38. Kapitel

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Marinettes Sicht:

Es fühlte sich gut, aber irgendwie auch falsch an. Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben könnte. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, in Cats Armen zu liegen und sein starkes, ruhig schlagendes Herz zu hören. Diese Nähe zu ihm tat nach den vergangenen Erlebnissen einfach nur gut. Und doch schien es nicht gänzlich perfekt zu sein. Wie ein dunkler Schatten lag etwas auf meinem Herzen, nur wusste ich selbst nicht so genau was das genau war. Überhaupt war es im Moment schwer, meine Gedanken und Gefühle zu ordnen. Grade eben bin ich noch vor ihm weggelaufen, und jetzt....

„Ich könnte dich niemals allein lassen. Aber bitte M'lady rede mit mir." Es war so süß von ihm, das er sich Sorgen machte. Ich wollte ihm die Wahrheit sagen, alles was von Anfang an los gewesen war. In meinem Kopf bauten sich scheinbar sinnlose Buchstaben zu Wörtern zusammen, und die wiederum zu Sätzen. Ich öffnete meinen Mund um auf Cats Bitte etwas zu antworten....Doch ich sagte nichts. Meine Kehle war wie zugeschnürrt. Ich wollte ihm so viel sagen...Aber konnte nicht. Ich spürte wie wieder dieses widerliche Gefühl von Hilflosigkeit und die Schuldgefühle in mir hochstiegen und mir Tränen in die Augen schossen. Ich versuchte, dagegen anzukämpfen...Doch es half nichts. Obwohl ich es eigentlich nicht wollte brachen die Dämme, die das alles zurück hielten in sich zusammen. Ich begann schon wieder zu weinen, nur diesmal heftiger. Ich wollte mich gegen Cat Noir werfen um mich bei ihm richtig ausweinen zu können, aber irgendetwas hielt mich zurück. Aber Cat schien genau zu wissen, was ich eigentlich vorgehabt hatte, nahm mich diesmal richtig in die Arme und drückte mich. Von da an war es vorbei: Meine Hemmschwelle fiel, und ich ließ meine angestaute Angst und Tränen einfach raus. Nachdem wir ein paar Minuten so gesessen waren, versuchte ich endlich zu reden, doch die vom Schluchzen kommende Schnapp-atmung machte es schwer, ein zusammenhängendes Wort heraus zu bekommen. Cat schien das zu spüren und hielt mich so vor sich, das ich ihm direkt gegenüber saß. Wir sahen uns in die Augen. Blau traf auf Grün - ein weiteres Mal. Trotz meinen Tränen und allem was mich belastete, war ein ein einfach magischer Moment. Cat nahm legte seine Hand an meine Wange, und strich eine Träne weg, die gerade vergeblich versuchte hatte sich ihren Weg nach unten zu bahnen. „Bitte, weine nicht M'lady. Du musst nicht weinen. Wenn du traurig bist, macht mich das auch traurig und es tut mir im Herzen weh dich so zu sehen, ohne dir helfen zu können." Er strich mir zärtlich eine Strähne aus dem Gesicht, und achtete darauf, das seine Krallen mich nicht verletzten. Ich spürte, wie mein Herz zu rasen begann. Jetzt rede endlich!, befahl mir die Stimme in meinem Kopf. Ich holte tief Luft und sagte schließlich: „Es tut mir so schrecklich leid Cat Noir. Es ist alles meine Schuld, wenn ich nicht wäre, wäre alles hier bestimmt besser gewesen." Ein paar Schluchzer unterbrachen mich. „Bestimmt wärst du nicht in solche Schwierigkeiten geraten. Es ist schon immer so, du bekommst alles ab, was eigentlich auf mich gerichtet war. Das ist nicht fair, und ich hatte bisher nie die Möglichkeit dir zu sagen das.....Das..." Ich stockte. Zum einen, weil ich nicht mehr wusste was ich sagen sollte, zum anderen weil ich Cats Reaktion abwartete. Er schien das alles erst einmal verarbeiten zu müssen. Ich wusste es. Er war schon immer der gleichen Meinung wie ich gewesen.

Miraculous - Neue Abenteuer von Ladybug und Cat Noir Where stories live. Discover now