, auch wenn er das gerne so hätte. Dazu ist sie zu gerissen. Adrien würde die Hoffnung daran nicht verlieren, sich nichts von den beiden anderen einreden lassen und bis zum Ende daran glauben, das Ladybug noch lebt. Niemand konnte ihn daran hindern. Er liebte Ladybug, und wenn sie ihn nicht im Stich ließ, durfte er sie auch nicht im Stich lassen. So machen das Freunde und Partner. Prompt wurde Adrien von Evillustrator und Copycat aus seinen Gedanken gerissen. Evillustrator zückte seinen Stift und sagte selbstsicher: „Ich mach nochmal einen Rundflug in der Halle. Nur um sicher zu gehen." „Vertraust du mir etwa nicht? MIR, deinem eigenen Partner??", warf Copycat entrüstet ein. „Doch doch, immer Copycat. Aber Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Ladybug ist mehr als nur gerissen und das weißt du nur zu gut. Dieses kleine Biest könnte dich ausgetrickst haben, und hier irgendwo auf den passenden Augenblick warten, um uns anzugreifen und Cat Noir zu befreien. Wir dürfen trotz allem kein Risiko eingehen, verstanden?" Evillustrator machte seinem Kumpanen mit erhobenem Zeigefinger klar, das die Lage ernst war. Der verstand dies zu Cat Noirs Verwunderung, und begann in gewissem Sicherheitsabstand, um den Gefangenen herum zu patrollieren. „Ich passe auf unser kleines Katerchen hier auf." Er deutete seitlich mit dem Daumen auf Cat Noir. „Gut bis später." Mit diesen Worten verschwand Evillustrator in den unübersichtlichen Weiten der Lagerhalle.

Suchend blickte er sich um. Aber es war alles normal. Nichts bewegte sich. Evillustrator radierte auch ein paar umgestürzte Kisten und Kartonberge aus, da sie ein 1a Versteck bieten konnten. Aber hinter keinem von ihnen versteckte sich die schwarz gepunktete Käferlady. Vielleicht hatte Copycat doch Recht gehabt und sie töten können? Obwohl das für Ladybug Verhältnisse doch etwas zu einfach gewesen wäre. Nicht mal Copycat, diesem ungeschickten, von blanker Eifersucht geführten Kater, hätte sie diese Chance gegeben. Schon gar nicht, sie so einfach aus der Welt zu schaffen. Nein, es steckte etwas anderes dahinter, da musste er Cat Noir Recht geben. Plötzlich blieb Evillustrator stehen und überlegte einen Moment. Dann fasste er einen Plan, den er gerade überdacht hatte, in einer Skizzenseite auf seinem Tablet zusammen. Ja, bei dem was er jetzt tun würde, war er sich absolut sicher. Es würde schwer werden, aber es war einfach der bessere Weg. Zielstrebig kehrte er um und flog zu den beiden Cats zurück. Er landete, zückte seinen Stift, zeichnete los und ehe Copycat etwas sagen konnte, wurde er an seinem Katzenschwanz an der Decke aufgehängt. „Hey Evil! Was soll der Blödsinn?? Lass mich runter, SOFORT!!" Wie ein Rohrspatz schimpte er vor sich hin und versuchte hektisch, sich zu befreien, was zur Nicht-Verwunderung aller Anwesenden alles andere als funktionierte. Adriens Augen wurden groß. Warum hatte der Evillustrator so etwas getan? Bei ihm, Cat Noir seinem Feind, hätte er es nach vollziehen können. Irgendwie. Aber bei Copycat?? Ok, das diese selbstverliebte Nervensäge in ihr Schranken gewiesen werden musste war klar. Aber von dem, der als letzter auf seiner Seite gestanden war so eine Demütigung aufgezwungen zu bekommen, hätten weder Copycat noch Cat Noir erwartet. Noch größer das Stauen, als Evillustrator erneut den Stift über seinem Tablet schwang, und sich Cat Noirs Fesseln in Lust auflösten. Jetzt fehlten sogar Copycat die Worte. „Komm, Cat Noir.", sagte Evillustrator ruhig und verschwand hinter einem Haufen umgestürzter Kisten. Cat Noir folgte ihm, obwohl sein Bauchgefühl ihm davon abriet. Und Copycat baumelte komplett baff von der Decke und konnte nicht glauben, was gerade passiert war.

Miraculous - Neue Abenteuer von Ladybug und Cat Noir Opowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz